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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York
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Anzug an und erhellte mit einem Male unser Gefängnis.
    Ich blickte zu der Stelle der Decke, durch die wir gefallen waren. Sie war jetzt mit Eisenplatten luftdicht abgeschlossen.
    »Die reinste Gaskammer«, stellte Phil fest. Er betrachtete die Gasflamme. »Das rettet uns auch nicht«, meinte er dann.
    »Warum nicht?«
    »Ganz einfach. Sie brennt nur so lange, wie noch Sauerstoff hier im Raum ist. Dann verlöscht sie, und das Gas strömt weiter aus. Wir haben nur eine Gnadenfrist gewonnen.«
    Ich begriff unsere Lage. Phil hatte recht. Aber ich wollte mich nicht damit abfinden. Ich dachte an Elena Arkwright und an den Tiger. Jetzt, wo wir dahinter gekommen waren, mußten wir den brutalen Killern das Handwerk legen. Wir durften nicht hier enden. Das würde die Fortsetzung der scheußlichen Mordserie bedeuten.
    Meine Augen glitten über die Wände unseres Gefängnisses und blieben schließlich an der Stahltür des Raumes hängen. Sie war von einem breiten Gummiwulst abgeschlossen, der einen luftdichten Türrahmen bildete.
    Dann hatte ich plötzlich eine Idee. Ich blickte wieder zur Flamme und stellte fest, daß sie mit sehr starkem Druck brannte. Sie entwickelte eine ungewöhnliche Hitze. Der Schweiß stand mir bereits in dicken Tropfen auf der Stirn.
    »Phil, schieb die Couch her«, rief ich meinem Freund zu. Verwundert gehorchte er. Ich sprang auf die Polster und griff nach der Gasleitung, die mit einigen Haken locker an der Decke angebracht war. Sie war schon glühend heiß. Ich spürte, wie sich meine Haut von der Hand löste, aber ich konnte jetzt nicht auf den brennenden Schmerz achten. Mit aller Kraft riß ich an der Leitung.
    Die Haken flogen aus der Decke, Kalk rieselte mir in die Augen, und die Leitung bog sich. Phil sprang zur Seite. Die Flamme war ihm gefährlich nahe gekommen.
    Ich sah das rohe Fleisch in meinen Händen. Am liebsten hätte ich geschrien, aber ich durfte jetzt nur an unsere Rettung denken.
    Langsam bog sich die Leitung. Ich riß sie in Richtung Tür. Immer näher kam die Flamme. Dann fraß sie die Gummitürfüllung an. Beißender Gestank erfüllte die Luft. Wir mußten husten. Keuchend rasselten unsere Lungen.
    Der Druck in der Gasleitung wirkte wie ein Schneidbrenner. Die Hitze im Raum wurde unerträglich. Der Schweiß floß uns jetzt in Strömen übers Gesicht. Aber die Stahltür glühte in der Höhe des Schlosses, die Gummifüllung brannte langsam nieder.
    Mit einem leichten Stoß drängte mich Phil zur Seite. Er hatte seine Jacke ausgezogen und wickelte sie um die Leitung. Der Stoff rauchte und qualmte. Er hielt jetzt die Leitung und brachte die Flamme sogar noch näher zur Tür.
    Dann endlich war es geschafft. Wir sahen die rotweiße Glut des Stahls und traten beide gleichzeitig zu. Die Tür kreischte in ihren Angeln. Sie öffnete sich millimeterweit. Nochmals traten wir, dann schwang sie endlich auf.
    Mit einem Satz waren wir aus dem Raum. Wir befanden uns jetzt in einem schmalen Kellergang.
    Phil hielt mich am Arm fest und schnupperte. Dann spürte ich es auch. Rauchschwaden drangen uns in die Nase. Das Haus brannte! So schnell es ging, liefen wir den Gang entlang. Schließlich landeten wir vor einer verschlossenen Tür. Mit einem mächtigen Schlag zertrümmerte Phil die Füllung. Ich stieß nach uhd schob die letzten Holzreste in den Flur hinein.
    Ein Schlafzimmer lag hinter der nächsten Tür. Als ich sie aufriß, schlug mir die leibhaftige Hölle entgegen. Hier drinnen gab es nur noch ein einziges, loderndes, kreischendes, krachendes, knatterndes Flammenmeer.
    Wir mußten zum Wohnzimmer kommen. Dort lagen die Unterlagen über die Mafia. Koste es, was es wolle, wir mußten sie unbedingt haben.
    Ich drückte die Tür mit aller Macht zurück ins Schloß. Phil hatte unterdessen die gegenüberliegende Tür aufgerissen. Ein komfortabel eingerichtetes Bad war im Zwielicht des Feuers nur undeutlich zu erkennnen.
    Phil tappte hinein und rief irgend etwas, das ich bei dem Lärm der Flammen, die über und hinter uns prasselten, nicht verstehen konnte.
    Ich sprang ihm nach und sah, daß er die Brause aufgedreht hatte. Mit einem Satz waren wir beide unter der kühlen, schmerzlindernden und wohltuenden Wasserflut. Aber wir hatten nicht viel Zeit. Wir mußten weiter. Schnell trat ich wieder auf den Gang hinaus.
    Es war, als ob mir der Atem des Fegefeuers entgegenwehte. Wir hasteten über den Gang und öffneten schließlich eine Eichentür. Ich sah einen brennenden Wohnzimmerschrank und glimmende
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