Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten
Autoren:
Vom Netzwerk:
die Kabel aus meinem Jaguar gerissen hat, oder? Du warst doch der einzige, der meinen Wagen kannte?«
    »Ich sage kein Wort!« quetschte Manny hervor.
    »Soll ich dich loslassen?« fragte ich. Seine Augen verengten sich sofort. Ich grinste.
    »Nein, so dumm bin ich nicht. Dir traue ich keinen Millimeter über den Weg. Du hast Pinky Flanagan verfolgt, du hast aus dem Auto auf ihn geschossen. Es war vermutlich ein gestohlener Wagen, nicht wahr? Aber warum hast du Anthony umgebracht?«
    Ich hatte die leisen Schritte hinter mir gehört, aber ich drehte mich nicht um. Meine Muskeln waren wie Saiten angespannt, und als ich die Stimme hörte, sah ich langsam auf.
    »Was ist hier los?« fragte Randolph Wye. Er war vollständig angezogen und trug einen Tweedanzug und ein dunkles Wollhemd.
    Weniger paßte zu dem eleganten Anzug die schwere doppelläufige Flinte, die direkt auf meinen Kopf deutete.
    »Es ist vielleicht besser, wenn Sie die Waffe senken!« sagte in dem Augenblick eine ruhige Stimme. Wye senkte die Flinte automatisch. Ich stand auf und ließ Manny Mason los. Hinter uns stand breitbeinig, eine 38er Special in der Faust, mein Freund Phil.
    ***
    Ich schüttelte den Schmutz aus meinem Anzug und sammelte die Reste meines Jacketts auf. Dann kramte ich meine Papiere wieder in die Brieftasche und schnallte meine Waffe um.
    »Du hast viel Sinn für dramatische Auftritte, wie?« grinste ich zu Phil hinüber.
    »Dein Kämpf mit dem König der Catcher war prächtig, noch dazu ohne Eintrittskarte!« Er grinste.
    »Du hättest mitspielen dürfen, heute ist Tag der offenen Tür. Was machst du überhaupt hier?«
    »Ich hatte wohl den gleichen Gedanken wie du!«
    »Ist das Girl schon hier?«
    »Keine Ahnung. Ich habe es nicht gesehen.«
    »Vielleicht haben Sie die Güte, mir zu sagen, was hier vorgeht!« sagte Wye ruhig.
    »Gehen wir hinein, mit ihm!« Ich deutete auf Manny Mason.
    Wye nickte und ging voraus. Wieder kamen wir an den spiegelnden Vitrinen vorbei, die bis oben mit Kostbarkeiten angefüllt waren.
    Wye legte seine Flinte nachlässig über einen Sessel und schenkte uns Whisky ein.
    »Wir haben noch einen Gentleman vergessen!« sagte ich. Ich stand auf und ging zurück zur Haustür.
    »Hey, Barlowe!« rief ich in die Dunkelheit hinaus. »Sie können jetzt kommen, der Kampf ist vorbei. Es gibt zu trinken!« Ich hörte ein Rascheln, und Barlowe kam mit gesenktem Kopf wie ein geprügelter Hund herangeschlichen.
    »Ist Pat Larkin schon hier?« fragte ich Wye.
    Er kniff die Augen unter den weißen buschigen Brauen zusammen und sah mich fragend an.
    »Ich wollte wissen, ob Pat Larkin, die Schwester von Janice Robbins, schon hier ist!« sagte ich.
    »Ich verstehe nicht ganz. Was sollte sie hier?« sagte Wye.
    »Nun, offensichtlich ist Ihnen die Tatsache, daß Janice eine Schwester hatte, bekannt!« sagte ich.
    Wye schwieg.
    »Ich glaube Ihnen aber gern, daß Sie vorher nichts wußten! Sie hielten Janice für Pat, oder?«
    Langsam wandte Wye seinen Kopf zu Manny Mason. Dann drehte er sich wieder zu uns.
    »Ich habe gehört, was Sie vorhin zu ihm sagten, daß er aus Barnesville kommt. Sie wissen wohl sehr viel. Vielleicht ist es besser, wenn wir Ihnen alles sagen. Ich werde Manny den besten Verteidiger besorgen, den es gibt. Was meinst du, Manny?« Er sah Mason diesmal nicht an. Aber Mason machte ein paar schwere Schritte nach vorn, bis er im weichen Licht der Stehlampe stand und sagte ruhig:
    »Ist gut, Mr. Wye, wenn Sie meinen, dann sagen wir alles!«
    Ich nahm einen tiefen Zug aus meiner Zigarette und sah Wye abwartend an.
    »Ich habe Ihnen erzählt, wie Manny mich rettete und wie ich ihn dann zu mir nahm«, begann Wye. »Vielleicht hatte ich meine Fähigkeiten überschätzt. Vielleicht war die Aufgabe zu groß für mich. Denn ich hatte nicht mit Mannys Vergangenheit gerechnet. Er sagte mir einmal, daß er aus Barnesville stammte, aber ich wußte nichts damit anzufangen, bis Janice zu uns kam und Manny sich plötzlich veränderte. Er murmelte immer wieder ,Pat‘ vor sich hin. Aber Janice achtete nicht weiter auf ihn. Das heißt, Mason war ihr unheimlich, sie vermied es, mit ihm allein zu sein. Ich verbot ihm, sie weiter zu erschrecken, aber er gehorchte nur in meiner Gegenwart. Ich verstand das alles damals nicht. Sonst hätte ich natürlich alles verhindern können. Aber so?« Wye hob hilflos die Schultern und spielte mit seinem Glas.
    »Manny Mason ermordete zwei Menschen«, sagte ich. Wye zuckte schmerzlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher