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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

Titel: 0454 - Sechs Bomben in der City-Bar
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So was ist ja auch 20 000 Dollar wert!«
    Fassungslos schaute Marylin Webster ihren Mann an. Er ließ sich von ihrem entsetzten Blick nicht bremsen.
    »Ich möchte nur wissen, wer von euch beiden die Idee gehabt hat.«
    Er hielt einen Augenblick in seinem erregten Umherstampfen inne.
    »Du hast natürlich die Idee gehabt«, gab er sich selbst die Antwort auf seine letzte Frage, »du hast dir das ausgedacht, und Rosy hat ihm das Ding ins Badezimmer gestellt. Natürlich!«
    »Hör auf!« schrie Marylin endlich. »Ach, jetzt verlierst du wohl die Nerven, was? So gefällst du mir schon besser!«
    »Hör doch auf…«
    »Ich werde damit aufhören und ich werde sogar schweigen. Es gibt nur eine Bedingung: Die 20 000 Dollar, die du von der Versicherung bekommst, gehören mir!«
    Marylin Webster blies geringschätzig durch ihre vollen Lippen.
    »Ich habe«, sagte sie dann nachdrücklich, »mit Platenberg nichts mehr zu tun gehabt, und die 20 000 Dollar gehören mir. Mir ganz allein!«
    Mit einem harten Griff zog Webster die Frau an sich heran.
    Er schüttelte sie, daß ihre schwarzen Haare wild durcheinander flogen. Vergeblich versuchte sie, sich aus dem harten Griff zu befreien.
    Doch Webster verstärkte seinen Griff und zog die Frau ganz dicht an sich heran, so daß sein heißer Atem ihr ins Gesicht schlug.
    Sie roch, daß er getrunken hatte.
    »Wer von euch beiden«, fragte er jetzt lauernd, »ist eigentlich in der City-Bar als Pussy aufgetreten?«
    ***
    Der rotweiße 65er Ford stand an der Ecke Bach Street und Emmet Avenue, unmittelbar am Rande des Great Kills Parks in Richmond auf Staten Island.
    Die strahlende Sonne am wolkenlosen blauen Himmel und das Bewußtsein, sich nur ein paar Steinwürfe weit vom Strand des Atlantiks entfernt zu befinden, animierte die drei Männer in dem gepflegten Wagen, sich fast wie Ferienreisende zu fühlen.
    »Verdammt, jetzt eine dufte Puppe und dann ’rüber zum Oakwood Beach«, träumte Jack Gardener denn auch laut.
    »Warte es ab, in ein paar Stunden bist du soweit, daß du dir den Traum erfüllen kannst, wenn du bis dahin nicht wieder mit Whisky vollgelaufen bist«, knurrte Felipe Diarez, der Boß.
    Gardener wollte eine Antwort geben, doch es näherten sich eilige Schritte.
    Die hintere rechte Tür des Wagens wurde aufgerissen, und Bob Vellano, die »Modepuppe« des Racketts, schob sich in den Wagen.
    Sorgfältig schob Vellano die Bügelfalte seiner hochmodischen Hose zurecht und entfernte ein unsichtbares Stäubchen vom Revers seines Jacketts.
    »Leck dich später ab!« fauchte ihn Felipe, der Mexikaner, an.
    »Wie sieht es aus?«
    »Oh«, entschuldigte sich Bob Vellano bei seinem Boß. Dann griff er dorthin, wo sich normalerweise bei Leuten dieser Sorte Schulterhalfter zu befinden pflegen. Er beförderte jedoch keine Schußwaffe zutage, sondern einen Telefonhörer mit einem Stück Leitungsschnur, dem ohne weiteres anzusehen war, daß es mit einem Schnitt vom Apparat getrennt war.
    Vellano hatte den Hörer aus einem öffentlichen Fernsprecher geholt. Die Schnur hatte er durchschnitten, nachdem er Verbindung mit dem Anschluß eines gewissen Georg McPherson, laut Fernsprechverzeichnis von Beruf Manager, hergestellt hatte.
    Der Anschluß McPhersons war damit tot, denn die Verbindung war nicht unterbrochen, und niemand konnte den Hörer wieder auf die Gabel hängen.
    Diarez nickte befriedigt.
    »Los, Talbot, jetzt bist du an der Reihe!« sagte er.
    Irving Talbot, der vierte Mann der Diarez-Bande, stülpte sich eine Uniformmütze der Bell Telephone Cy. auf seinen eckigen Kopf und griff nach einer kleinen Werkzeugtasche.
    Vellano schaute durch das Rückfenster.
    »Okay!« sagte er.
    Diarez schaute sich um.
    Die Straße war leer.
    »Ab!« befahl Diarez.
    Talbot schob sich aus dem Wagen und ging gemächlich in die Lynn Street. Nach wenigen Schritten war er aus dem Blickfeld seiner Kumpane verschwunden. Kurz darauf stand er vor dem Haus von George McPherson.
    Er wollte gerade klingeln, als die Haustür aufgerissen wurde. Ein schwarzhaariges schlankes Mädchen in schwarzem Kleid, über dem eine weiße Schürze war, brauste heraus.
    »Jiiiih!« machte sie, als sie vor Talbot stand.
    »Hey, Girlie!« grüßte Talbot.
    »Fein, Sie zu sehen!« erwiderte die Kleine. »Ich wollte Sie gerade anrufen, denn…«
    »Euer Apparat ist kaputt, was? Ich habe gerade am Schalterkasten gesessen, als es bei eurem Anschluß geknallt hat. Darf ich mal nachsehen?«
    »Aber natürlich…«
    Die Kleine öffnete
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