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0465 - Heute Engel - morgen Hexe

0465 - Heute Engel - morgen Hexe

Titel: 0465 - Heute Engel - morgen Hexe
Autoren: Jason Dark
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kleiner Poet.« Dann drehte sie sich und ging auf ihn zu. »Haben Sie mich tatsächlich geküsst?«
    Er nickte.
    »Und, war es schön für Sie?«
    Rick bekam einen roten Kopf. Er wusste nicht, was er antworten sollte.
    Diese Frau war ihm einfach über. Sie machte ihn nervös, und sein Blut rauschte noch schneller durch die Adern.
    Gitty blieb so dicht vor ihm stehen, dass sie ihre Hände auf seine Schultern legen konnte. »Ich frage dich noch einmal, Rick.« Sie ging zum Du über. »War es schön?«
    »Ja, ja…«
    Da lächelte sie. »Und du möchtest es wieder, nicht?«
    Er schaute für einen Moment in ihre Augen. In seiner Kehle hockte der Kloß wie ein Klumpen.
    »Antworte.«
    »Ja!« presste er hervor. »Es war schön. Sogar sehr schön.«
    »Und du hast kein Blut gerochen?«
    Rick überlief nach dieser Frage eine Gänsehaut. Das Wort Blut passte ihm einfach nicht. Er machte sich bereits Vorwürfe, die Polizei alarmiert zu haben. Aber das war nur aus reiner Besorgnis um Gitty Oldman geschehen, die er heimlich verehrte.
    »Nein, kein Blut.«
    Sie ließ ihre Hände auf seinen Schultern, so dass er durch den Kittelstoff die Wärme der Haut spürte. »Vielleicht hat dieser Polizist auch gelogen. Er wollte unbedingt einen Sündenbock haben und hat deshalb diese perfide Ausrede erfunden.«
    »Nein, ich habe es selbst gesehen.«
    »Was denn?«
    »Ihren Körper. Er war so anders.«
    »Du kannst mich ruhig duzen.«
    »Okay.«
    »Wie anders war er denn?« Sie ließ die Hände von seinen Schultern gleiten und ging zurück. »Bitte, sag es mir!«
    Rick Stockman hob die Schultern. »Nun ja, er hatte eine andere Farbe, verstehen Sie, äh, verstehst du? Dunkelrot und auch violett. Als wäre er mit geronnenem Blut bedeckt.«
    »Hm.« Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht. Ich meine, dass es Menschen gibt, die hin und wieder Halluzinationen haben. Sie bilden sich etwas ein.«
    »Ich nicht.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Sinclair hat auch…«
    Sie winkte unwirsch ab und unterbrach ihn damit. »Sinclair ist ein Dummkopf, ein Spinner. Was er gesehen haben will, darüber kann ich nur lachen. Das solltest du auch. Er schwätzt viel, wenn der Tag lang ist. Er hat mich auch als Vampir bezeichnet. Kennst du Vampire, Rick?«
    »Ja, ich habe Filme gesehen, auch Bilder…«
    »Und was konntest du darauf erkennen? Etwa eine helle Wohnung? Bestimmt nicht.«
    »Nein, nur Gräber, Friedhöfe und Grüften.«
    Gitty lachte und nickte. »Wir verstehen uns ausgezeichnet, Rick. Wir sind einer Meinung. So wie du habe ich es auch gesehen. Vampire lieben die Nacht und den Mond. Tagsüber liegen sie in ihren Särgen. Da warten sie auf die Dunkelheit, um in ihrem Schutz auf die Suche nach Opfern gehen zu können. Das ist es doch, was die Vampire auszeichnet. Ich sage dir etwas, Rick. Sinclair hasst mich. Er ist das, was ein Polizist nie sein sollte. Voreingenommen. Dir mache ich keinen Vorwurf, Junge. Du hast deine Pflicht getan, aber Sinclair ist anders. Er hätte die Lage überblicken müssen: Das hat er nicht getan…«
    »Ich werde wohl besser gehen«, sagte Rick Stockman. »Man wird mich vermissen. Ich habe noch einiges zu tun.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Doch, ich…«
    »Willst du mich jetzt allein lassen, Rick? In dieser Lage, in die mich der Polizist gebracht hat? Das kann doch nicht dein Ernst sein. Ich brauche dich jetzt, mein Lieber. Ich möchte nicht mehr allein sein, verstehst du? Nicht jetzt.«
    »Aber du hast doch bestimmt jemand, den du anrufen kannst. Einen Freund, einen Bekannten.«
    »Ich will dich.«
    Da musste Rick lachen. »Wer bin ich denn schon? Ein Hausmeister. Du bist viel mehr. Du arbeitest bei einer Zeitschrift…«
    »Das weißt du?«
    Er wand sich und bekam wieder einen roten Kopf. »Ja, ich habe mich mal erkundigt.«
    »Also magst du mich?«
    Rick nickte.
    Sie schenkte ihm einen Blick, dass ihm heiß und kalt wurde. Der Blick war gleichzeitig versprechend, dass er einfach nicht anders konnte, als so zu reagieren.
    »Ich mag dich auch, Rick.«
    Er schob eine Haarsträhne zurück. »Das ist alles schön und gut, aber kommt das nicht zu plötzlich?«
    »Nein, wieso denn?« Gitty tat erstaunt. »Hast du nicht oft genug an mich gedacht?«
    »Schon, aber…«
    »Oder denkst du noch immer an das Blut, aus dem angeblich mein Körper bestanden hat?«
    »Ich kann es schlecht vergessen.«
    Gitty Oldman nickte. »Dann solltest du dich davon überzeugen, dass dem nicht so ist.«
    In der nächsten Minute
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