Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Mundwerk tötete er das Telepathenkind. Es lebt; es hat sich entwickelt und ist bereits ein erwachsener Mensch - sofern man es mit einem Menschen vergleichen kann. Es nennt sich Julian Peters.«
    »Und was hat das mit dir zu tun, Stygia?« fauchte Astardis. »Du redest von Leonardos Versagen, das uns von anderen Fällen her hinlänglich bekannt ist! Du sollst aber deine Erfolge und Leistungen nennen!«
    Stygia lachte ihn an und bewegte die Schwingen, die aus ihrem Rücken wuchsen. »Astardis, ist es denn keine Lösung, ist es denn kein Erfolg, sich das Telepathenkind hörig gemacht zu haben?«
    Astardis prallte zurück.
    Astaroth zeigte ein feinsinniges Lächeln. Lucifuge Rofocales Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Du… du hast…?«
    Stygia nickte herablassend.
    »Ich bin Julian Peters, dem Telepathenkind, begegnet. Julian Peters wird niemals gegen mich kämpfen. Er wird auf mich hören, auf alles, was ich ihm vorschlage. Hoher Lord, seid Ihr nicht immer noch von der Gefahr überzeugt, die das Telepathenkind darstellt? Seht Ihr nicht immer noch seine überragende Macht? Eine Macht, die ich steuern kann. Ich allein, denn ich habe ihn geprägt, als ich mit ihm schlief! Er ist mein Geschöpf geworden!«
    »Unglaublich!« keuchte Astardis. »Das kann nicht sein, du lügst!«
    »Frage Astaroth.«
    Astaroth nickte nur.
    »Gibt es ein besseres Argument für mich? Habe ich nicht das geschafft, das kein anderer Dämon geschafft hätte? Wer mag denn noch Fürst der Finsternis sein, wenn das Telepathenkind meiner Kontrolle unterliegt? Damit habe ich doch die Macht über die Hölle und die Erde in meinen Händen!«
    Lucifuge Rofocale sah sie an. Er entblößte sein Gebiß.
    »… mit Eurer Erlaubnis, mein Lord«, fügte Stygia hinzu.
    Gespannt sah sie ihn an.
    Er lachte meckernd.
    »So setz dich auf den Knochenthron«, sagte er. »Doch sieh zu, daß du dich dort halten kannst. Wenn du stark genug bist - gut. Wenn nicht: erwarte von mir keine Hilfe.«
    Das bedeutete: Lucifuge Rofocale hatte nichts dagegen, daß Stygia die Fürstin der Finsternis wurde! Er bedeutete aber auch, daß er sie zur Jagd freigab. So, wie andere Dämonen und Stygia selbst gegen Leonardo deMontagne intrigiert hatten, so würden sie jetzt gegen Stygia vorgehen, um sie vom Knochenthron zu reißen.
    Sie hatte jetzt die Macht, aber diese Macht mußte sie erst festigen, und dabei würde niemand ihr helfen.
    Sie sah Astaroth an, ihren bisherigen Helfer. Doch Astaroth erwiderte ihren Blick nicht. Er hatte Leonardo stürzen wollen. Wer danach Fürst der Finsternis wurde, war ihm egal. Er würde keinen Finger mehr für Stygia rühren. Von nun an war sie auf sich allein gestellt.
    Und Astardis…?
    Auch er hatte nie nach der Macht gegriffen. Auch er schätzte es nicht, sich zu exponieren. Er würde sie wohl nicht vom Thron werfen, aber auch er würde sich nicht für sie engagieren.
    Und er besaß das Amulett. Warum hatte nicht sie, Stygia, es als erste entdeckt? Jetzt mußte sie waffenlos kämpfen. Dabei hätte ihr das Amulett gute Dienste tun können!
    »Schwört mir die Treue!« forderte sie. »Schwört dem Fürsten der Finsternis eure Treue!«
    Das hatte seit Asmodis keiner mehr verlangt.
    Aber der Fürst der Finsternis hatte das Recht, diesen Eid zu verlangen! Wenn Stygia Astaroth und Astardis schwören ließ, konnte sie von ihnen verlangen, sich für sie einzusetzen.
    Mußten sie darin nun nicht ein Zeichen ihrer Schwäche sehen?
    Astaroth sprach, während Astardis stumm blieb: »Wir werden dem Fürsten der Finsternis den Treue-Eid leisten, sobald der Fürst der Finsternis auf dem Knochenthron herrscht!«
    Da ergriff auch Astardis noch einmal das Wort.
    »Der Fürst der Finsternis hat das Recht, den Eid zu verlangen, doch wir haben auch das Recht, einen Beweis seiner Macht zu sehen! Stygia, zeige uns, daß du das Telepathenkind dir hörig gemacht hast, daß du den Feind der Dämonen auf deine Seite ziehen konntest, und ich leiste dir den Eid!«
    Tief atmete Stygia durch, und in ihren Augen blitzte es.
    Sie wußte jetzt, daß sie gewonnen hatte!
    ***
    Nichts hatte Professor Zamorra vor dem Inferno gewarnt! Das Nichts spie Flammen aus. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war überall Feuer. Feuer, das nach ihm leckte, ihn einhüllte! Brüllende Hitze sprang ihm entgegen.
    Merlins Stern reagierte nicht!
    Das Amulett sprach auf die Flammenhölle nicht an! Zamorra taumelte ein paar Schritte, um aus dem Zentrum des Infernos hinauszukommen, doch das Feuer, das gegen ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher