Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Viva Las Vegas!

046 - Viva Las Vegas!

Titel: 046 - Viva Las Vegas!
Autoren: Timothy Stahl
Vom Netzwerk:
wiederholen.
    Nein, nervös war gar kein Ausdruck für den Zustand, in dem er sich befand.
    Don Vegas, hatte der Fremde gesagt, würde seine Residenz jede Nacht verlassen, um einen Rundgang durch die Kasinos zu machen. Nicht zu einer bestimmten Zeit zwar, aber jede Nacht.
    Diese Nacht musste demnach die erste sein, in der er mit dieser Routine brach, dachte Benson. Fünf Minuten wollte er noch warten, vielleicht zehn, dann würde er sein Vorhaben aufgeben - für heute zumindest.
    Ob er es morgen dann noch einmal versuchen würde, das wollte er entscheiden, wenn er darüber geschlafen hatte - oder seine letzten Tzipps verspielt hatte, die ihm Löcher in die Taschen zu brennen schienen; er konnte es richtig spüren.
    Und war das nicht vielleicht ein Zeichen - ein gutes Zeichen? Wollte ihm eine wohlmeinende Schicksalsmacht damit vielleicht zu verstehen geben, dass diese Nacht seine Nacht war, in der ihm das Glück hold sein würde, in zweifacher Hinsicht sogar? Zum einen, weil er beim Spiel gewinnen würde, zum anderen, weil er dann nicht mehr gezwungen sein würde, den Gudfadda umzubringen?
    »So muss es sein, verdammt!«, rief Benson - und schlug sich die Hand vor den Mund. Es war zwar in der Nähe niemand zu sehen, aber er konnte trotzdem nicht vorsichtig genug sein.
    Besser, wenn er hier nicht gesehen wurde; nicht dass noch jemand auf die Idee kam, ihm unbequeme Fragen zu stellen, jetzt, da er doch fast schon zum Rückzug bereit war.
    Nichtsdestotrotz, die fünf Minuten wollte er noch abwarten. Na, inzwischen waren es wohl nur noch drei…
    ... und nach einer verfluchte sich Benson im Stillen.
    Drüben im Licht gingen goldgefasste Türen mit dunkler Verglasung auf. Männer traten heraus, in uniformen Anzügen aus zwei verschiedenfarbigen Ledern, die streifenweise miteinander vernäht waren. Darüber trugen sie weit fallende, knöchellange Mäntel.
    Die Männer sahen sich nacn allen Seiten um, während aus dem Dunkel rechts des Eingangs ein dumpfes Brummen laut wurde.
    Dann tauchte von dort ein motorisiertes Gefährt auf, goldfarben wie das MA'DALAY'AY, eine mordslange Karosse ohne Verdeck.
    Und dann kam der Gudfadda selbst.
    Zwei seiner »Vorboten« hielten ihm eine Doppeltür auf. Die Öffnung nahm Don Vegas fast zur Gänze ein, so breit und groß war er. Ein Titan mit Händen, die einem Menschen den Kopf würden zerdrücken können wie ein rohes Ei. Umso winziger wirkte die Taratze, die neben dem Don herwieselte.
    Der Anblick des etwa ein Meter sechzig großen Tieres ließ Benson noch mehr schaudern wie der des Gudfadda selbst. Er hasste diese aufrecht gehenden Viecher aus dem Westen Meerakas, die sich mitunter menschliches Verhalten anmaßten. Die Taratze dort drüben trug sogar Kleidung, von der gleichen Art wie die anderen Männer des Gudfadda.
    Don Vegas ging auf den Wagen zu, dessen hinteren Schlag einer der Männer für ihn geöffnet hatte. Auf halbem Wege jedoch verhielt er im Schritt - weil die Taratze etwas gezischelt oder gefaucht hatte. Benson hatte es nicht verstanden, aber was das Biest auch
    »gesagt« hatte, es hatte warnend geklungen.
    Und als er seinen Blick auf das Weiß bepelzte Tier richtete, traf es ihn wie ein Tief schlag.
    Die Taratze starrte zu ihm herüber! Er konnte den verschlagenen Blick ihrer roten Augen förmlich auf sich spüren. Ihre spitze Schnauze bebte. Benson hörte, wie sie schnüffelte - nein, witterte… ihn witterte?
    »Was ist, Monty?«
    Worte dumpf und grollend wie ferner Donner. Die Stimme des Gudfadda.
    Bensons Rechte schloss sich so fest um den Griff der Armbrustpistole, dass entweder das Holz oder seine Knöchel knackten. Der Bolzen lag längst in der Schiene, die Sehne war gespannt.
    Er musste es tun. Musste es jetzt tun, ehe sie ihn entdeckten und ihrerseits gegen ihn vorgingen. Wenn er Don Vegas einen der tödlichen Pfeile verpasste, mochte das die anderen so weit ablenken, dass er wenigstens den Hauch einer Chance zur Flucht hatte.
    Benson hob die Waffe, richtete sie auf Don Vegas.
    Er hatte geübt mit der Pistole, in einer abgelegenen Ecke der Stadt. Die Waffe funktionierte präzise, und er hatte sich zu seinem Erstaunen als nicht untalentierter Schütze erwiesen. Über diese Distanz würde er den Don ganz gewiss nicht verfehlen, zumal der in seiner Massigkeit ein gutes Ziel abgab.
    Benson visierte ihn aus seiner Deckung heraus an. In die Brust wollte er dem Don den Bolzen jagen. Das Gift würde ihm den Herzschlag lähmen.
    Bensons Zeigefinger krampfte sich um den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher