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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten
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scheinen genau zu wissen, wohin Sie wollen!« sagte Barlowe mit einem fragenden Unterton.
    Ich lenkte seinen Wagen in den Holland Tunnel und gab wieder Gas.
    »Ich weiß es nicht genau, aber ich habe eine Vermutung, und wenn sie richtig ist, dann hätte ich eigentlich schon viel früher darauf kommen müssen.«
    »Wohin geht es? Die Gegend hier kommt mir reichlich vornehm vor!« Barlowe sah sich um.
    Ich fuhr etwas langsamer.
    »Hat Pat Larkin Ihnen erzählt, daß sie eine gute Geldquelle hat?« fragte ich.
    »Sie hat einen Onkel, Dean sonstwas heißt er. Soll ein reicher Kauz sein, der sein Vermögen Janice Robbins vermacht hat. Zusammen mit irgendeiner Klausel, daß es solange treuhänderisch verwaltet wird, bis sie sich eine eigene Existenz aufgebaut hat. Pat hatte sich schon alles mit ihrer Heirat verscherzt.«
    »Ich meine eine andere Geldquelle!« sagte ich. Wir waren vor dem Grundstück angekommen, und ich schaltete den Motor ab, um den Wagen im Leerlauf in den Garten rollen zu lassen.
    Dann begann der Kiesweg anzusteigen, und ich stellte den Wagen hinter eine Baumgruppe. Der Park war dunkel. Wir gingen zusammen hinauf zu dem Haus; der helle Sand zeigte uns den Weg.
    Dann lag das Gebäude vor uns, aber kein einziges Fenster war erleuchtet. Ich sah mich um. Neben mir raschelte plötzlich etwas, ich fuhr herum, aber nur eine undurchdringliche Mauer von schwarzen Büschen und Bäumen war da.
    »Ich weiß, wer hier wohnt!« sagte Barlowe plötzlich. Er flüsterte, aber trotzdem schien er zu brüllen. Ich machte eine unwillige Bewegung, aber ich kam nicht mehr dazu, etwas zu sagen.
    Ein dunkler Schatten sprang aus den Büschen und stürzte sich auf mich. Ich erkannte noch, daß Barlowe entsetzt zurück in die Büsche taumelte und mich allein ließ, dann sah ich nur noch den schwarzen Koloß über mir und roch muffigen Whisky-Atem.
    Manny Mason kämpfte wie ein Besessener. Da war nichts mehr von Show zu spüren, es war ihm Ernst.
    Sein Atem ging stoßweise, er packte meine beiden Oberarme mit einem gemeinen Catchergriff und versuchte, sie zurückzudrehen, ich gab nach, ließ ein Stöhnen hören, das ihn täuschte und ihm ein sieghaftes Grunzen entlockte. In dem Moment drehte ich mich um mich selbst, kam mit einem Arm frei, plazierte Manny einen knappen Geraden auf die Kinnspitze und bekam etwas Armfreiheit.
    Aber er warf sich sofort wieder gegen mich, packte mein Jackett und zerfetzte es mit einer einzigen heftigen, haßerfüllten Bewegung. Ich sah für einen Sekundenbruchteil meiner Brieftasche nach und den weiß in die Dunkelheit flatternden Papieren und Geldscheinen. Manny nützte die Sekunde aus, indem er meine Schulterhalfter abriß. Das feste Leder knackte, und ich spürte den scharfen Schmerz, als es in mein Fleisch einschnitt, dann war ich entwaffnet.
    Unser Kampf ging fast lautlos vor sich, nur Mannys Siegesgrunzen unterbrach die Stille, wenn er mir wieder einen Schlag versetzt hatte. Ich erkannte, daß ich seine Mauer von Gefühllosigkeit durchstoßen mußte, wenn ich an ihn herankommen wollte.
    Er stampfte auf mich zu wie eine Diesellok, ich ließ ihn dicht herankommen, dann wich ich aus.
    »Nilpferd«, sagte ich. Manny warf sich aufheulend herum, ich bluffte kurz, duckte mich unter einem Schlag hinweg und lachte:
    »Manny Mason! Der Mann aus dem Zirkus!«
    Diesmal reagierte er unheimlich schnell. Die Wut begann in ihm zu kochen. Sie verlieh ihm noch mehr Kraft, aber seine Überlegenheit und Ruhe schwanden. Ich vermied es, ihn zu berühren und ermüdete ihn dadurch, daß ich unaufhörlich um ihn herumsprang und ihn reizte.
    Dann bluffte ich einmal nicht, sondern knallte ihm einen genau gezielten Schlag gegen den Kiefer, der so fest saß, daß es mir fast die Hand vom Arm riß. Manny schüttelte sich und rollte mit den Augen. Ich sprang vor, erwischte sein rechtes Handgelenk, umspannte es und drehte es kurz nach außen. Manny landete wie ein Felsbrocken auf der Erde.
    Ich kniete mich auf seine Schultern und preßte ihn mit meinem Gewicht flach gegen den Boden und wartete, bis das wütende Stampfen seiner Beine schwächer wurde.
    »Los, gib es auf, Manny Mason!« redete ich ihm zu. Er schien nicht mehr zu hören.
    »Los, wirst du wieder vernünftig?« fragte ich. Er antwortete nicht.
    »Können wir reden? Über deine Vergangenheit in Barnesville? Da kommst du doch her, oder?« bohrte ich weiter.
    Er starrte mich an, es sah aus, als wären seine Augen weiße Porzellankugeln.
    »Du warst doch derjenige, der
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