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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold
Autoren: Jason Dark
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der Killer war hier.«
    Ich war an Will vorbei, holte meine Lampe hervor und suchte den Keller ab.
    Natürlich war er verschwunden.
    Was hätte einen Mörder auch noch am Ort seiner Tat halten sollen?
    Mallmann stand neben der Toten. Er hatte sich vorgebeugt und schaute in das Kugelloch.
    »Kannst du etwas erkennen?«
    Mallmann nickte. »Ja. Die Kugel ist nicht sehr tief in den Kopf eingedrungen. Wenn du genau hinschaust, siehst du ein goldenes Schimmern, John. Es ist verrückt.«
    Auch ich überzeugte mich davon, daß Will sich nicht geirrt hatte und deutete auf die Tür zur Werkstatt. »Verdammt noch mal, wir haben dort herumgesucht, und hier ist es passiert.«
    »Entweder besitzt der Kerl eine Waffe mit Schalldämpfer oder aber…«
    »Oder aber«, wiederholte Will, »schau dir mal die Tür an. Die ist schalldicht.«
    »Nun ja, bei dem Job.«
    »Dann hat sie doch etwas gewußt, und der Killer wußte es auch.«
    Ich legte einen Finger gegen das Kinn. »Aber was?«
    Mallmann hob die Schultern. »Wenn ich das wüßte, würde ich dich glatt zum Essen einladen.«
    »Heb es dir für später auf.«
    »Okay, ich denke daran.« Will rieb seine Hände. »Jetzt wirst du gleich etwas erleben, wenn wir den Laden hier sperren.«
    Hier hatte er sich nicht geirrt. Es gab lautstarke Proteste vom Personal und von den Gästen, denn sie kamen nicht mehr raus. Einigen von ihnen paßte es überhaupt nicht, daß ihr Besuch in diesem Lokal so in die Öffentlichkeit getragen wurde.
    Sie mußten sich aber fügen. Da nutzten auch keine Drohungen, sich bei übergeordneten Stellen zu beschweren.
    Zehn Minuten später wirbelten die Beamten der Mordkommission. Deren Leiter trug sogar einen Ledermantel. Er war ein Typ, den nichts mehr erschüttern konnte. Wie mir Will flüsternd erklärte, hatte sich der Oberkommissar vom Streifenbeamten hochgeboxt. Er kannte die Szene.
    »Ich habe ihr schon vor Jahren versprochen, daß es sie mal erwischt, unsere kleine Nora. Und jetzt ist es soweit. Was ist, Will? Hast du nichts gesehen?«
    »Nein, Bernd.«
    »Und Sie?«
    Ich mußte verneinen. Oberkommissar Bernd Brandner rammte seine Hände in die Taschen des offenstehenden Mantels. »Welcher Mörder schießt mit goldenen Kugeln?« fragte er mehr zu sich selbst gewandt. »Entweder hat der zuviel Gold oder einen Tick.«
    »Vielleicht beides.«
    »Und kein Zeuge hat ihn gesehen«, fügte ich noch hinzu.
    Brandner fuhr durch sein dichtes braunes Haar, das an den Schläfen die ersten Grauschimmer zeigte. »Durch das Lokal scheint er wohl nicht gegangen zu sein. Dann muß er eben den Hinterausgang genommen haben.«
    »Kennen Sie denn den Weg?« fragte ich.
    »So ungefähr. Ich lasse ihn schon nach Spuren absuchen, aber Zeugen werde ich wohl keine finden. Die Leute hier halten den Mund, auch wenn es gegen einen Killer geht.«
    Mallmann klopfte dem jüngeren Kollegen auf die Schulter. »Ich weiß, Bernd, daß der Fall bei dir in guten Händen liegt. Deshalb will ich dich in deiner Arbeit nicht stören.«
    »Moment mal, Will. Soll das heißen, daß du dich ganz diskret zurückziehst?«
    »Nicht ganz.«
    »Wie denn?«
    »John Sinclair und ich packen ihn nur von einer anderen Seite her an. Wir werden uns mit dem Studenten beschäftigen, der unter der Goldschicht erstickt ist.«
    Brandner klopfte mit den Fingerspitzen auf einen Tisch. »Hast du denn eine konkrete Spur?«
    »Nein, Vielleicht kriegen wir sie.«
    »Gut. Wo erreiche ich dich, Will?«
    Mallmann lächelte. »Ich rufe hin und wieder einmal an, Bernd. Wir sehen uns noch.«
    Brandner hob die Hand zum Abschied. Der mißmutige Ausdruck verschwand dabei nicht aus seinem Gesicht.
    Auf der Straße atmeten wir auf. Es hatten sich einige Gaffer eingefunden. Wenn irgendwo Polizeiwagen stehen, reizt das immer die Neugierigen. Mit langen Schritten verließen wir den Tatort.
    »Nächstes Ziel bleibt der Professor?« fragte ich.
    Will schloß schon seinen Manta auf. »Ja.«
    »Willst du ihn nicht zuvor anrufen?«
    »Weshalb?«
    »Na ja. Vielleicht ist es besser, wenn er vorgewarnt wird. Man weiß ja schließlich nie.«
    »Nein, Engelbrecht soll unvorbereitet auf unsere Fragen antworten können.« Mallmann hämmerte die Fahrertür zu, schnallte sich an und startete den Wagen.
    »Wohin müssen wir denn?«
    Mallmann lachte nach meiner Frage. »An den Rand des Taunus. Wo halt die Prominenz wohnt…«
    ***
    Jeder Mensch hat irgendein Hobby!
    Da machte auch ein Mann wie Professor Engelbrecht keine Ausnahme. Nur sprach er über
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