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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder
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Witzbold. Ich halte mir die Gangster vom Hals, und Sie versuchen hier, mit einem selten dämlichen Bluff Bauern zu fangen.«
    »Reardon, das Spiel ist aus«, sagte ich, »kommen Sie heraus. Wir haben Ihr Haus umstellt. Wir geben Ihnen eine Viertelstunde Bedenkzeit. Wenn Sie nicht freiwillig kommen, holen wir Sie mit Gewalt.«
    »Verdammter Schnüffler«, zischte Reardon, »ich werde euch abknallen, einen nach dem anderen, wenn ihr nur einen Schritt zu nahe kommt. Und außerdem werde ich ein lustiges Feuerchen entfachen. Was denken Sie, wie gut Gemälde im Wert von fünf Millionen Dollar brennen.«
    »Reardon, du bist wahnsinnig!« schrie ich in den Hörer. Ich durfte ihn jetzt nicht merken lassen, daß er nur Kopien hatte. In seiner Wut wäre er vermutlich Amok gelaufen. Zum anderen: die Kopien besaßen ja auch erheblichen Wert.
    »Ich schlage euch ein Geschäft vor«, keuchte Reardon, »ich gebe euch die Bildchen zurück, und ihr garantiert mir freien Abzug nach Südamerika.«
    »Das FBI ist unbestechlich, Reardon«, erwiderte ich, »vergessen Sie das nicht. Von der Viertelstunde sind bereits drei Minuten ’rum.«
    Der Gangster stieß ein höllisches Gelächter aus und hängte ein.
    Phil Decker saß neben mir im Wagen. »Was willst du tun?« fragte Phil.
    »Den Kerl daran hindern, daß er Dummheiten macht«, sagte ich und sprang auf die Straße. »Halt du die Verbindung mit dem Distriktgebäude. Niemand soll schießen. Die Cops besitzen Sprechfunkgeräte. Sie erhalten Anweisungen von dir, Phil, oder ich gebe das vereinbarte Zeichen. Ich sehe mir Reardons Villa jetzt noch mal von innen an.«
    »Paß auf. Der Preisboxer wird in der Villa stecken«, rief Phil mir nach.
    Ich machte einen Bogen und sprang über den Zaun eines Nachbargrundstückes. Sekunden später befand ich mich auf dem Hof von Reardons Villa. Die Rückfront war unbeleuchtet.
    Mit vier Riesensprüngen hastete ich über den Hof. Keuchend preßte ich mich gegen die Hauswand. Fünf Schritte von mir entfernt befand sich der Kellereingang.
    Ich schlich am Haus entlang, legte meine Hand auf die Klinke. Die Tür war verschlossen.
    In diesem Augenblick hörte ich schlurfende Schritte im Kellerflur. Ich hielt den Atem an. Der Schlüssel wurde im Schloß gedreht. Dann flammte in irgendeinem Kellerraum Licht auf.
    Reardon bereitete einen Ausbruch oder die Flucht vor. Im Zeitlupentempo drückte ich die Klinke herunter. Die Tür ließ sich nach innen öffnen. Ich stand im Kellerflur und schloß die Tür wieder.
    In einem Raum auf der linken Seite brannte Licht. Ich fegte mit Riesensprüngen durch den Kellergang und stieß die Tür auf. Gleichzeitig tauchte meine Rechte in den Jackenausschnitt. Der Sicherungsflügel klickte herum. Mitten im Raum stand Reardon. Er starrte mich an. In seiner linken Hand hielt er einen Browning, in der anderen ein Klischee. Ich befand mich in einer Falschmünzerwerkstatt mit einem hochmodernen Druckautomaten.
    »Hände hoch, Reardon!« fauchte ich ihn an. Blitzschnell ließ sich der Mann auf den Boden fallen. Der Druckautomat befand sich zwischen uns. An der Decke hingen Punktstrahlerlampen. Sie wirkten wie ein Spiegel.
    Reardon preßte sich gegen den Druckautomaten, betätigte einen Hebel, der die Maschine in Gang setzte. Ich fiel auf sein Ablenkungsmanöver nicht herein.
    »Gib das Spiel auf«, sagte ich, »das Haus ist umstellt, Reardon. Gib auf, wenn du noch die geringste Chance haben willst, Gnade zu finden.«
    »Damit ihr mich auf den Elektrischen Stuhl bringt? Niemals!« schrie er. Er zog eine Ampulle aus der Tasche und steckte sie zwischen die Lippen.
    In diesem Augenblick vergaß ich alle Vorsichtsmaßregeln. Ich sprang um den Automaten herum und wischte Reardon mit einem Haken die Ampulle aus den Zähnen. Sie fiel auf den Boden und zerbarst in- tausend Stücke. Ein süßlicher Bittermandelgeruch füllte den den Raum — Zyankali.
    Der Gangster riß die Pistole hoch. Mein zweiter Schlag, diesmal mit dem Pistolenlauf über seinem Arm, brachte ihn zur Besinnung. Sein Browning klatschte zu Boden. Reardon schrie vor Schmerz. Ich sprang vor und preßte ihm meine Hand vor den Mund. Denn ich hörte Schritte auf der Treppe.
    Blitzschnell stürzte ich ans Fenster, zerschlug die Scheibe und knallte zwei Schüsse in den Himmel. Das war für die Kollegen das Signal einzuschreiten.
    Ich trat den Browning unter den Druckautomaten und stürzte an Reardon vorbei in den Kellerflur.
    Ich stand dem Preisboxer gegenüber. Nur vier Schritte
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