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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas!
Autoren: Timothy Stahl
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bevor er wirkliche Schmerzen verspüren konnte, wurde es dunkel um Matt Drax…
    ***
    Tage später in Vegas…
    Der Vergleich zwischen Vegas und einer riesigen Maschinerie war Hedge schon nach kurzer Zeit wieder in den Sinn gekommen - und geblieben.
    Weil es passte, dieses Bild.
    Und weil Hedge peu á peu begriffen hatte, wie dieser Apparat von Stadt funktionierte.
    Zunächst musste Vegas jedem Neuankömmling vorkommen wie das Paradies auf Erden. Wer nicht mit gänzlich leeren Händen kam, der hatte nach dem Eintauschen seines Besitztums zumindest die Taschen voller Tzipps, die meisten sogar mehr als Hedge und Benson.
    Kost und Logis wurden für eine kaum nennenswerte Anzahl von Tzipps geboten, in einem der so gewaltigen wie prachtvollen Bauten, die in ganz Meeraka Legende waren, jedes mit eigenem wohlklingenden Namen, die daran zu lesen standen, so hoch oben, dass nur die Götter selbst sie ihnen verliehen und eigenhändig geschrieben haben konnten: BEL- LAG'O, VEN'TI'N, MIR'GE, HIL'ON, E'CAL'BU',L'XOR…
    Dann hatte man als »Neo« erst einmal nichts Anderes zu tun als sein Glück zu versuchen - an den unzähligen Spieltischen in erster Linie, oder auch bei den Wetten, wo man zum Beispiel auf einen von zwei Faustkämpfern setzte oder auf eines von zwei Tieren, die in kleinen Arenen aufeinander gehetzt wurden.
    Und es gab kaum jemanden, der seine ersten Einsätze verlor. Was die meisten ermutigte, die nächsten zu erhöhen. Tatsächlich hatte Hedge schon mit eigenen Augen gesehen, wie prall gefüllte Tzipps-Säcke auf ein einziges Spiel gesetzt wurden -- und nicht jedem, der solches Risiko gewagt hatte, war das Glück hold geblieben.
    Im Gegenteil, nach einer Weile schien fast jedermanns Glück zu schwinden, als hätte er zuvor zu viel davon auf einmal verbraucht. Und mit dem Glück schwanden natürlich auch die Tzipps.
    Die erste Folge davon war in der Regel die Umquartierung. Vorbei war es mit dem Leben in luxuriösen Herbergen, wo einem zudem noch viele Wünsche von dienstbaren Geistern von den Lippen abgelesen wurden.
    Auch Hedge und Benson war dieser Abstieg nicht erspart geblieben; man hatte sie höflich aber bestimmt ihrer ersten Unterkünfte verwiesen und in Zimmern anderswo - off-Strip hatte es dazu geheißen - einquartiert, keine Bruchbuden, das nicht, aber deutlich kleiner und deutlich weniger komfortabel. Und freilich ohne Personal, das Essen ans Bett servierte und dergleichen mehr.
    Doch das war noch lange nicht die letzte Stufe auf der nach unten hin immer steiler werdenden Treppe in die Niederungen der Glücklosen von Vegas, und ganz unten wartete das Große Spiel, die allerletzte Chance, die Partie um alles oder nichts - über die jedoch, wie über so vieles in Vegas, niemand wirklich Genaues wusste.
    Bislang kannten weder Hedge noch Benson den weiteren Weg dort hinab aus eigener Anschauung, aber man bekam so manches zu Ohren, von dem einiges übertrieben sein mochte, aber selbst wenn man das wegließ, was nach Übertreibung klang, blieb noch genug Abschreckendes übrig…
    Nun war es allerdings nicht so, dass man in Vegas abgezockt wurde, bis nichts mehr ging, o nein - wem die Tzipps auszugehen drohten, der hatte durchaus die Möglichkeit, sich neue zu verdienen.
    Gelegenheiten dazu boten sich in der Stadt viele, und da griff der Vergleich mit einer Maschine wieder: Immerhin musste der Apparat ja am Laufen gehalten werden, und dazu bedurfte es wegen seiner Größe vieler, sehr vieler Hände - zur Verköstigung der noch Wohlhabenderen beispielsweise, zur Reinigung und Instandhaltung der Gebäude und, und, und…
    Hedges Bild von einer »Stadt-Maschine« stimmte noch unter einem weiteren Aspekt: Wie bei jeder Maschine, so gab es auch in Vegas Leute, die an den Hebeln saßen, sie bedienten und ihren Nutzen aus dem Apparat zogen.
    Über diese Leute jedoch war nicht viel bekannt - oder diejenigen, die mehr über sie wussten, redeten nicht darüber. Hedge hatte im Laufe der Zeit eine erkleckliche Anzahl von Gerüchten über dieses Thema aufgeschnappt, und wenn sich die Mutmaßungen bisweilen auch krass widersprachen, so hatten sie doch eines gemein: Man tat gut daran, nicht zu viele Fragen zu stellen…
    Hedge hatte sich dem Funktionsprinzip dieser Maschinerie schließlich gefügt und einen Job in einer der zahllosen Cooking Stations angenommen, die Tag für Tag Tausende bekochten und verköstigten. Notgedrungen hatte er sich in ein Rädchen im Getriebe verwandelt, schuftete für buchstäblich eine Hand
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