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0453 - Vorsicht - radioaktiv!

Titel: 0453 - Vorsicht - radioaktiv!
Autoren: Unbekannt
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Männer fieberhaft arbeiteten.
    Zehn Schiffe setzten alle ihre Einrichtungen ein - und zwischen den Schiffen schwieg der Funkverkehr. Sie wollten sehen, aber nicht gesehen werden.
    Von der CMP-30 leuchtete ein Blinkscheinwerfer auf; das erste Schiff hatte seine Untersuchungen beendet.
    Penka murmelte: „Negativ. Nichts gesehen."
    Er blickte hinauf in die Panoramaschirme und zählte die anderen Schiffe, während einer seiner Männer einen verdeckt angebrachten Morsescheinwerfer betätigte und kurz die Signale von CMP-30 bestätigte. CMP-28 folgte, dann das Schiff mit der Nummer 27. Zehn Minuten später hatten alle zehn Schiffe ihre Meldungen abgegeben. Sie waren in einem Raumbezirk von etwa zweitausend Lichtjahren Durchmesser allein.
    „Tadellos. War zu erwarten", sagte Penka Manishe.
    Cascal nickte lächelnd.
    „Weiter!" sagte er.
    „In Ordnung."
    Die CMP-21 schaltete ihre Triebwerke ein und ging mit voller Beschleunigung wieder auf Kurs. Sie wurde schneller, die anderen Schiffe folgten ihr wie Perlen auf einer Gummischnur. Nach wenigen Minuten war wieder die Grenzgeschwindigkeit erreicht worden, die ohne zu große Energieentfaltung den Linearflug ermöglichte. Die Schiffe verschwanden aus dem dreidimensionalen Normalraum.
    Der Flug nach Sorgelan ging weiter.
    Cascal sah auf die Uhr.
    „Penka", sagte er. „Die Fahrt bis hierher hat einen halben Tag gedauert. Die Fahrt im Linearraum bis zur nächsten Etappe dauert ebensolange. Ich werde mich zurückziehen und etwas schlafen.
    Wenn Sie abgelöst werden wollen oder einen anderen Schmerz haben sollten, dann zögern Sie nicht. Wecken Sie mich rücksichtslos. Das gilt auch für alle anderen Gelegenheiten, in denen Sie glauben, mich dabeihaben zu wollen."
    Penka lächelte zögernd.
    „Wird gemacht, Chef. Was denken Sie jetzt von unserem Einsatz?"
    Cascal hob die Schultern und ließ sie wieder fallen, dann biß er auf seiner Unterlippe herum.
    „Ich habe noch keine bestimmte Ansicht darüber. Warten wir, bis wir die Sonne dieses Fünf-Planeten-Systems vor uns haben."
    Penka grüßte nachlässig, als Cascal die Zentrale verließ.
    Unaufhaltsam näherten sich zehn Schiffe dem rätselhaften System.
    Er zog, eine Verwünschung murmelnd, die Säume seiner weichen Bordstiefel auf, trat die Stiefel mit den Füßen davon und stellte sie dann sorgfältig neben die heruntergeklappte Liege seiner winzigen Kammer. Dann zog er sich aus, ging hinüber in die Duschkabine und duschte sich mit der vorgeschriebenen Menge Wasser - auch die Vorräte an Wasser waren, obwohl die Regenerationsanlagen mehr als nur perfekt arbeiteten und sich der Verlust auf weniger als ein Drittel Prozent der getankten Frischwassermenge belief, rationalisiert. Aber die Menge reichte aus, um Cascal das Gefühl der Sauberkeit zu geben. Er schlüpfte unter die dicke, flauschige Decke und verschränkte die Hände unter dem Nacken. Das winzige Licht am Kopfende des Lagers brannte, der Kommunikationsschirm war eingeschaltet - und wieder hörte Cascal das Summen der mächtigen Schiffsmaschinen, der Konverter, der unzähligen Servomaschinen, die in allen Teilen des Schiffes arbeiteten. Wer erwartete die zehn Schiffe? Wie funktionierte die Erinnerung des Ganjos?
    Was hatte sich in den zweihunderttausend Jahren seit Ovarons Zeit im Sorgelan-System und an anderen Stellen dieser Galaxis verändert? Nach seiner, Cascals, Schätzung mußte es geradezu unheimlich viel sein - zweihundert Jahrtausende sind eine Zeit, die eines jeden Menschen Vorstellungskraft bis zu einem überwältigend großen Grad strapazierte. Alles konnte möglich sein. Alles!
    Rückfall in die Barbarei. Eine kalte, nur auf Technik ausgerichtete Entwicklung.
    Eine Steigerung aller positiven Werte denkender Wesen.
    Toleranz, Sozialverhalten ... die anderen Werte. Oder etwas ganz anderes. Cascal murmelte: „Es würde mich nicht überraschen. Keineswegs."
    Er drehte sich herum, schaltete das kleine Bandgerät ein und las, während die Musik des Barden Zodiak Goradon ertönte, einige Seiten im Bestiarium.
    Der Meldehund und seine soziale Abhängigkeit vom Tierhalter, las er, sind ebenfalls durch das Verhältnis: Nutzeffekt zu Mitleid geprägt. Hundertschaften von Meldehunden, die nichts zu melden haben, werden bei jedem Hundewetter hinter den diversen Öfen hervorgelockt, und die Hundsfötter von Tierliebhabern haben hundsgemeine Aufträge für sie. So geht es schon Jahrhunderte lang. Als Dank bekommen sie dafür Hundsveilchen.
    Cascal grinste und sagte:
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