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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie
Autoren: Larry Brent
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jetzt in einem Glas wegschaffte,
war mit besonders hohen Dosen von Gamma- und CX-Strahlung beschossen worden.
    Von dem eigenwilligen Versuch war nicht einmal Professor Johnston
etwas bekannt geworden. Und niemand wußte auch, daß die Sendung für Borneo
nicht ganz astrein war. Lee Andrews setzte alles auf eine Karte. Er konnte nur
noch gewinnen - zu verlieren gab es nichts mehr. Zu tief schon saß er in der
Tinte.
    Mit einem beinahe verklärten Gesichtsausdruck brachte Andrews die
strahlenbehandelte Vogelspinne in dem Behälter unter, in dem sich die andere,
mit Chemikalien behandelte, bis vor wenigen Minuten befunden hatte.
    Sorgfältig verschloß er den Spezialversandkarton, ließ auch die
Aufschrift unverändert. Nur er wußte, daß die wissenschaftlichen Daten nicht
mehr mit dem Spinnenexemplar übereinstimmten. In den nächsten Wochen würde er
sehr genau die Berichte verfolgen.
    Das war wichtig. Er glaubte fest daran, daß sich diese Spinne
irgendwie anders verhalten und entwickeln mußte als die übrigen Exemplare. Und
dann konnte Andrews seine These unter Beweis stellen. Bis zu einem gewissen
Punkt hatte Johnston mit ihm übereingestimmt.
    Auch Johnston glaubte, vor Urzeiten wären die Strahlungseinflüsse
auf der Erde größer gewesen als in der Gegenwart. Sowohl Gammastrahlung als
auch kosmische Strahlen mußten in einem Übermaß die Erde bombardiert haben.
    Hinzu kam eine von Johnston entdeckte Untergruppe, die er noch
nicht analysiert hatte und die er deshalb CX-Strahlung nannte. Ohne Johnstons
Wissen hatte Andrews seine Versuche mit Gamma- und CX-Strahlung durch geführt.
Mehrere hundert Spinnen waren zugrunde gegangen. Die Vogelspinne erwies sich
als die widerstandsfähigste. Wie würde sie sich unter natürlichen
Umweltbedingungen entfalten? Und dazu noch in tropischem Dschungelgebiet?
    Eine knappe Stunde später tauchte das Mädchen auf, das die
vorbereitete Sendung aus dieser Abteilung holte.
    Insgesamt würde das gecharterte Sonderflugzeug 10.000 Insekten
aller Arten und Größen nach Borneo fliegen.
    Ein einziges Insekt befand sich darunter, das nicht den
ursprünglichen Vorstellungen entsprach.
    Es war eine Vogelspinne.
    Und mit ihr sollte sich eine ungeheuerliche Entwicklung anbahnen.
     
    ●
     
    Am Nachmittag des gleichen Tages stattete Dr. Fedderson dem
Special Science Institute einen Besuch ab.
    Der Doc konnte sich mit den Recherchen von Sheriff Hornfield nicht
zufriedengeben. Ständig ging ihm da eine Sache im Kopf herum, die ihm keine
Ruhe ließ.
    Er wollte ein Gespräch mit Frank Borman führen. Borman arbeitete
als Laborant im Trakt B des Instituts. Er hatte mit Insekten zu tun, die in
diesem Trakt besonderen Tests unterzogen wurden. In Trakt B versuchte man
Schädlinge in ihrem Hormonhaushalt so zu verändern, daß sie keine Eier mehr
legen konnten. Die Experimente liefen darauf hinaus, sämtliche Schädlinge
auszurotten, ohne daß man die Pflanzen oder Früchte, die sie befielen, jedes
Jahr mit Giften besprühen mußte.
    Die bis jetzt entwickelte Substanz war vielversprechend. Sie war
für den menschlichen Organismus völlig unschädlich und brauchte nur ein
einziges Mal an gewendet zu werden.
    Im ersten Augenblick mochte man begeistert sein ob solcher Ideen
und Vorstellungen. Aber Fedderson, der zwar kein Zoologe war, sah die Dinge
noch in einem anderen Licht. Der Mensch hatte es wieder einmal einen Schritt
weitergebracht, und es lag in seiner Hand, das Gleichgewicht in der Natur zu
verändern. Wenn er die Insekten ausrottete, mußten andere Tiere Hunger leiden,
die von den Insekten lebten. Und diese zum Teil sehr nützlichen Lebewesen
würden wiederum aussterben, weil ihnen die Nahrung fehlte.
    Frank Borman empfing Fedderson freundlich. Sie sprachen zunächst
über alltägliche Dinge, ehe der Arzt zu seinem Anliegen kam. Er erwähnte den
Vorfall von letzter Nacht.
    Borman hatte schon davon gehört. »Brad Harris sollte Johnstons
Assistent werden. Der Alte versprach sich viel von ihm, nachdem er seine
Arbeiten gelesen hatte. Soweit mir bekannt ist, sollte Harris heute morgen hier
im Institut eingeführt werden. Bedauerlicher Unfall... «
    »Vielleicht war es kein Unfall«, bemerkte Fedderson.
    Borman, groß, schlank, braungebrannt, blickte den Doktor an.
    »Du willst damit doch wohl nicht sagen, daß Harris einem
Verbrechen zum Opfer fiel?«
    »Vielleicht war es ein Versehen, ich weiß es nicht. Kein geplantes
Verbrechen wahrscheinlich - eher fahrlässige Tötung.«
    »Wie kommst du
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