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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold
Autoren: Jason Dark
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und Addi Kimmarz.«
    »Du hättest sie nach Neumann fragen sollen.«
    Will schüttelte den Kopf. »Glaub nicht, daß sie mir etwas gesagt hätte. Die Weiber hier halten dicht. Sie kennen die Gesetze der Stra ße. Keine macht den Mund auf, und jede kennt auch die Wirkung von Salz- und Schwefelsäure. Wir haben vielen Straffreiheit angeboten und boten ihnen eine neue Identität, aber glaub nur nicht, daß die Typen darauf eingegangen wären. Die Mädchen hassen dieses Viertel und kommen gleichzeitig nicht davon los.«
    »Haßliebe nennt man das.«
    »Richtig.«
    Das Lokal eröffnete uns immer neue Überraschungen. Wir waren an der Bar entlanggegangen, und am gegenüberliegenden Ende befand sich in der Wand eine Tür. Man mußte erst einen Vorhang zur Seite schieben, damit man die feuerrote Schrift auf der schwarz lackierten Fläche lesen konnte.
    Zur Hölle
    Selbst die einzelnen Buchstaben waren so gemalt, daß sie wie erstarrtes Feuer wirkten.
    »Führen Sie uns jetzt zum Teufel?« fragte Will.
    Nora drehte kurz den Kopf. »So ähnlich. Es ist doch klar, daß ich Sie dorthin wünsche.«
    »Aber nach Ihnen«, sagte ich.
    »Ach, können Sie auch reden?« Sie hatte die Hand auf der schwarzen Metallklinke liegen, drückte sie aber noch nicht nach unten.
    »Ja, ich bin nur manchmal etwas schüchtern.«
    »Dem könnte ich abhelfen. Meine Kur ist…«
    »Danke, Sie nehmen ja keine Krankenscheine.«
    Nora sah Wills Grinsen und öffnete wütend die Tür.
    Ob das Licht gebrannt hatte oder durch das Öffnen der Tür automatisch eingeschaltet worden war, wußten wir nicht. Jedenfalls erhellte es schwach eine gebogene Treppe, die in einer weiten Linkskurve in die Tiefe führte. Ein schwarzer Veloursteppich bedeckte sämtliche Stufen, und dieser Teppich war auch über die Wände gespannt worden. Im Winkel, wo sich Wand und Decke trafen, brannten die Lampen. Es war ein kaltes, trübes Licht, denn dicht unter den Birnen befanden sich die entsprechenden Filter.
    Der herbe Geruch stammte von Noras Parfüm, das sie wie ein unsichtbarer Mantel umwehte.
    Sie ging vor und blieb am Ende der Treppe stehen, weil sie erst einen dunkelroten Vorhang zur Seite schieben mußte, der ein Weitergehen zunächst behinderte.
    Wir betraten einen Raum, über dessen Einrichtung ich schweigen möchte. Er gehörte eben zu einer Domina. Nora knipste zwei Lampen mit dunklen Schirmen an und lächelte kalt.
    »Ist das die Hölle?« fragte Will.
    »So ähnlich.« Scharf wandte sie sich ab. »Wir müssen hier durch, um in seine Werkstatt zu gelangen.«
    Die Werkstatt des Addi Kimmarz lag ebenfalls im Keller. Hier war die Beleuchtung besser. Sie mußte es auch sein, denn Addi hatte für seine Arbeit Licht gebraucht. Man konnte den Eindruck haben, sich in der Werkstatt eines Feinmechanikers zu befinden. Drehbänke und Schleifsteine waren ebenso vorhanden wie ein kleiner Brennofen, zahlreiche Lupen, Mikroskope und andere Dinge, die ein Juwelier benötigte.
    Wir drehten uns auf der Stelle. Nora war an der Tür geblieben. Es sah so aus, als wollte sie jeden Augenblick verschwinden.
    »Interessant«, sagte Will.
    »Für mich nicht«, erwiderte die Frau. »Hier hat Addi gearbeitet. Es war ein schwerer Job.«
    »Hatte er gut zu tun?« fragte ich.
    »Wie meinen Sie das?«
    Ich grinste sie an. »So wie ich es gesagt habe.«
    »Es hielt sich in Grenzen.«
    Mallmann winkte ab. »Addi war ein Tüftler und bekannt in der Branche. Der machte dir aus einem Radio eine Waschmaschine, aber er hatte sich doch mehr auf Gold spezialisiert – oder?«
    Nora hob die Schultern. »Möglich.«
    »Wer schoß ihm die goldene Kugel durch den Kopf?« fragte Mallmann.
    »Weiß ich doch nicht.«
    »Von wem bekam er das Gold?«
    »Keine Ahnung.«
    Der Kommissar ging auf Nora zu. »Wollen Sie nicht reden oder können Sie nicht?«
    »Es hat mich nicht interessiert!«
    Will blieb dicht vor ihr stehen. »Das glaube ich Ihnen nicht. Zwei Juweliere sind umgekommen. Beide wurden durch goldene Kugeln erschossen. Da muß man doch Angst bekommen. Besonders dann, wenn man in einer so harten Branche beschäftigt ist, wie Sie es sind. Über diesen Kiez hier schleicht ein Killer, der Menschen mit goldenen Kugeln tötet. Da müßt ihr doch aufmerksam geworden sein. Unruhe in der Szene ist schlecht fürs Geschäft. Was machen die Zuhälter? Haben sie schon eine kleine Privatarmee aufgestellt?«
    Nora verzog das Gesicht. »Ich weiß es nicht, verdammt. Fragen Sie mich was anderes!«
    Will hob die Schultern. Seine
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