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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie
Autoren: Larry Brent
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verlassen. Und als
Mr. Harris ins Hotel kam, da machte er auch nicht den Eindruck, als ob er -
getrunken hätte.«
    Hornfield nickte. »Er riecht auch nicht nach Alkohol.«
    »Irgend etwas muß Mr. Harris erschreckt haben«, meinte der
Portier. »Er schrie um Hilfe - und dann hörte ich auch schon, wie er die
Treppen herunterpolterte.«
    Hornfield konnte sich noch keinen Reim darauf machen. Bevor er die
Leiche weiter untersuchte, wartete er auf die Ankunft des Arztes. Bis dahin
unterzog er das Zimmer des Toten einer eingehenden Untersuchung. Kein Zeichen von
Gewaltanwendung.
    Durch einen unglücklichen Zufall hatte Harris die Treppe verfehlt
und war herabgestürzt. Nur eines paßte nicht in das Bild, das sich hier zeigte:
Warum hatte der Fremde, der vor einem Tag hier im Ort eintraf, noch kurz vor
seinem Tod um Hilfe geschrien? Wenn man die Treppe herabstürzte, dann schrie
man nicht gleichzeitig um Hilfe. Irgendwie paßten diese beiden Dinge nicht
zusammen. Hornfield war zwar kein hervorragender Kriminalist, aber ein guter
Beamter. Er hatte für Ruhe und Ordnung zu sorgen, dafür, daß ein paar Rowdys
die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht überschritten, und seine
Hauptbeschäftigung bestand auch in der Tat darin, Strafzettel zu verteilen und
Strafgelder zu kassieren.
    Zu einem Mordfall war es hier noch nicht gekommen, solange er Sheriff
war. In den fünfzehn Jahren seiner Berufspraxis hatte sich ein Selbstmord
ereignet, und ein Unglücksfall war in der Chronik vermerkt.
    Dr. Fedderson nahm die erste Untersuchung an Ort und Stelle vor.
Und er stieß auch auf den Einstich im Fuß.
    »Das war ein Skorpion«, sagte er sofort. »Unverkennbar.«
    Hornfield atmete hörbar auf.
    »Dann ist auch der Hilfeschrei zu verstehen. Harris stürzte aus
dem Zimmer, als er merkte, was los war. Er konnte sich selbst nicht mehr helfen
- stürzte die Treppen herab - aus.« Eine unkomplizierte, einfache Geschichte.
Alles paßte zusammen. Und Hornfield liebte das Unkomplizierte.
    Patrick Wollington schüttelte den Kopf.
    »Aber wie soll ein Skorpion ... «
    »Mr. Wollington«, unterbrach Hornfield den Hotelbesitzer, »wir
leben am Rand der Wüste. Da kann es zu Unfällen dieser Art kommen. Mr. Harris
ist nicht der erste Mensch, der dem Giftstachel eines Skorpions zum Opfer
fällt.«
    Dr. Fedderson, ein junger Arzt, nickte bestätigend.
    »Sheriff Hornfield hat recht, meine Herren«, sagte er und warf
einen Blick in die Runde. »Es ist nicht ausgeschlossen, daß ein Skorpion sich
über den Balkon in das Zimmer verirrte. Die Balkontür stand offen.«
    Hornfield nickte eifrig zu Feddersons Ausführungen, die mit seinen
Ansichten von den Vorkommnissen übereinstimmten.
    »Nur eine Sache gibt mir eigentlich zu denken, Sheriff«, sagte Dr.
Fedderson ein wenig später, als die Leiche bereits abtransportiert war und
Hornfield sich an der Bar mit einem Drink stärkte.
    »Der Einstich des Giftstachels.«
    Der Sheriff legte die Stirn in Falten. »Was ist daran so
Besonderes, Doc? Ein Skorpion hat es nun einmal an sich, mit einem Stachel zu
stechen ... «
    »Schon. Aber die Größe gibt mir zu denken. Der Giftstachel, der
sich in Brad Harris’ Fuß bohrte, war mindestens doppelt so groß wie ein
gewöhnlicher Skorpionstachel.«
    Sheriff Hornfield reagierte nicht auf die Bemerkung des Arztes.
Für ihn war die Sache erledigt.
    Er wußte, daß Brad Harris hierhergekommen war, um sich morgen früh
mit Professor Johnston im Special Science Institute zu treffen. Harris war
durch eine ungewöhnliche Arbeit und verschiedene Entdeckungen an der
Harvard-Universität bekannt geworden. Er wollte seine Arbeiten im hiesigen
Wüsteninstitut fortsetzen. Die Unterlagen befanden sich noch in seinem
Hotelzimmer. Jetzt würde Johnston keinen neuen Mitarbeiter bekommen. Sheriff
Hornfield verließ gemeinsam mit seinem Sergeanten und Doc Fedderson das Hotel.
Die Menschen hatten sich verzogen. Nur hier und da tauchte noch einmal ein
Neugieriger auf und wollte vom Nachtportier wissen, was geschehen war.
    Henry und Patrick Wollington bestanden darauf, daß die Version mit
dem Treppensturz beibehalten werden sollte. Nach Möglichkeit sollte nicht
bekannt werden, daß ein Skorpion die Ursache für Brad Harris’ panikartige
Flucht aus dem Zimmer gewesen war.
    Vor dem hellerleuchteten Hotelportal verabschiedeten sich die
Männer.
    Dr. Fedderson ging mit ernstem Gesicht zu seinem Wagen. Der Arzt
war mit den Untersuchungen, wie Hornfield sie führte, nicht zufrieden. Die
Frage
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