Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

Titel: 0454 - Sechs Bomben in der City-Bar
Autoren:
Vom Netzwerk:
weit die Haustür.
    »Wo ist der Hauptapparat?« fragte Talbot.
    Der dienstbare Geist führte den Gangster in Mr. McPhersons Arbeitszimmer. Talbot öffnete seine Werkzeugtasche, nahm einen Schraubenzieher heraus und begann mit seiner Arbeit.
    Nach drei Minuten schüttelte er den Kopf.
    »Wieviel Apparate habt ihr denn noch?«
    »Vier!« sagte die Kleine.
    »Zeig sie mir mal!«
    In den nächsten fünfzehn Minuten schlich Talbot im ganzen Haus umher. Mehrere Male war er allein in einem der vier Zimmer, in denen sich die Apparate befanden.
    Dann machte er ein sehr trauriges Gesicht und verkündete, den Fehler leider im Moment nicht beheben zu können.
    »Oh…«, sagte sie. »Dann muß ich aber unbedingt Mr. McPherson benachrichtigen. Der…«
    »Das machen wir schon!« versicherte Talbot eifrig.
    Bereits zehn Minuten später brauste der rotweiße Ford über die imponierende Verrazano-Brücke hinüber nach Brooklyn.
    »Langsamer, Idiot!« fauchte Diarez, als Gardener am Steuer des Wagens die Tachonadel über die 60-Meilen-Markierung klettern ließ, weil der Govanus-Elevated-Highway in dieser späten Vormittagsstunde zu einer schnellen Fahrt verlockte.
    Gardener ging wortlos mit dem Gas zurück. Er wußte selbst, wie gefährlich es war, mit einem gestohlenen Wagen aufzufallen — auch wenn die Nummernschilder gefälscht waren.
    Bald wurde der Verkehr wieder stärker, so daß das Gangsterkleeblatt fast eine halbe Stunde brauchte, ehe es in der Fulton Street in Manhattan ankam.
    »Fahr um den Block!« befahl Diarez. Jack Gardener nickte. Dann hielt er das Fahrzeug vor dem Nassau Street Building an. Diarez und Vellano sprangen aus dem Wagen, der sofort wieder anrollte.
    Diarez brauchte nicht zu überlegen und nicht zu suchen. McPherson stand schon lange auf seiner Liste, wenn es auch vorher darum gegangen war, Mrs. McPherson zu kidnappen, um den Manager zur Hergabe einer größeren Menge baren Geldes zu bewegen.
    Diarez genoß einen Moment den Ausblick aus dem Fenster des McPherson-Vorzimmers. Er schaute hinüber zum East River und sah in der Ferne die unendliche Weite des Atlantiks.
    Dann drehte er sich herum und fragte die Sekretärin barsch: »Ist er allein?«
    »Ja, aber…«
    Wortlos schob er sie zur Seite und riß die Tür zum Büro McPhersons auf. Gut, dachte er, daß es Leute gibt, die auch ohne großen Betrieb Millionen machen können.
    »Was…«
    McPherson sprang auf, als der Fremde in sein Büro stürmte und die Sekretärin eine hilflose Geste machte.
    Diarez warf ein Zeitungsblatt auf den McPherson-Schreibtisch. Die riesigen Lettern der Überschrift zum Platenberg-Fall schoben sich in das Blickfeld des Managers.
    McPherson war im amerikanischen Management groß geworden. Er wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Er gab seiner Sekretärin einen Wink. Das Mädchen verschwand aus der Tür.
    Diarez konnte nicht sehen, daß sie auf die Taste einer Gegensprechanlage drückte, um jedes Wort mitzuhören, das im Chefzimmer gesprochen wurde. Er konnte erst recht nicht sehen, daß das flotte Kind mit einer bemerkenswert ruhigen Hand LE 5 - 7700, die Nummer des FBI New York wählte.
    Auch Vellano konnte es nicht sehen, denn er stand in dem langen Gang vor dem McPherson-Office, bereit, seinem Boß notfalls den Rückzug zu decken.
    Diarez hielt sich im Chefzimmer nicht lange mit Höflichkeitsfloskeln auf.
    »Sie kennen den Fall Platenberg, Mister?« fragte er barsch.
    McPherson nickte.
    »Das gleiche, Mister, wird in Ihrem Haus passieren, wenn Sie nicht 100 000 Dollar zahlen. Wenn Sie die Polizei benachrichtigen, haben Sie Ihre Chance verspielt. Also, passen Sie auf…«
    ***
    Obwohl es noch früh war, stand die Eingangstür zur City-Bar einladend offen. Ich sah es, als ich mit dem Jaguar vorfuhr.
    Die offene Tür irritierte mich für einen Moment. Ich sprang aus dem Wagen, und während ich durch die offene Tür eilte, griff ich nach meiner 38er. Einen Moment bedauerte ich, daß ich mich allein auf den Weg gemacht hatte, weil mein Freund Phil im Labor herumsauste.
    Vorsichtig teilte ich den dicken Vorhang hinter der Eingangstür.
    Dann staunte ich.
    Ich schien in eine gemütliche Frühschoppenrunde geraten zu sein.
    Nach Crossmanns Beschreibung und nach dem, wäs Phil mir schon erzählt hatte, erkannte ich die drei Frühschoppenfreunde sofort.
    Es waren Denise, der Geschäftsführer Wieczorski und der Boß der Bird-Betriebe, Stuart G. Bird.
    »Hallo!« sagte ich und konnte mir nicht verkneifen, hinzuzusetzen: »War Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher