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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie
Autoren: Larry Brent
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Korridor.
    »Hilfe!« kam es über die zitternden Lippen des Amerikaners. Er
taumelte auf das Treppengeländer zu. Seine Stimme war nur noch ein Hauch.
    »Hiiilfeee!«
    Mit letzter Kraft brachte er den dumpfen Aufschrei aus der Kehle.
Seine Hände griffen ins Leere. Er wollte sich am Treppengeländer abstützen,
aber er verlor das Gleichgewicht.
    Ein dumpfer Aufschlag hallte durch den Gang.
    Brad Harris war schon tot, als er unten am Absatz der letzten
Treppenstufe verkrümmt liegenblieb.
    Noch bevor er sich das Genick brach, hatte ein Übermaß von Gift
aus dem Todesstachel des krebsartigen Spinnentieres seinem Leben bereits ein
Ende gesetzt.
     
    ●
     
    Der diensthabende Portier des Wollington hörte-den Schrei und das
anschließende Fallgeräusch.
    Der Mann verließ seinen Platz hinter der Rezeption, starrte die
Treppen hoch - aus dieser Richtung war es gekommen. Er eilte die Stufen hinauf
und sah schon nach wenigen Schritten, als er um die Ecke bog, den verkrümmt
daliegenden Körper.
    Ein dünner Blutfaden lief aus dem Mund des Mannes aus Zimmer Nr.
73. Brad Harris.
    Er war die Treppe herabgestürzt.
    Der Portier wurde bleich. Er näherte sich dem tödlich Verletzten
und erkannte auf den ersten Blick, daß hier nicht mehr zu helfen war.
    Der Hotelportier benachrichtigte sofort den Sheriff des kleinen
Ortes und Dr. Fedderson. Er wolle sich keine Nachlässigkeit zuschulden kommen
lassen.
    Sheriff Hornfield und ein Sergeant trafen zuerst im Hotel ein.
Inzwischen waren auch einige Gäste, die sich in der Bar und im Restaurant
aufhielten, darauf aufmerksam geworden, daß etwas geschehen war.
    »Es ist mir äußerst unangenehm«, flüsterte der Portier erregt.
Nervös strich er sich über sein dünnes schwarzes Lippenbärtchen. Die
Gesichtsfarbe des Mannes war so weiß, daß er damit im Fernsehen Reklame für
Superwaschmittel hätte machen können. »Ausgerechnet im Wollington! Ich habe die
Geschäftsleitung bereits benachrichtigt. Die Brüder Wollington werden gleich da
sein. Bitte, meine Herren«, wandte er sich unruhig an Hornfield und seinen
Begleiter, »recherchieren Sie mit äußerster Diskretion!«
    Hornfield, ein Sheriff, der fast zwei Zentner wog, seine Pfunde
aber erstaunlich schnell auf seinen kurzen, muskulösen Beinen trug, nickte.
    »Soweit das nötig und überhaupt jetzt noch möglich ist, Mr. Brown.
Ganz ohne Aufsehen wird es nicht mehr gehen. Wir sind nicht die ersten, die den
Toten auf dem Treppenabsatz zu Gesicht bekommen haben. Einige Ihrer Gäste waren
schneller.«
    In diesem Augenblick hielt der Wagen der Wollingtons draußen vor
den breiten Marmorstufen des palastartigen Hotels. Die Brüder zogen es vor, in
einem Bungalow am anderen Ende des Ortes zu leben. Aber dieser Bungalow diente
auch nur Wochenendzwecken. Die Brüder hielten sich nur gelegentlich in der
Nevada-Wüste auf. Meist reisten sie durch das Land und verlebten ihre Tage auf
Hawaii, Tahiti oder den Philippinen. Es war Zufall, daß sie gerade hier
weilten. Die Einsetzung eines neuen Geschäftsführers machte ihre Anwesenheit
notwendig. Morgen sollte der, Mann in seine Arbeit eingeführt werden.
    Henry und Patrick Wollington waren entsetzt, als sie erfuhren, was
geschehen war.
    Sheriff Hornfield hockte neben dem Toten, während der Sergeant
seine liebe Mühe hatte, die Neugierigen fernzuhalten.
    »Wie konnte so etwas nur geschehen?« fragte Patrick Wollington und
wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wenn das bekannt wird - dann gibt es
einen Skandal. Man wird mein Hotel meiden.«
    »Es wird keinen Skandal geben, und man wird auch das Hotel nicht
meiden«, widersprach Hornfield.
    »Bekannt geworden ist es schon, dafür haben zu viele Gäste den
Toten auf der Treppe gesehen. Aber schließlich können Sie nichts dafür, wenn
sich einer Ihrer Gäste vollaufen läßt und dann die Treppenstufen
hinunterstürzt.«
    So sah es im ersten Augenblick aus. Aber dann gab der Umstand, daß
der Hotelgast einen Pyjama trug, ihm doch zu denken.
    »Warum hat er noch einmal sein Zimmer verlassen?« murmelte Hornfield.
Er hob den Blick, sah den Nachtportier an. »Wann haben Sie Mr. Harris zum
letzten Mal gesehen?«
    Der Name und die Identität des Toten standen fest. Jetzt wollte Hornfield
noch Näheres über die Umstände erfahren.
    »Er ging verhältnismäßig früh auf sein Zimmer, Sheriff«,
antwortete der Portier wahrheitsgemäß. »Es muß gegen acht Uhr gewesen sein, als
er die Schlüssel holte. Danach hat er sein Zimmer nicht mehr
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