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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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Monitor?«
    »Genau.«
    Ich warf Jenna, die neben mir saß, einen Blick zu und sah auch ihr Nicken. »Das müßte eigentlich reichen, finde ich.«
    »Ich nicht.«
    »Wieso?« Die Stimme des Commanders klang unwirsch.
    Meine Antwort klang etwas unverständlich. »Weil es manchmal Dinge gibt, die stärker als eine Elektronik sind.«
    Der Commander parierte sofort. »Können Sie da ein Beispiel nennen, Mr. Sinclair?«
    Ich drückte es vorsichtig aus, auch weil ich Jennas gespannten Blick bemerkte. »Ich denke da an übersinnliche Phänomene.«
    »Ach so.«
    Ich lächelte. »Ihre Antwort klingt, als würden Sie mich für einen Hirngespinstler halten, Sir.«
    »Nun ja, wenn Sie es schon selbst sagen…«
    »Es sind aber keine Hirngespinste.«
    »Was sagen Sie denn dazu, Dr. Jensen?« Der Commander suchte bei meiner Begleiterin Unterstützung. »Wenn ich korrekt informiert bin, sind Sie Wissenschaftlerin.«
    »In der Tat.« Jenna hob die Schultern. »Ich müßte Beweise sehen. So ganz will ich es nicht abstreiten.«
    »Aber ich.«
    Ich nickte. »Klar, Commander, Sie sehen verschiedene Dinge anders. Trotzdem, so meine ich, können wir zu einer Einigung gelangen, wenn sich jede Partei ein wenig Mühe gibt.«
    »Und die wäre?«
    »Lassen Sie mich diesen Lagerraum überwachen. Ich werde die Nacht dort verbringen.«
    Der Offizier schaute mich erstaunt an. »Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, heißt es immer. Ich denke auch, daß meine Einwände keinen Sinn haben würden.«
    »Bestimmt.«
    »Gut, dann übernachten Sie dort eben. Einen Schlafsack können wir sicherlich auftreiben. Ich gebe zu, daß Sie mich neugierig gemacht haben. Vielleicht sollten wir zuvor gemeinsam einen Blick in den Lagerraum werfen. Ich bringe Sie gern zu dem entsprechenden Monitor.«
    »Einverstanden.«
    Jenna und ich erhoben uns. »Ich bin da skeptisch«, flüsterte mir die Archäologin zu.
    »Abwarten.« Den Commander fragte ich: »Halten Sie die Monitore stets besetzt?«
    »Nein, nur bei einer sehr wertvollen Fracht!«
    Die folgende Frage konnte ich mir nicht verkneifen. »Wie wertvoll schätzen Sie das goldene Kreuz ein?«
    Er blieb vor einem der Lifte stehen und grüßte einen vorbeikommenden Maat. »Der Begriff wertvoll ist bei uns nicht dehnbar. Wir haben genaue Vorschriften; Mr. Sinclair. Wenn ich geheime Fracht an Bord habe, steht die natürlich unter Kontrolle. Ich lasse auch zusätzlich noch Posten vor die Türen stellen. Ich gebe zu, das Kreuz hat einen hohen Sachwert und auch einen ideellen oder wissenschaftlichen, aber wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen. Unsere Frachträume sind gesichert, wer sollte auch ein solches Kreuz stehlen wollen. Er käme überhaupt nicht von Bord. Nein, das ist da so sicher wie in Abrahams Schoß.«
    »Hoffentlich rutscht es nicht durch.«
    »Was meinten Sie?«
    »Schon gut.«
    Der Commander öffnete die Lifttür und ließ Jenna Jensen den Vortritt. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden. Wahrscheinlich dachte sie jetzt intensiver nach.
    Der Commander betrat als letzter den Lift. Mit ihm konnten wir fast bis auf die Brücke fahren. Er rauschte auch sehr schnell hoch. Bereits Sekunden nach dem Start waren wir am Ziel. Wieder öffnete der Offizier die Tür.
    Über eine hell gestrichene Treppe gingen wir den Rest des Weges und standen dann auf der Brücke.
    Es war ein imposantes Bild. Nicht allein wegen der Aussicht auf das Meer, die wir durch die breiten Scheiben genossen, auch die Elektronik beeindruckte uns. Die Kommando-Zentrale sah aus wie die Dekoration zu einem großen SF-Film. Computer steuerten die Abläufe, die diensthabenden Militärs saßen vor den Monitoren und kontrollierten die Werte. Man verließ sich auch noch auf die alten Methoden, denn zwei Offiziere schauten durch die breite Scheibe hinaus auf die graue See, die allmählich die Dunkelheit des Himmels annahm.
    Ein Novembertag war längst in den Nachmittag übergegangen. Allerdings regnete es nicht, so daß die Sicht relativ klar war.
    Der Commander räusperte sich, als er Jenna Jensens staunendes Gesicht sah. »Sie sind zum erstenmal auf einem Kriegsschiff, Dr. Jensen?« erkundigte er sich.
    »Ja.« Sie wirkte noch immer erstaunt. »Was hätte ich auch dort verloren gehabt?«
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verbeißen. Militärs waren von ihren gefährlichen Spielzeugen immer sehr überzeugt und konnten es oftmals nicht verstehen, daß andere Menschen eben auch anders dachten.
    »Nun ja.« Der Commander hob die Schultern.
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