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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul
Autoren: Jason Dark
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ihn unter dem Rand des Helms an. Seine Augen waren kaum zu sehen. Die Pupillen wirkten wie dunkle Kreise.
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Das ist top secret. Bringen Sie mich zu ihm. Meinetwegen auch unter Bewachung.«
    Der Offizier zeigte sich einverstanden. Vielleicht war er auch froh, daß ihm eine Entscheidung abgenommen wurde. So wurde Suko regelrecht abgeführt. Und doch atmete er innerlich auf. Hier befand er sich in einer relativen Sicherheit. Hoffentlich waren die Amerikaner flexibel genug, um die Gefahr die sich über ihren Köpfen zusammenbraute, zu begreifen…
    ***
    Als Wunderwaffe wollte ich mein Kreuz nicht bezeichnen, aber es brachte schon Dinge fertig, über die selbst ich mich hin und wieder wunderte. Wie auch in diesen Augenblicken, als ich es zusammen mit meiner Hand in die stinkende Wolke hineindrückte, die sich plötzlich bewegte und auch sichtbar wurde.
    Sichtbar als Gestalt!
    Und zwar als Ghoul!
    Ich hörte Mark Baxter neben mir scharf atmen. Auch er sah die schleimige Gestalt, die wie ein dicker Kloß auf einem der beiden Felsen hockte, für Sekunden eine menschliche Form annahm, dann aber vor unseren Augen zerplatzte, weil das Kreuz eben für diesen Ghoul zu stark gewesen war.
    Wir zogen uns schnell genug zurück, um von dem stinkenden Regen nicht erwischt zu werden, der auch über die Motorhaube floß und sogar als dicke Tropfen auf ihr liegenblieb.
    »War er das?« fragte Mark flüsternd.
    »Ja, das war ein Ghoul.«
    Baxter schluckte und verzog den Mund, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »So einen habe ich zum erstenmal gesehen.«
    »Aber es wird nicht das letzte Mal sein, wie ich annehme.«
    »Du rechnest mit weiteren Ghouls.«
    »Natürlich.«
    Mark Baxter dachte jetzt wie ein Polizist. »Daß uns dieses verfluchte Wesen gefunden hat, läßt auf eine Entdeckung unsererseits durch die Gegenseite schließen.«
    »Das war mir sowieso klar.«
    »Und wo ist die undichte Stelle?«
    Ich hob die Schultern und lächelte. »Vielleicht bin ich sie gewesen.«
    Baxter Schaute mich erstaunt an. »Du als Verräter?«
    »Nein, nicht so. Aber Schwarzblütler haben eine Nase für Gegner. Sie finden meist sehr schnell heraus, wenn sich jemand in der Nähe befindet, der ihnen nicht gerade wohl gesonnen ist.«
    Baxter schwieg. Wir beide schauten zu, wie die schleimige Masse zwar an den Außenseiten des Hindernisses entlangrann, aber gleichzeitig dabei war, zu verkrusten. Ich kannte den Vorgang und wußte auch, daß nur mehr ein kristalliner Rest zurückbleiben würde. Mark Baxter holte ein Taschenmesser hervor und schabte über die Kruste.
    Wie Staub rieselte das Zeug dem Boden entgegen.
    Aus einem Gespenst war eine dämonische Gestalt geworden. Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Unsichtbare Ghouls. Wenn das Schule machte, dann gute Nacht.
    Auf irgendeine Art und Weise fand der Wind auch seinen Weg durch diese doch enge Schlucht. Wir kamen uns vor wie in einem Kanal, und die herbeiwehende Frische vertrieb auch den widerlichen Leichengestank. Auch der Dampf der Schwefelquellen erreichte uns nicht mehr. Er wurde hoch über unseren Köpfen weggetrieben.
    »Ich rieche nichts«, sagte Mark.
    »Ebenfalls.«
    »Dann war es wohl nur ein Ghoul, der sich dir auf die Fersen gesetzt hat.«
    »Sieht so aus, obwohl ich den Wesen nicht traue. Haben sie die Steine in den Weg gerollt?«
    Mark hob die Schultern.
    Indirekt bekamen wir wenig später eine Antwort. Weit vor uns hörten wir das Geräusch eines startenden Wagens, das sich sehr schnell entfernte. Der CIA-Agent schnippte mit den Fingern. »Verdammt, John, das müssen sie gewesen sein.«
    Ich widersprach nicht, fragte nur: »Wer kann sich dahinter verbergen?«
    »Der KGB.«
    Mein Blick wurde nachdenklich. »Eigentlich wundert mich dies.«
    »Wieso?«
    »Mag der russische Geheimdienst sein, wie er will, aber ich glaube nicht, daß er und die Regierung an einem neuen kalten Krieg interessiert sind.«
    Baxter lachte mich an oder aus. »John, lehre du mich diese Typen kennen.«
    Ich winkte ab. »Hör auf. Ihr seid auch kaum besser. Nicht alle KGB-Leute sind so, wie manche Amerikaner sie gern hätten.«
    Baxter lehnte sich an den rechten Kotflügel. »Du sprichst, als würdest du welche kennen.«
    »Ich kenne tatsächlich einen Kollegen von der anderen Seite. Wladimir Golenkow.«
    »Den?«
    »Ja, ich habe sehr gut mit ihm zusammengearbeitet. Und zwar nicht nur einmal. Bei den Zombies auf dem Roten Platz ebenso wie bei den schwebenden Leichen von Prag und
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