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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York
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Cormoran, ich hätte die Unterlagen nicht, könnte ich dann etwas über deine Abrechnungen mit meinem Vater wissen?«
    »Auf keinen Fall«, antwortete Cormoran selbstsicher.
    »Gut. Dann will ich dir sagen, daß du am Tod der Sängerin Sylvia Mitchel schuld bist. Du hast sie mit Rauschgift verseucht. Ihr habt sie in den Tod getrieben. Vor jedem Auftritt brauchte sie zwei Spritzen. Du selbst, Leffty, hast sie ihr gegeben. Du hast auch meinem Vater unterschrieben, daß du Andy Simmons, den Hehler, ermordet hast, nachdem er versucht hat, dich an die Polizei zu verpfeifen.«
    Das reichte. Leffty wurde weiß wie die Wand. »Gut«, keuchte er mühsam. »Das genügt. Ich glaube, daß du die Unterlagen hast.«
    Zustimmendes Gemurmel ging durch den Saal.
    »Ich bin euer Boß«, sagte ich laut. »Ihr habt mir genauso zu gehorchen wie meinem Vater!«
    »Was sollen wir tun?« fragte Leffty. Ich schaute zur Uhr. 90 Skunden noch. Dann war es soweit. »Ich habe heute noch eine Verabredung mit dem Tiger. Wir wollen verhandeln. Dabei werde ich ihn kriegen. Aber mich darf dabei keiner stören.«
    »Wir halten uns heraus«, versicherte Leffty.
    »Okay«, knurrte ich. »Die Versammlung ist deshalb für heute geschlossen. Jeder geht nach Hause. Morgen treffen wir uns zur gleichen Zeit hier wieder.« Die Gangster erhoben sich und schlurften zur Tür. »Halt«, rief ich. Sie blieben wie erstarrt stehen.
    »Haut nicht so auffällig ab, wie ihr gekommen seid. Glaubt nicht, die Polizei wäre blind. So dumm sind die Cops nicht. Ihr geht jetzt alle schön in einem Abstand von einer Minute durch die Tür. Keiner benimmt sich dabei auffällig. Solange wir den Tiger nicht haben, können wir uns keine Schwierigkeiten mit der Polizei erlauben.«
    Das verstanden sie. Ruhig verließ einer nach dem anderen den Raum. Ich atmete auf und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Dabei bemerkte ich nicht, wie sich Rybacki langsam hinter meinen Rücken schlich.
    ***
    Mr. High starrte gebannt auf das Copacabana. Er wußte genau, was darin geschah, schließlich hatte ich eigens für diesen Einsatz ein kleines Funkgerät in der Hosentasche. Mr. High machte sich große Sorgen. Zuviel hing von der Entwicklung der nächsten Sekunden ab.
    Er merkte erst, daß sich neben ihn jemand auf dem Wagenpolster niederließ, als sich die Tür der Limousine mit einem leisen Klatschen wieder schloß. Kurz wandte er den Kopf und sagte: »In Ihrem Fall gibt es noch keine Ergebnisse. Ich kann Ihnen nur raten, aus dieser Gegend zu verschwinden. Es liegt Verdruß in der Luft.«
    Mr. High kannte den Mann und schenkte ihm keine weitere Beachtung. Plötzlich spürte er den harten Lauf einer Pistole in seinen Rippen.
    »Natürlich werde ich aus dieser Gegend verschwinden, Mr. High«, näselte plötzlich eine höhnische Stimme. »Aber mit Ihnen!«
    Mr. High wandte den Kopf und blickte in die grinsende Grimasse eines Mannes, der urplötzlich die Maske des Biedermannes abgelegt hatte. »Ich bin der Tiger«, knurrte der Gangster. »Sie werden jetzt genau das tun, was ich Ihnen sage.«
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Das ganze Viertel ist mit G-men abgeriegelt. Sie haben nicht die geringste Chance zu entnommen.«
    Der Verbrecher lachte nur höhnisch. »Natürlich werde ich entkommen. Glauben Sie, jemand schießt, wenn ich Ihnen die Pistole ins Genick halte?«
    Mr. High blickte in das Gesicht des gefühllosen Killers. Dieser Mann hatte schon so viele Menschenleben auf dem Gewissen, er würde auch nicht eine Sekunde zögern und weitere opfern.
    »Okay«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Was wollen Sie von mir?«
    »Die Mafia-Unterlagen!«
    »Die können Sie nicht von mir bekommen. Sie befinden sich bereits im .Distrikt-Gebäude. Es dürfte auch für den Tiger eine Unmöglichkeit sein, sie von dort zu holen.«
    »Auch daran' habe ich gedacht«, knurrte der Gangster. »Los, fahren Sie!« Mr. High schaltete wortlos den Motor an und startete den Wagen. Langsam setzte sich die schwere Limousine in Bewegung. Aber niemand beachtete sie. Alle hatten nur Augen für das Copacabana.
    ***
    Gebannt starrte ich auf die Gangster. Einer nach dem anderen verließ das Lokal. Ich wagte kaum zu atmen. Jeden Augenblick rechnete ich damit, daß meine Kollegen einmal nicht im Zeitraum von einer Minute einen Gangster mundtot machen konnten.
    Aber nichts passierte. Als letzter verließ Leffty Cormoran sein eigenes Lokal. Er wußte nicht, daß er den Gang zum elektrischen Stuhl antrat.
    Aufatmend zog ich meine Hand
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