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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Herrschersitz bereits zweimal hintereinander in Besitz genommen hatte. Einmal war ihr der Machtkristall abgenommen worden, und damit hätte sie eigentlich abdanken müssen. Aber sie hatte sieh einen neuen Machtkristall als Legitimation geschaffen und war zurückgekehrt. Allerdings hat nie jemand gewußt, daß ausgerechnet sie die beherrschende Kraft gewesen war. Stets hatte sie eine Kopfmaske getragen, die nicht erkennen ließ, wer sich dahinter verbarg und ihre Stimme war von einem elektronischen Vokoder verzerrt und unkenntlich gemacht worden. So gesehen hätte sie jederzeit wieder in die Herrscherrolle schlüpfen können…
    Aber offenbar wollte sie wirklich nicht, und Gryf wäre der Letzte gewesen, der sie dazu gedrängt hätte. Seiner Ansicht nach hatte es ohnehin keinen Sinn, jetzt eine lange Diskussion abzuhalten. Ted mußte so schnell wie möglich Hilfe bekommen - wenn es nicht schon zu spät war.
    »Ich bin verdammt müde«, sagte er und unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. »Wir hatten in der Echsenwelt ein paar kleine Problemchen, und da das magische Niveau dort ein paar Stockwerke höher angesiedelt ist als bei uns, mußte ich mich völlig verausgaben. Ein Wunder, daß ich es überhaupt geschafft habe, schon den Weg hierher zu schaffen… Ich möchte nur noch einen Blick auf Ted werfen und mich dann ausschlafen, aber wenigstens fünfzig Stunden lang. Geht das, Merlin?« wandte er sich an den uralten Zauberer mit den Augen, die so jung wie die Ewigkeit funkelten. »Ist mein Kämmerlein noch frei?«
    Merlin lächelte.
    »Bisher habe ich es noch nicht weiter untervermietet«, sagte er. »Aber vielleicht wirst du den Wolf von deinem Lager werfen müssen, auf dem er es sich bequem gemacht hat.«
    »Mit dem alten Beißer werde ich schon fertig«, murmelte der Druide.
    Sie nickte und ging vor ihm her.
    Merlin sah den beiden nach. Er hatte das vage Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war. Aber er war derzeit nicht stark genug, um dieses Gefühl zu ergründen.
    Aber er vertraute Sara. Wenn etwas nicht stimmt, würde sie es rechtzeitig feststellen und entsprechend handeln…
    ***
    »Langsam, aber sicher habe ich die Nase gestrichen voll«, sagte Nicole Duval, packte blitzschnell zu und bekam eine mit drei kurzen Beinpaaren ausgestattete Schlange zu fassen, die sich fast unmittelbar vor ihrem Gesicht von einem querhängenden Ast eines Baumriesen herabsinken ließ und sie hungrig anfauchte. Nicole schleuderte das sechsbeinige Reptil über einen niedrigen, schmalblättrigen Strauch hinweg. Unmittelbar dahinter zuckte ein riesiges Maul mit einem verhältnismäßig kleinen Körper dahinter empor, schnappte zu und ließ die Schlange schmatzend und krachend verschwinden. Ein paar Sekunden später ertönte ein satter Rülpslaut.
    »Verdammt, gibt es in diesem Dschungel eigentlich auch mal zur Abwechslung irgend etwas, das nicht faucht, spuckt, schlängelt, schleimt oder frißt? Das muß doch auch mal wieder aufhören.«
    »Sobald wir draußen sind«, versicherte der Sauroide Reek Norr.
    Ein teuflisches kleines Biest, das eine vertrackte Ähnlichkeit mit einem Skorpion hatte, aber über gleich drei Stachelschwänze verfügte, versuchte zwei davon durch Zamorras Stiefel zu bohren. Der Parapsychologe und Dämonenjäger schlenkerte das Biest mit dem Fuß zur Seite und trat dann kräftig zu. Die Rückenschale des Dreifach-Skorpions zerplatzte, und ein stinkender, gelber Brei trat hervor und blieb an Zamorras Stiefelsohle kleben.
    »Verflixt, das Parfüm hat mir auch gerade noch gefehlt«, stieß er hervor. Er konnte Nicole sehr gut verstehen.
    Seit Stunden tappten sie bereits durch diese grüne Hölle, die zu Anfang durchaus harmlos gewirkt hatte. Das war am Rand der Lichtung gewesen, die die Priester der Kälte mit ihren Laserwaffen in Form eines großen Brandes geschaffen hatten, um Reek Norr darin zu Asche zu verwandeln. Der Sauroide selbst hatte keine weiteren Warnungen von sich gegeben. Er hatte nur den Vorschlag gemacht, sich durch den Dschungel der Zivilisation entgegenzuarbeiten und dabei den Luftraum ständig unter Beobachtung zu halten, um rechtzeitg mitzubekommen, ob ein Luftgleiter nach ihnen suchte. Er hoffte, daß seine Freundin und Mitarbeiterin Carra Shakk irgendwann auf die Idee kam, daß hier einiges schiefgelaufen war, und nach ihm suchte oder wenigstens suchen ließ.
    Aber bislang war kein Fluggleiter über ihnen am Himmel aufgetaucht. Dabei achteten sie darauf, nie in Dschungelbereiche vorzudringen, in
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