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046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas!
Autoren: Timothy Stahl
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Abzug. Erreichte den Druckpunkt. Eine winzige letzte Richtungskorrektur und -Da löste sich der Blick der Taratze, die der Gudfadda Monty genannt hatte, von Benson, glitt ein bisschen weiter nach rechts. Wieder zischelte Monty etwas.
    Fast synchron tauchten die Hände der Männer unter ihre Mäntel, kamen mit matt schimmernden Schusswaffen wieder zum Vorschein. Metallisches Klacken erklang, als sie ihre wuchtigen Gewehre durchluden.
    Es war wie der Startschuss für die Ereignisse, die jetzt nicht einfach nur folgten, sondern sich überschlugen.
    Benson hatte den Bolzenschuss noch verhindern wollen, aber es war zu spät. Sein Finger hatte wie ohne sein Zutun den letzten Druck auf den Abzug ausgeübt. Benson sah, wie der Pfeil aus der Schiene gehämmert wurde - und dann schräg nach oben davon raste.
    Weil ihm etwas von unten gegen den vorgestreckten Waffenarm gedroschen hatte!
    Benson schrie auf vor Überraschung und Schreck.
    Drüben am Eingangsreich blühten grelle Feuerblumen auf. Schüsse knatterten in der Nacht. Über Benson zerfetzten Kugeln Blattwerk und Geäst - auf der Höhe, wo eben noch sein Kopf gewesen war.
    Irgendjemand hatte ihn zu Boden gestoßen und ihm damit, vielleicht unbeabsichtigt, das Leben gerettet.
    Es war zu dunkel, ging zu schnell, als dass Benson wirklich etwas hätte erkennen können. Und das Wenige, das er registrierte, vermengte sich zu einem sinnlosen Bilderwirbel. Wirklich bewusst merkte er nur, wie ihm die Waffe aus der Hand geprellt wurde.
    Und immer noch hämmerte das Stakkato der Gewehre, deren Kugeln jetzt näher bei ihm einschlugen und dicht über ihn hinweg brummten wie wütende Rieseninsekten und um ihn her die Vegetation niedermähten.
    Dann wieder dieses Donnergrollen, lauter diesmal, mächtiger: »Stopp! Ich will ihn lebend!«
    Die Schüsse verstummten augenblicklich. An ihrer Stelle hörte Benson sich nähernde Schritte, Stimmen, immer lauter, und dann waren sie über ihm.
    Eine Faust raste auf Bensons Gesicht zu; unter seinem linken Auge explodierte Schmerz. Die Sinne schwanden ihm, quälend langsam.
    In einem lichten Augenblick sah er die Taratze riesengroß über sich. Geifer troff von ihrer struppigen Schnauze und ihm ins Gesicht. Ihr faulig riechender Atem ließ ihn würgen. Der Blick ihrer roten Augen tastete ihn ab, und in einem hässlichen Grinsen bleckte sie spitze Raubtierzähne.
    Benson fühlte sich von mindestens vier Händen gepackt und ins Licht hochgezerrt, das sich im nächsten Moment verdunkelte, so wie am Tage das Sonnenlicht schwindet, wenn sich eine Wolke davor schiebt.
    In diesem Falle hatte sich ein Berg aus Fleisch, Muskeln und Knochen zwischen Benson und das Licht geschoben, der größte Mensch, den er je gesehen hatte - und Benson war es, als blicke er dem leibhaftigen Tod ins Gesicht.
    Einer der Kerle, die Benson hielten, bog ihm den Kopf in den Nacken, so weit, dass er fürchtete, sein Genick müsse splittern wie ein trockener Ast.
    Das Gesicht des Dons schien unendlich weit weg, so hoch über ihm wie der Mond am Nachthimmel.
    Der Gudfadda sah auf ihn herab wie auf einen Wurm, der ihm unversehens über den Weg kroch.
    Monty, die Taratze drängte sich näher, und über die geringe Distanz meinte Benson Worte in ihrem heiseren Fauchen zu verstehen.
    »Was machen mit ihm? Zu den Shargatoren, oder taugt für Großes Spiel?«, fragte das drahthaarige Biest.
    Don Vegas überlegte, musterte Benson noch einmal von Kopf bis Fuß, dann grollte er:
    »Mal sehen… Erst will ich ihm ein paar Fragen stellen.«
    »Und mit ihm?«, hechelte Monty.
    Benson wusste nicht, wen die Taratze meinte, sah nur, dass der Blick ihrer roten Albino-Augen auf einen Punkt neben ihm gerichtet war - und es interessierte ihn auch nicht. Er hörte nicht einmal mehr, was der Gudfadda antwortete, sah nur noch, wie er die fleischigen Lippen beim Sprechen bewegte. Die Schwärze dazwischen schien sich auf zutun, schien sich über Benson zu senken, als verschlinge ihn den Don…
    Das war Bensons letzter Gedanke, ehe er in tiefe Dunkelheit stürzte…
    Später, als sie ihn befragten, kam er sich vor wie in einem Albtraum. Der Unterschied zu einem Traum bestand nur darin, dass er Schmerz empfand, dass es fürchterlich weh tat, wenn ihre Fäuste ihn trafen, um die Antworten, die sie hören wollten, aus ihm herauszuschlagen.
    Aber auch das ging vorbei.
    Der Albtraum jedoch nahm kein Ende. Im Gegenteil, er wurde schlimmer…
    Anderswo…
    ***
    Der Aufprall war entsetzlich gewesen. Trotzdem
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