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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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erreicht.
    Rhodan war mehrmals aus dem Schiff gekommen, hatte die Arbeiten kontrolliert und darauf geachtet, daß die Bohrung nicht zu tief herunterreichte. Die Zone, auf die vor wenigen Minuten noch der Desintegratorstrahl aufgetroffen war, bestand bereits aus glühend heißen Felsen. Die Gase, die sich dort entwickelten, schossen als leicht glimmende Säule aus dem fünf Meter durchmessenden Bohrloch.
    „Ende!"
    Eine Sirene heulte auf. Die Arbeitsstelle lag bereits unter dem stechenden Licht der Tiefstrahler und Landescheinwerfer des Schiffes. Schwebende Robotplattformen verteilten Essen und Getränke.
    Der riesige Desintegrator, dessen Teile durch die dreizehn Stunden heiß geworden waren, schwebte wieder zurück ins Schiff und blieb stehen. Die Schleuse war geöffnet worden, so daß der kühle Wind des späten Abends das Gerät abkühlte. Jetzt gingen die Kommandos daran, die Maschine wieder zu befestigen - riß sie sich los, konnte sie gewaltige Verwüstungen hervorrufen.
    Endlich war sie verstaut.
    Die Sendung lief noch immer, und die Takerer sahen mit an, wie die Fremden ein gewaltiges Loch in die Kruste ihres Planeten gebohrt hatten.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Schekret, der nur eine Stunde geschlafen hatte, wurde an das Gerät geholt, und dann sah er zu, wie nacheinander eine Menge von Geräten in das Bohrloch heruntergelassen wurden. Als er sich mit den Fachleuten seiner Geheimdienstorganisation beriet und dazu den Kommentar aus dem Schiff selbst hörte, wurde er blaß.
    „Ich habe diese Fremden unterschätzt!" murmelte er.
    Alle Augen richteten sich auf ihn.
    „Erstens sind sie unverschämt genug, diese Aktionen auch noch zu übertragen. Zweitens gehen sie daran, uns zu erpressen!"
    Schekret hatte, als die Maschinen der Fremden zu arbeiten begannen, eine Konferenz zusammengerufen.
    Sie hatten die Fremden zu analysieren versucht, und sahen ein, daß die Möglichkeiten innerhalb des großen Schiffes, sich gegen die Kapitulationsforderung zu wehren, erheblich größer als angenommen waren.
     
    3.
     
    Bleich vor Wut und Entsetzen sah Schekret, der Chef des takerischen Geheimdienstes auf dem Planeten Leffa, wie zuerst ein transportabler Hochenergiereaktor, angeschlossen an eine komplizierte Fernsteuerungsanlage, in den Schacht hinuntergelassen wurde. Diese Maschinen schwebten auf einem Antigravkissen langsam in den rund achtunddreißig Kilometer tiefen Schacht hinein.
    Zwanzig Arkonbomben folgten. Auch sie schwebten nacheinander in den Bohrschacht hinunter und verschwanden in der Tiefe.
    Anschließend ließen die Bedienungskommandos fünfzig andere Bomben hinunter - der Sprecher führte aus, daß es sich um Transbomben von jeweils viertausend Giga-tonnen TNT handelte. Was das zu bedeuten hatte, begriff Schekret schnell. Die Schutzschirme der eingeschalteten Geräte sicherten die Bomben gegen die Zerstörungen eventuell nachdrängender Magmamassen ab.
    Die Arkonbomben erzeugten unlöschbare atomare Kettenbrände ohne gewaltige Explosionen; der Planet würde langsam aufglühen und verbrennen.
    Die fünfzig anderen Bomben waren aber in der Lage, auf dem Umweg über die Druckverhältnisse des flüssigen Kerns, den Planeten in einer Serie von Detonationen zu vernichten.
    Während die Bomben langsam abglitten, wurden die Turbinen umgepolt, und ein Teil des körnigen Materials sank langsam in den Schacht ab.
    Mächtige transportable Pumpen liefen an und lieferten Wasser; ein dicker Korken aus feinporigem Geröll, ein zähflüssiger Schlamm also, bildete sich über den Bomben und den Schirmfeldgeneratoren.
    Drei Stunden später war ein Teil des Gerölls aufgeräumt, und die Mannschaften zogen sich ins Schiff zurück.
    Als letztes schloß sich die riesige Schleuse, hinter der sich der Desintegrator befand.
    Das gesamte Unternehmen hatte nicht einmal zwanzig Stunden gedauert.
    Unter der MARCO POLO befand sich jetzt der Tod des Planeten Leffa.
    Schekret wußte es und meldete sich eine Stunde später wieder über Funk - er hatte sein Vorhaben, sein Ultimatum nach einer Stunde zu erneuern, nicht wahrgemacht, als er den Anfang der Arbeiten beobachten mußte.
    Kaum stand das Bild auf dem großen Sichtschirm in der Hauptzentrale, sagte Rhodan: „Ich begrüße Sie, Schekret - Sie haben zugesehen, wie wir uns gegen Ihre Erpressung gewehrt haben?"
    Schekret sagte ärgerlich: „Allerdings. Ihre Mannschaften scheinen gute Schauspieler zu sein."
    Rhodan nickte; dieser Mann war unglaublich kaltblütig, wie es schien. Aber es
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