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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug
Autoren: Jason Dark
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aber nicht heraus, zu wem sie gehörten. Das konnten Waldstücke sein, oder auch Hügel, denn die Umgebung hatte sich nicht verändert. Wald, Hügel und Berge würden nach wie vor bleiben. Sie waren typisch für diese Gegend Schottlands.
    Schon einmal hatte er den Fluchtversuch gewagt. Seine Gedanken drehten sich um einen zweiten. Er ließ diesen Vorsatz schnell fallen.
    Sie würden ihn ebenso zurückholen wie beim erstenmal und ihn möglicherweise nicht mehr am Leben lassen.
    Nach dem Rattern und Schlagen der Räder fiel ihm die Stille besonders auf. Allerdings konnte er nicht sagen, daß sie ihm gefiel. Irgendwie hatte sie etwas Beunruhigendes an sich.
    Zudem war es nicht ganz ruhig.
    Hin und wieder hörte er einen Schritt oder einen dumpf klingenden Laut, als hätte jemand gegen eine Wagenwand geschlagen.
    Stimmen vernahm er nicht. Doch aus den Geräuschen ging hervor, daß er sich nicht allein im Zug befand.
    James Field hatte so etwas noch nie in seinem Leben durchgemacht. Dementsprechend fühlte er sich. Überall schienen sie zu lauern und ihn aus dem Unsichtbaren zu beobachten. Gefährliche Geister, Zombies, die sich mit der Luft und dem Nebel vermischt hatten.
    Der psychische Druck wurde unerträglich. Das Ausharren in der Stille gefiel ihm überhaupt nicht. Jeden Herzschlag hörte er doppelt laut. Manchmal rann auch eine Gänsehaut über seinen Körper. Der Schweiß lag in Tropfen auf dem Kinn, und er spürte ebenfalls, wo ihn die harten Zombieklauen angepackt hatten.
    Der Mittelgang war ziemlich eng. Zwei Personen konnten nicht nebeneinander stehen, allerdings ein Stück weiter hatte man Platz geschaffen. Dort waren die Sitzbänke aus dem Abteil geschafft worden. Statt dessen stand dort ein Tisch, der eine normale Breite aufwies, aber Ähnlichkeit mit einer Bahre besaß.
    Field wurde den Eindruck nicht los, daß dieser Tisch allein für ihn bestimmt war und daß man ihn bewußt in diesen Wagen geschleppt hatte. Neben dem Tisch blieb er stehen. Aus weiterer Entfernung hatte er es nicht gesehen, jetzt aber fiel ihm auf, daß sich im Holz des Tisches und der Maserung etwas abmalte.
    Wegen der Finsternis konnte er es nicht genau erkennen, glaubte aber, eine Fratze zu sehen.
    Field wollte es genau wissen, holte sein Feuerzeug hervor und leuchtete. Die kleine Flamme bewegte sich wie ein gelbroter Finger, und sie riß auch das aus dem Dunkel hervor, was er zuvor nur mehr hatte ahnen können.
    Der Konstabler zuckte zusammen. Seine Hand begann zu zittern, und die Flammen machten die Bewegungen mit, so daß der Eindruck entstand, als würde der Abdruck leben.
    Er starrte auf eine Fratze!
    Widerlich anzusehen, ein Gesicht, das von Flammen umhüllt wurde. Das Feuer hatte sich auch in das Gesicht hineingefressen, aber nicht verschluckt, denn es schimmerte noch durch. Diese Zeichnung war so lebensecht nachvollzogen worden, daß der Konstabler erschrak. Erst nach einigen Sekunden bekam er sich wieder unter Kontrolle und wollte herausbekommen, was es mit der Gravur auf sich hatte. Er streckte seine freie Hand aus und fühlte vorsichtig nach.
    Das Holz des Tisches war normal kühl gewesen, die Gravur jedoch strahlte eine Wärme aus, die ihm schon unangenehm war, als würde sie aus einer Welt stammen, wo man keine Kälte kannte.
    Den größten Schreck bekam der Konstabler, als er das leise Lachen und auch die Stimme hörte.
    Nur sah er niemand, aber die Worte verstand er überdeutlich, obwohl sie nur geflüstert waren.
    »Willkommen bei mir, Mensch. Hat man dich ausgesucht, damit du mir geopfert werden kannst?«
    Field drehte sich auf der Stelle. Er starrte in die Dunkelheit des Wagens, sah nur die graue Finsternis, aber nicht den Sprecher mit der unheimlichen Flüsterstimme.
    In seiner Kehle saß ein kratziger Kloß. Um überhaupt richtig atmen zu können, mußte er sich räuspern, ging dann zwei Schritte vor und stoppte neben einer Bank.
    Er sah nichts.
    Verdammt, allmählich werde ich noch verrückt! dachte er und schluckte einige Male.
    Dann drehte er sich wieder um – und erschrak abermals. Jetzt glühte das Gesicht in einem dunklen Rot, und in den beiden Augen stand die Schlechtigkeit der Welt.
    »Ich bin Beelzebub, der Feuerteufel!« vernahm er die Botschaft.
    »Ich bin da, um Menschen an mich zu reißen. Ich befehlige den Geisterzug, der voll mit Toten ist, die erst erlöst und in mein Reich gelangen werden, wenn die Bedingungen erfüllt sind. So lange wird er fahren und irgendwann hineinrasen in die
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