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0462 - Der Witwenmacher von New York

0462 - Der Witwenmacher von New York

Titel: 0462 - Der Witwenmacher von New York
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eine Sekunde zu verlieren. Er wußte, wie kurzfristig diese Blendwirkung war.
    Mit einem wilden Satz warf er sich auf seinen nächsten Gegner. Seine Hand umklammerte die Waffe des Gorillas, sein Fuß traf ihn gegen das Schienbein. Er hörte den lauten Schrei des Mannes, bekam die Pistole zu fassen und warf sich seitlich ins Gebüsch.
    Gleichzeitig bellten Schüsse auf. Sengende Flammenzungen blitzten orangefarben durch die Nacht. Phil hörte die Kugeln jaulend ins Unterholz schlagen.
    Dann schrie wieder einer der Gangster. Sein Komplice hatte ihn getroffen.
    Phil lächelte bitter. Die Pistole in seiner Hand ruckte zurück. Er hatte in die Richtung gehalten, aus der das Mündungsfeuer gekommen war. Schnell robbte er weiter. An der Stelle, an der er gerade noch gelegen hatte, zerpflügten jetzt die Kugeln der Gangster den Boden. Erdklumpen und kleine Äste segelten durch die Luft und prasselten Phil ins Gesicht.
    Plötzlich tauchte ganz dicht vor ihm eine Gestalt auf. Phil sah, wie die Pistole in der Hand des Mannes hochzuckte. Mit einem verzweifelten Sprung warf er sich zur Seite. Er spürte ein leichtes Zupfen an der Schulter und schoß zurück. Der Mann bäumte sich mitten im Schritt auf, drehte sich halb um die eigene Achse und schlug dumpf zu Boden.
    Phil robbte vorsichtig auf die kleine Lichtung zu.
    »Mac, Mac, wo bist du?« rief der letzte Gorilla. Nur noch drei Yard war Phil von ihm entfernt. Unbemerkt lag er im hohen Gras.
    Er hätte schießen können, aber das wollte er nicht. Er mußte den Gangster überwältigen, er brauchte seine Aussage. Aber es hatte keinen Zweck, ihn anzurufen, niemals würde sich der Kerl ergeben.
    Phil ließ die Waffe in die Tasche gleiten. Der Gangster wandte ihm den Rücken zu. Er vermutete ihn in einer anderen Richtung. Vorsichtig zog Phil die Beine an. Er kam auf die Knie und hockte sich sprungbereit.
    Noch einmal atmete er tief durch. Er versuchte, den Nebel und den lähmenden Schmerz in seinem Kopf abzuschütteln.
    Dann warf er sich durch die Luft auf seinen Gegner. Seine Beine streiften dabei den Boden, es entstand ein leises Knacken. Aber es war laut genug, um den Gorilla herumfahren zu lassen.
    Im Gesicht des Mannes stand der Schrecken, die Angst, aber auch der Wille zu töten. Seine Hand mit der Waffe schoß vorwärts, doch da schlug Phils Faust schon auf sein Gelenk. Die Pistole fiel zu Boden.
    Der Mann riß sein Knie hoch und stieß es dem anstürmenden Phil in den Magen. Für eirien Augenblick drehte sich vor Phils Augen alles. Dann fand er festen Boden. Mit ein paar krachenden Geraden riß er die Deckung des Mannes auf. Er hämmerte auf ihn ein.
    Doch der Killer war nicht so leicht zu kriegen. Er spreizte die Finger und versuchte Phil in die Augen zu stechen. Nur im letzten Augenblick gelang es Phil, den Kopf herumzureißen. Die Finger des Gangsters ratschten auf seiner Backe entlang und nahmen ein Stück Haut mit.
    Phil vergrub seine Fäuste in den Magen des Killers. Gleichzeitig mußte er mehrere schwere Treffer auf seine Nieren einstecken. Aber er achtete jetzt nicht darauf. Sein Körper war vor Schmerz fast taub geworden.
    Der Wille zu siegen brannte in ihm. Er spürte, wie der Mann weiche Knie bekam. Taumelnd wich der Killer zurück. Phil setzte nach. Er mußte ihn anknocken!
    Mit einem Male riß der Gangster die Hände in die Höhe. Aus seiner Kehle kam ein verzweifelter Schrei. Seine Füße strampelten in der Luft. Dann stürzte er. Mit lautem Klatschen schlug er ins Wasser. An den Felswänden brach sich noch sein markerschütternder Angstschrei. Dann war es aus.
    ***
    Mit einem Gummitopf schaufelte ich das Wasser aus dem Boot. Meine Hände waren blaugefroren, und die Zähne schlugen aufeinander. Hin und wieder rieb ich mir die Gelenke. Sie wurden allmählich steif. Jede Bewegung verur sachte Schmerzen, war eine große Strapaze.
    Das kleine Mädchen im Boot wimmerte leise vor sich hin. Ich hatte meine Jacke ausgezogen und sie damit zugedeckt. Aber viel half es bestimmt nicht.
    Der Wind heulte sein gespenstisches Lied. Das Schaukeln der kleinen Rettungsinsel übertrug sich allmählich auf meinen Magen. Dann wurde es im Osten langsam heller.
    Ich weiß nicht, wie lange ich noch in dem Boot gewesen bin und Wasser geschaufelt habe. Die Minuten wurden zur Ewigkeit, obwohl ich jegliches Zeitgefühl längst verloren hatte.
    Plötzlich sah ich den starken Scheinwerfer auf mich gerichtet, der grell die Morgendämmerung zerfraß. Ich ließ eine Leuchtkugel aufsteigen, die
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