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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heraus zu sich geholt. Der Gnom beteuerte stets, Gold machen zu können, aber nicht jeder Zauber gelang ihm, und Gold hatte er bislang noch nicht zustandebekommen. Statt dessen war ihm ein Zauber dermaßen »ausgerutscht«, daß er mitsamt seinem Herrn aus dem Jahr 1673 kommend ins Jahr 1991 vorgedrungen war.
    Nun stellte er hier alles auf den Kopf.
    Don Cristofero desgleichen, der die Maßstäbe seiner Epoche auch in der Neuzeit durchzusetzen bemüht war.
    Nachdem es im Château intern einigen Ärger gegeben hatte, hatten sie den Don und seinen Gnom nach England gebracht. In der südenglischen Grafschaft Dorset gehörte Zamorra das Beaminster-Cottage. Dort wollte er die beiden Gäste aus der Vergangenheit unterbringen, damit der Gnom in Ruhe nach einem Zauber suchen konnte, der ihn und seinen Herrn in die eigene Zeit zurückbrachte - ohne daß diese Versuche ständig fehlschlugen und höchst unerwünschte Nebeneffekte freisetzten wie die Tatsache, daß plötzlich aufgrund der Gnom-Magie sämtliche Türschlösser im Château blockiert und zugeschmolzen waren, oder daß Zamorra statt des Motors ein metallenes Miniaturpferd unter der Haube seines Autos entdecken mußte.
    Die Ausquartierung hatte einfacher ausgesehen, als sie später war.
    Die Parascience- Sekte, die ihr Geldorientiertes Seelenfängertum hinter dem Deckmantel einer wissenschaftlich orientierten ›Religion‹ verbarg, hatte zugeschlagen. Vor einiger Zeit war Zamorra dieser gefährlichen Vereinigung einmal nachhaltig auf die Zehen getreten, und nun kam der Racheschlag, [1]
    Das Beaminster-Cottage war vorerst nahezu unbewohnbar geworden. Zamorra wollte es auf jeden Fall restaurieren. Aber darin wohnen konnte derzeit niemand. Also hatte er Don Cristofero und den Gnom an seinen alten Freund, den Earl of Pembroke, weiterreichen müssen. Pembroke-Castle war nicht weit vom Beaminster-Cottage entfernt, und es war ein Gespenster-Asyl. Von daher war der Earl of Pembroke skurrile Erscheinungen gewöhnt und nahm den exzentrischen Adligen aus der Vergangenheit und seinen gnomenhaften Zauberer gern bei sich auf.
    Zu Zamorras Erstaunen waren in den letzten Tagen noch keine Beschwerden des Earls eingegangen…
    Nachdem Zamorra und Nicole gleichzeitig auch noch ihren durch Schwarze Magie schwer verletzten Freund Ted Ewigk in Merlins unsichtbare Burg Caermardhin gebracht hatten, hatten sie dann noch eine Besuchsrundreise durch Großbritannien gemacht. Sie waren in Schottland gewesen und hatten in Llewellyn-Castle Lord Saris besucht, Zamorras alten Freund, der den Parapsychologen sogar vor einigen Jahren in seinen Clan adoptiert hatte. - Seither wußte Zamorra mit hundertprozentiger Gewißheit, was der Schotte unter seinem Rock trägt. - Auf dem Rückweg hatten sie in London Station gemacht, Babs Crawford besucht, die einmal die Lebensgefährtin von Scotland-Yard-Inspektor Kerr gewesen war, dem Druiden, der Zamorras Freund und Mitstreiter gewesen war, ehe er durch das Zauberschwert Gwaiyur getötet wurde. Babs hatte ihr Leben inzwischen in den Griff bekommen, war aber sicher, nie wieder eine feste Bindung eingehen zu können.
    Zamorra hatte dann noch John Sinclair einen Besuch abstatten wollen, dem Yard-Oberinspektor, dem er schon einmal geholfen hatte, einen für Sinclair unlösbaren Fall zu einem guten Abschluß zu bringen, doch der Beamte befand sich irgendwo im Auslandseinsatz. Statt dessen waren sie fast über Tony Ballard gestolpert, den dämonenjagenden Privatdetektiv, der sich inzwischen aus familiären Gründen in den Ruhestand zurückgezogen hatte, und Pernod und Cognac waren in Strömen geflossen.
    Allerdings nicht in solchen Strömen wie jetzt der langersehnte Regen, der laut Wettervorhersage allerdings nur von kurzer Dauer sein sollte, um danach der nächsten Hitzewelle Platz zu machen.
    Seit ein paar Tagen waren Zamorra und Nicole jetzt wieder in Frankreich. Sie genossen die wahrhaft paradiesische Ruhe, und daß sie sich dabei wie Adam und Eva nackt in ihrem Paradies bewegten, war nicht ungewöhnlich.
    Aber in jedem Paradies gab es eine Schlange.
    Den guten Geist von Château Montagne, wie der alte zuverlässige Diener Raffael Bois manchmal genannt wurde, als Schlange zu bezeichnen, wäre Zamorra nie eingefallen, nur war es eben Raffael, der jetzt plötzlich die paradiesische Ruhe störte.
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, stören zu müssen«, sagte er. »Aber jemand möchte sehr dringend mit Ihnen sprechen, Monsieur Zamorra.«
    Zamorra seufzte. Es
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