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0460 - In der toten Stadt

0460 - In der toten Stadt

Titel: 0460 - In der toten Stadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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widersprach Zamorra.
    »Ich denke, es wird eine Lösung dafür geben«, sagte der Ewige. »Vielleicht geschieht es im Fortlauf des Geschehens. Nun, wir wissen also, daß Gryf geheilt wird, weil er in der Zukunft wieder normal aussieht. Aber das sagt uns doch noch nicht, wie das möglich sein wird.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Es gäbe eine radikale Möglichkeit: Beiden Kopf und Hände amputieren und auf den jeweiligen Originalkörper zu verpflanzen«, sagte er sarkastisch.
    Nicole sog scharf die Luft ein und wollte etwas von Geschmacklosigkeit sagen, als Salem lächelte: »Mit unseren medizinischen Möglichkeiten wäre das kein Problem. Leider bin ich selbst kein Chirurg, aber wenn wir es schaffen könnten, Gryf von den Cyborgs in einem -unserer Medo-Zentren behandeln zu lassen…?«
    Nicole winkte ab.
    »Man wird uns kaum dorthin lassen«, sagte sie. »Sie werden als Abtrünniger gejagt, und uns sind Ihre Artgenossen auch nicht gerade wohlgesonnen.«
    »Ja«, erwiderte Salem nur.
    »Wo befinden sich diese Medo-Zentren eigentlich?« fragte Zamorra, der zum ersten Mal davon hörte.
    Aber sie wurden abgelenkt.
    Das Mädchen Katia erhob sich. Bisher hatte die Blonde sich nicht gerührt, hatte nur apathisch da gesessen. Sie war wach, aber ob sie Gryfs Erzählung mitgekommen hatte, war nicht sicher.
    Jetzt aber stand sie da. Mit blicklosen Augen sah sie in eine endlose Ferne.
    »Sie kommen«, flüsterte sie. »Sie sind da.«
    ***
    Der Vampir, der Gryfs Kopf besaß, hatte sich berichten lassen, wie es bei dem Haus aussah, in welches die Opfer sich zurückgezogen hatten. Einer der Vampire hatte sich nahe herangepirscht, und jetzt umschlich er das Haus, spähte durch staubblinde Fenster, so gut es ging, und lauschte den Stimmen.
    Er teilte dem Beherrscher mit, in welchem Raum die Opfer sich versammelt hatten. Und er versuchte auch Informationen darüber weiterzugeben, wie die Zimmer im Haus angeordnet waren.
    Der Veränderte nahm die Informationen in sich auf und begann entsprechend zu planen. Zum Teil waren die Hinweise natürlich Spekulation, aber allein die Fenster deuteten darauf hin, wo die Zimmer lagen, wie sie angeordnet waren, wo Türen und Treppen zu erwarten waren.
    Mittlerweile umschlichen auch andere Vampire das Haus.
    Der Veränderte überlegte. Zwei Frauen, drei Mànner und ein Wolf befanden sich in dem großen Zimmer. Sie sprachen miteinander. Und einer von den Männern mußte das andere Ich des Veränderten sein. Jenes Geschöpf, dem er nicht in die Hände fallen durfte. Er wollte keine Rückverwandlung, er wollte weiterleben. Und Blut trinken. Endlich trinken…
    Er breitete die Fledermausschwingen aus und erhob sich aus seinem Versteck in die Luft. Wenn der Überfall geschah, wollte er in der Nähe sein, um den Vampiren Einhalt zu gebieten, wenn sie sich am Blut gütlich taten. Denn er wollte seinen Anteil.
    Und er würde sie nicht lange halten können.
    - Jetzt sind nur noch zwei Männer anwesend. Der Dritte ist spurlos verschwunden -, teilte sein Informant ihm plötzlich mit.
    Ihm war sofort klar, wer der Verschwundene war: sein anderes Ich. Dadurch wurde nun natürlich die Gefahr geringer, ihm zu begegnen.
    - Ihr müßt eine der Personen herauslocken ins Freie! - ordnete er auf dem lautlosen Verständigungsweg an. - Sie müssen getrennt werden. Das erhöht ihre Sorge umeinander und macht sie wehrloser, wenn nicht einer dem anderen beistehen kann. -
    Gleich war es soweit. Der Überfall konnte beginnen.
    ***
    Sie brauchten nicht lange zu fragen, wen Katia meinte. »Sie sind da!« Die Vampire waren wieder in der Nähe.
    Vielleicht schon im Haus.
    Katia machte den Eindruck einer Hypnotisierten. Mit ungelenken, eckigen Bewegungen ging sie durch das Zimmer zur Tür, die in den Korridor führte.
    »Hiergeblieben!« forderte Salem scharf.
    Aber Katia reagierte überhaupt nicht darauf. Wie eine Schlafwandlerin trat sie in den Korridor hinaus, ehe jemand es verhindern konnte. Der Wolf war aufgesprungen und knurrte leise.
    Kannst du sie spüren? sandte Zamorra ihm seine Gedankenfrage zu. Fenrir begnügt sich mit einem Kopfschütteln.
    Zamorra nahm ebenfalls nichts wahr. Es schien ihm, als würden diese Vampir-Horden überhaupt nicht existieren, als liefe da nur ein Film ab. Weder Fenrir noch Nicole nahmen Schatten von Bewußtseinsmustern auf, und das Amulett sprach überhaupt nicht auf die schwarzblütigen Ungeheuer an. Aber sie waren in der Nähe, das stand fest!
    Er folge Katia. Sie mußte unter
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