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0464 - Die grüne Göttin

0464 - Die grüne Göttin

Titel: 0464 - Die grüne Göttin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er.
    Die Wohnungstür war nicht ins Schloß gefallen.
    Sie war nur angelehnt!
    Kopfschüttelnd ging er hinüber und verschloß sie. Wo zum Teufel war Pearly mit ihren Gedanken gewesen? Das hatte es noch nie gegeben, daß sie die Wohnungstür nicht hinter sich geschlossen hatte!
    Wenn sie irgendwo auf dem Land wohnten, wäre es nicht weiter schlimm gewesen. Aber in Baton Rouge, dieser Großstadt, gingen die Diebe ein und aus, wo sie offene Türen oder Fenster vorfanden. Charly versuchte sich vorzustellen, was geschehen wäre, wenn ein Einbrecher hereingekommen wäre, während er noch schlief.
    Unwillkürlich zuckte er zusammen. Vielleicht war ja gerade das geschehen!
    Er ging nicht ins Bad. Er ging ins Schlafzimmer zurück, zog die Nachttischschublade auf und nahm die HP Canadian heraus. Die Waffe war ständig geladen; er entsicherte sie und machte dann einen Streifzug durch die Wohnung.
    Im Wohnzimmer war alles normal. In der Küche auch. Es schien also doch kein Einbrecher hier gewesen zu sein. Alle Schranktüren und Schubladen waren ordentlich verschlossen. Offenbar hatten sie noch einmal Glück gehabt.
    Er öffnete die Tür zum Badezimmer.
    Er schaffte es gerade noch, die Pistole hochzureißen. Aber zum Schuß kam er nicht mehr. Er war bereits tot, als er auf den Fliesen aufschlug.
    ***
    In den späten Vormittagsstunden erwachte Zamorra. Er fühlte sich nicht besonders fit. Dafür war Nicole jetzt ausgeschlafen und putzmunter. Beim Frühstück, das sie sich vom Zimmerservice bringen ließen, sprachen sie noch einmal über Zamorras Erlebnis der vergangenen Nacht.
    »Dieser Smith kommt mir verdächtig vor«, sagte Nicole. »Daß er seinen Namen nicht genannt hat…«
    »So etwas kommt schon mal vor, wenn man völlig durcheinander ist. Stell dir vor, du siehst einen Toten auf der Straße liegen, versteckst dich, weil du fürchten mußt, daß die Polizei dich mit ihm in Verbindung bringt, und dann wird auch noch auf dich geschossen.«
    »Trotzdem«, murmelte Nicole. »Da stimmt was nicht. Das Amulett hat tatsächlich nichts angezeigt?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Du solltest das Blechding mal beim Hersteller reklamieren«, schlug Nicole vor. »Da ist etwas nicht in Ordnung. Es redet nicht mehr, es spricht nicht mehr so spontan auf magische Erscheinungen an wie früher…«
    »Es hat wieder gesprochen«, sagte Zamorra.
    »Trotzdem kommt es mir vor, als wäre das gute Stück irgendwie blockiert. Gibt es eine Möglichkeit für uns, uns in die polizeilichen Untersuchungen einzuschalten?«
    Zamorra seufzte. »Wir suchen Robert Tendyke.«
    »Er wird auch ohne uns zurechtkommen. Auf ein paar Stunden kommt es nun auch nicht mehr an.«
    »Ein paar Stunden?« echote Zamorra.
    Nicole lächelte. »Es wird vielleicht zwei oder drei Stunden dauern, bis wir wissen, ob wir etwas ausrichten können oder nicht. Und dann diesen Ben Smith einer Überprüfung zu unterziehen, wird ja wohl keine drei Monate dauern. Schließlich sind wir keine Staatsdiener, die erst den Amtsschimmel zum Wiehern bringen müssen.«
    »Viel mehr interessiert mich dieser Gummi-Tote«, brummte Zamorra.
    »Gut, teilen wir uns die Arbeit«, schlug Nicole vor. »Du kümmerst dich um den Toten und nach Möglichkeit auch um dieses Skelett und stellst fest, ob beides zusammengehört, und ich teste Smith auf Herz und Nieren.«
    »Umgekehrt wäre es mir lieber«, sagte Zamorra.
    Nicole lachte leise. »Ich bin das schwache Weiblein und du der starke Mann. Deine Nervenstärke wird gebraucht, wenn es um die Toten geht. Weißt du nicht, daß Frauen hysterisch kreischen, wenn sie eine Leiche sehen?«
    »In schlechten Filmen…«
    Nicole lächelte. »Du weißt, wie ich es meine. Ich halte es einfach für besser, wenn ich mit dem Mann rede. Dich hat er in der Nacht gesehen. Er könnte befangen sein. Da er mich nicht kennt, könnte ich ihn in aller Gemütsruhe ausfragen.«
    »Also gut«, brummte Zamorra. »Momentan ist das ohnehin alles nur Theorie. Erst einmal müssen wir die Polizei dazu überreden, uns mitmachen zu lassen. Wenn wir in England wären, wär's kein Problem. Aber hier…?« Er spielte auf seinen vom britischen Innenministerium ausgestellten Sonderausweis an, den er vor längerer Zeit erhalten hatte, um einem hochrangigen Politiker einen großen Gefallen tun zu können. Der Ausweis war unbegrenzt gültig und nie wieder eingezogen worden. Aber dieser Ausweis hatte nur im britischen Einflußbereich Gültigkeit. Dort allerdings konnte Zamorra damit teilweise
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