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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder
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verfolgen die Zeitungen mit einem an Besessenheit grenzenden Eifer.«
    »Mach, was du willst. Hast du keinen Whisky mehr da?« knurrte ich. Der Höllenspektakel in meinem Kopf begann von neuem.
    Ich fand plötzlich die Idee gar nicht so schlecht, für vierzehn Tage in weißen Bettlaken auszuruhen. Aber dazu blieb Zeit, wenn die Burschen, vor allem dieser Mr. PEA…, hinter Schloß und Riegel saßen.
    Phil machte sich an die Arbeit. Ich langte nach dem Hörer und ließ mir von der Zentrale eine Verbindung zum New York City Police Laboratory geben. Es dauerte eine Weile, big die Verbindung hergestellt war.
    Von Inspektor Marble erfuhr ich, daß die Auswertung der Fingerabdrücke im Kühlwaggon nichts eingebracht hatte. Die Prints gehörten den Arbeitern, die die Gemälde in den Waggon verladen hatten. Außerdem hatte sich ein Fachmann der Eisenbahn inzwischen zu dem Manöver des Wagenabhängens auf freier Strecke geäußert. Die Burschen, zumindest einer von ihnen, mußten sich auf dem Zug befunden haben, als wir losdampften. Sie koppelten zuerst unseren Waggon ab, dann, an der vorherbestimmten Stelle, den Waggon mit den Gemälden.
    Sofort tauchte vor meinen Augen dieser durchtrainierte Vorgartenzwerg auf. Der war in der Lage, auf fahrenden Waggons herumzuturnen.
    War der Kleine Mr. PEA… ?
    »Und die Spuren im Schuppen an Pier 92?« fragte ich. Phil hatte noch in der Nacht das fahrbare Laboratorium hingeschickt.
    »Auf rauhen Kisten irgendwelche Prints zu bekommen, ist so gut wie ausgeschlossen«, erklärte Marble, »aber vor der Tür fanden wir heute morgen eine Schleifspur. Es handelt sich um eine Blutspur. Das Opfer muß eine Zeitlang eine Handbreit vom Wasser entfernt gelegen haben. Wir sind dabei, einen Blutgruppentest zu machen.«
    »Die Arbeit können Sie sich sparen«, knurrte ich, »das Ergebnis des Testes kann ich Ihnen sagen.«
    »So?«
    »Ja, es war nämlich mein Blut.«
    »Das ist Pech. Hoffentlich nichts Ernsthaftes?« fragte Marble.
    »Nein, durchaus nicht, Inspektor. Doch wenn Sie zufällig noch etwas anderes entdecken sollten, was uns weiterhilft, sind wir für jeden Anruf dankbar.«
    Aber ich hatte wenig Hoffnung, daß in diesem Fall von seiten unserer Technik weitere Einzelheiten zur Lösung des Verbrechens kommen konnten. Ich bedankte mich bei Marble für die Auskunft und hängte auf.
    »Doc Mabec wird heute vormittag hereinschauen. Er hat dir gestern nacht noch eine Spritze gegen Wundstarrkrampf verpaßt. Aber du hast es nicht mitbekommen, du warst schon hinüber. Er sagt, wenn du Fieber hättest, müßtest du ins Hospital. Dann lehnte er, besonders weil es sich um einen G-man handelt, jede Verantwortung ab«, sagte Phil.
    »Noch einen Ton, und ich lege mich tatsächlich für einige Wochen ins Hospital«, drohte ich.
    »Dann mußt du aber schon den Kopf unterm Arm haben, eher gehst du nicht«, entgegnete Phil. Leider hatte er recht. Ich bildete mir ein, tatsächlich unabkömmlich zu sein.
    ***
    Gegen Nachmittag schreckte uns ein Telefonanruf aus unserer Schreibtischarbeit. Ein Mr. Handle war an der Strippe.
    Ich erhielt den Anruf und stellte sofort auf Lautsprecher um. Gleichzeitig legte ich meine Hand auf die, Sprechmuschel, damit Handle das Echo seiner Stimme nicht mitbekam. Wir wechselten Formalitäten. Er gab seine Adresse an und nannte seinen Beruf. Kunstauktionator. Das waren Leute, die Geld wie Heu besaßen.
    »Heute morgen erhielt ich Besuch«, sagte Mr. Handle. »Es war ein Herr. Er bot mir einen Rembrandt und einen Botticelli an.« Handle machte eine Pause.
    »Und?« fragte ich.
    »Es handelte sich um zwei der gestohlenen Gemälde, Mr. Cotton. Der Mann gab es auch zu, nannte mir den Preis und legte gleichzeitig die Pistole auf den Tisch. Er gab mir bis heute abend Bedenkzeit. Dann steckte er seine Pistole — es war eine Luger — wieder ein und verließ mein Office. In der Tür knurrte er noch, wenn ich die Cops anrufen würde, wäre ich erledigt.«
    »Haben Sie die Gemälde gesehen?« fragte ich.
    »Nein. Er wollte die beiden wertvollen Sachen heute abend mitbringen. Ich sollte das Geld abgezählt bereithalten.«
    »War der Gangster auffallend groß und dürr?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Klein und gedrungen. Trotzdem wendig?«
    »Auch nicht. Er hatte meine Größe.«
    »Und wie groß sind Sie?«
    »Nicht ganz sechs Fuß«, antwortete Mr. Handle.
    »Warum haben Sie uns erst so spät benachrichtigt?« fragte ich vorwurfsvoll, »der Bursche hat jetzt einen Vorsprung von mehreren Stunden.
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