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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

Titel: 0454 - Sechs Bomben in der City-Bar
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Anruf eine neue Art, Gäste für Ihr Vormittagsprogramm zu werben?«
    »Mr. Cotton?« fragte Bird, ohne auf meine Bemerkung einzugehen. Er kam mir zwei Schritte entgegen.
    Auch Wieczorski sprang aus seinem Sessel auf.
    Jetzt erst sah ich, daß Bird eine Pistole in der Hand hielt.
    »Ist es mir sehr unangenehm…«, stammelte der Geschäftsführer sofort.
    »Das ist er!« sagte Bird bescheiden.
    »Wer?« fragte ich erstaunt.
    »Ist es mir…«
    »Die kann ich jetzt wieder einstecken?« Bird wies auf seine Waffe.
    »Sofern Sie einen Waffenschein haben«, sagte ich.
    Bird steckte die Pistole ein und hielt mir eine Ledertasche entgegen. Er hatte einen Waffenschein.
    Ich nickte ihm zu.
    »Setzen wir uns«, schlug er vor. Im ersten Moment war es eine vertrauliche Runde. Bis Bird wieder begann.
    »Pussy hat es nie gegeben.«
    »Hat es sie doch gegeben!« tobte Wieczorski.
    »Hören Sie doch auf«, sagte Bird. »Ich weiß doch alles, Wieczorski. Sie haben erzählt, daß diese Pussy an jenem Abend nur für Platenberg auf die Bühne gegangen sei, um ihm zu gefallen. Stimmt das? Dreimal an diesem Abend?«
    »Ja, das stimmt«, Wieczorskis Stimme klang nicht sehr überzeugend.
    »Wie trat sie denn auf?« fragte Bird weiter.
    »Wie üblich…«
    »Dabei trug sie doch unsere Katzenmaske?«
    »Ja«, bequemte sich Wieczorski.
    »Und später nahm Platenberg diese Pussy, die für ihn auf der Bühne war, mit nach Hause. Das stimmt doch. Oder?«
    Wieczorski sagte nichts.
    »Antworten Sie!« schrie Bird seinen Geschäftsführer an.
    »War ich nicht dabeigewesen«, maulte der.
    »Also, er nahm Pussy mit. Oder nahm er die Frau mit, die als Pussy auf der Bühne war?«
    Wieczorski starrte seinen Chef entsetzt an. Sekundenlang schnappte er nach Luft, wurde rot und wieder blaß.
    »Woher wissen Sie das?« stieß er hervor.
    Stuart G. Bird weidete sich offensichtlich daran, daß sein Mitarbeiter sich vor Unbehagen fast krümmte.
    Ich wollte gerade eingreifen, da knallte Birds nächste Frage hervor. Sie brachte Wieczorski an den Rand des Zusammenbruchs.
    »Was haben Sie eigentlich im Krieg gemacht, Stanislaus Wieczorski?«
    Kerzengerade, aber totenblaß saß Wieczorski in seinem Sessel. Irgendwo summte ein Ventilator. Vor einem offenen Fenster waberte das unsichere Tageslicht eines engen Hofes, in den nie ein Sonnenstrahl dringt. Irgendwo in der Nähe lärmten Abfalleimer, die gerade ausgeleert wurden.
    Wieczorski schwieg.
    »Sie waren doch in Europa?« forschte Bird. »Sie waren doch in Polen, gingen dann nach England und wurden Mitglied einer Kommandotruppe. Stimmt das' nicht? Und stimmt das nicht, daß Sie Sabotagefachmann waren, Sprengstoff-Fachmann?«
    »Ich war es nicht«, brachte der Mann mühsam über die Lippen. »Ich habe Platenberg nicht…«
    Bird schwieg einen kleinen Moment.
    Als er wieder zu sprechen begann, duckte sich Wieczorski, als erwarte er einen harten Schlag.
    Was tatsächlich kam, war ein kleiner Atomschlag für den Geschäftsführer.
    »Wer war denn nun wirklich die Frau auf der Bühne, und wer war die Frau, die mit Platenberg in dessen Wohnung fuhr?« fragte er ganz sanft.
    Wieczorski gab keine Antwort.
    Miß Denise schwieg ebenfalls, wie schon während des ganzen Gesprächs.
    Ich zog es auch noch vor zu schweigen.
    Nur Bird sprach wieder. Er wandte sich an Denise.
    »Sie waren beides, Mrs. Wieczorski!«
    Denise sprang so heftig auf, daß der schwere Polstersessel nach hinten überkippte.
    ***
    Lieutenant Hector Crossmann wollte gerade das Büro verlassen, als das Telefon klingelte. Er zögerte einen Moment, ehe er sich entschied.
    »Apple!« rief er dann.
    Der Sergeant steckte den Kopf durch die Tür.
    »Lieutenant?«
    »Nehmen Sie ab!«
    »Okay!« sagte der Sergeant. Crossmann ließ die Tür hinter sich ins Schloß fallen Der Sergeant hatte die Nothern Insurance, einen Mr, Paulsen, an der Strippe. »Es geht um den Fall Platenberg«, sagte er. Der Sergeant wartete erst gar nicht weitere Erklärungen ab. »Ich komme zu Ihnen!« sagte er entschlossen. »Um was…?«
    »Wir haben einen Versicherungsanspruch aus dem Ableben Platenberg erhalten«, sagte Paulsen.
    Im Rekordtempo erreichte der Detektiv-Sergeant Felix Apple das Versicherungsgebäude in der von der Wall Street abzweigenden New Street.
    Erik Paulsen war ein blonder Hüne, der seine skandinavische Herkunft nicht verleugnen konnte. Er überragte den Sergeanten um Haupteslänge.
    »How do you do?« begrüßte ihn der Nordländer, der offenbar über England in die
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