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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis
Autoren: Unbekannt
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Ingwar Bredel hing in der Baumkrone, klammerte sich verzweifelt an einigen Ästen fest und sah furchtsam nach unten.
    Major Lokoshan zitterte am ganzen Körper. Er rannte auf Hannah Anouilh zu, die bewußtlos im niedrigen Blauschwingelgras lag, während sein Hausgott weiterhin auf dem Felsenturm stand.
    Die Psychologin erwachte, als Patulli seine Lippen auf die ihren preßte. Eine schallende Ohrfeige schleuderte ihn zurück.
    Er stürzte auf die Zierbrücke, die nicht für die Benutzung gedacht war, und brach mit ihr zusammen.
    „Sie gemeiner Zwerg!" schimpfte Hanhah. „Die Hilflosigkeit einer Frau so schamlos auszunutzen ...!"
    Patulli Lokoshan saß mit verzerrtem Gesicht zwischen den Holztrümmern. Mit einem mal begann er zu lachen, daß ihm die Tränen über die Wangen rollten.
    „Uh!" ächzte er, nachdem er sich wieder in der Gewalt hatte.
    „O je! Dr. Anouilh, haben Sie denn nicht bemerkt, daß ich Sie nur mit Mund zu Mund-Beatmung ins Leben zurückrufen wollte?"
    Hannah Anouilh wurde abwechselnd blaß und rot.
    „Sie wollten ...? Und ich dachte...!"
    Der Major erhob sich würdevoll und bemühte sich, trotz der geschwollenen Wange klar zu sprechen. ,„Sie hatten einen Schock erlitten und atmeten nicht mehr."
    „Bredel...?" Die Wissenschaftlerin war noch verwirrt. „Ich dachte, ich hätte Dr. Bredel gesehen. - Ah, dort sind ja seine Tölen!"
    „Hilfe ...!" flüsterte Ingwar Bredel aus der Apfelbaumkrone.
    „Er hat sie hinter einer Katze hergejagt", sagte die Psychologin empört. „Ich sah noch, wie die Katze auf den Baum dort zulief - und plötzlich verschwand sie.
    Statt dessen materialisierte Dr. Bredel im Baum."
    „Ich glaube, die Katze war ich!" rief Ingwar Bredel.
    „Dann kommen Sie bloß nicht runter, solange die Hunde noch frei herumlaufen!" rief Patulli zurück.
    Er bot der Psychologin galant seinen Arm.
    „Kommen Sie, Hannah! Wir trinken einen Whisky auf den Schreck. Unterwegs können wir gleich in der Bordklinik anrufen und veranlassen, daß ein Roboter Dr. Bredel in die Psychiatrie schafft. Eine Katze, pah! Er hat ja nicht einmal miaut."
     
    2.
     
    Vavischon beeilte sich mit dem Essen. Vor fünf Minuten hatte er durch Alaska Saedelaere erfahren, daß für die MARCO POLO eine Ruheperiode von zwölf Stunden angeordnet worden war.
    Sowohl die Stammbesatzung des Trägerschiffes als auch die Besatzungen der Leichten Kreuzer, Korvetten und Lighting-Jets hatten den Befehl erhalten, ihre Kabinen aufzusuchen und die elektronischen Einschlafhilfen zu aktivieren. Nur die unbedingt notwendigen Wachen waren vom Schlafbefehl ausgenommen.
    Günstiger konnte es für den takerischen Flottenchef gar nicht werden. Deshalb aß er seine Mahlzeit so schnell wie möglich auf. Es handelte sich durchweg um außerordentlich leichtverdauliche Speisen, die er aus dem Automaten gewählt hatte, damit sein Körper ausreichend überschüssige freie Energie für die geplante Pedotransferierung zur Verfügung hatte.
    Anschließend schob er die Schüsseln und Teller zurück und konzentrierte sich auf Saedelaeres Individualimpulse. Die beiden Kampf roboter beobachteten ihn teilnahmslos, sie waren von Alaska heimlich umprogrammiert worden, bevor sie in der Gefangenenkabine postiert worden waren.
    Plötzlich glitten die beiden Panzerschotts der Kabine zur Seite. Vavischon riß die Augen auf, ohne sich sofort aus der parapsychischen Verbindung mit Alaskas Cappin-Fragment lösen zu können. Nur schemenhaft nahm er die beiden Gestalten wahr, die nebeneinander eintraten.
    Als er sie schließlich erkannte, zuckte er, von panischem Entsetzen ergriffen, zusammen.
    Perry Rhodan und Atlan - und beide mit schweren Impulswaffen in den Händen!
    Warum hatte der Transmittergeschädigte ihn nicht gewarnt?
    Die Erkenntnis wirkte niederschmetternd.
    Alaska Saedelaere hatte ihn nicht warnen können. Folglich gab es eine weitere Überwachungseinrichtung, von der sie beide bisher nichts gewußt hatten.
    „Was ist mit Ihnen los, Vavischon?" Das war Atlan, der Freund des terranischen Großadministrators.
    Vavischon vermochte nicht zu antworten. Der Schock und die Panik lahmten seine Zunge. Zugleich spürte er, wie sich der Primärbefehl seines Hypnoblocks abschwächte und dem Sekundärbefehl das Feld überließ.
    „Hier stimmt etwas nicht, Perry!" sagte Lordadmiral Atlan hart.
    „Der Kerl spielt uns entweder Theater vor - oder er ist krank."
    „Reden Sie, Vavischon!" forderte der terranische Großadministrator und zielte mit dem
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