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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod
Autoren: A.F.Morland
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Gangster würden die Yacht in wenigen Augenblicken entern, und Vicky würde froh sein müssen, wenn sie sie nicht auf der Stelle töteten.
    Die Mafia hat ihre eigenen Gesetze. Wer dagegen verstößt, bezahlt diesen Leichtsinn zumeist mit dem Leben.
    Wild hämmerten die Gewehre, Feuerblumen platzten vor den Läufen auf. Mehrere Kugeln durchschlugen das Cockpitglas und pfiffen knapp über die blonde Mähne des Mädchens hinweg.
    Sollte sie aufgeben? Nein, sie wollte um ihr Leben kämpfen. Ihr Blick fiel auf das Funkgerät. Das war vielleicht die Rettung. Wenn es ihr gelang, einen Hilferuf abzusetzen, würde die Polizei vielleicht mit einem Hubschrauber starten und ihr beistehen.
    Aldo Varese lag auf dem Rücken und lachte aus vollem Halse.
    »Gleich ist die Show für euch zu Ende, dann sind Cidenco und ich wieder frei!«
    »Halt den Mund!« schrie Federico Cazzale wütend.
    »Was ist mit dir?« höhnte Varese. »Gehen dir die Nerven durch? Aber, aber…«
    »Du sollst still sein, verdammt noch mal!« brüllte Cazzale.
    »Ich habe dir ein Angebot gemacht«, sagte Varese spöttisch. »Das hat natürlich seine Gültigkeit verloren. Sobald ich frei bin, geht es dir an den Kragen, amico… Arme Laura. Sie wird viele Tränen um dich vergießen!«
    Cazzale hielt Vicky Bonneys vierläufige Derringer-Pistole in der Hand. Er richtete die Waffe auf den Gefesselten, doch Laura Poccani, die Nichte des Don, ließ nicht zu, daß er abdrückte.
    Sie warf sich auf Cazzales Arm. »Nicht, Federico! Er ist es nicht wert!«
    »Er wird den Mordbefehl deines Onkels ausführen!« stieß Cazzale aufgewühlt hervor.
    »Du darfst deine Hände nicht mit Blut besudeln, Federico.«
    Vicky Bonney griff nach dem Mikrophon und schaltete das Funkgerät ein, das heißt, sie wollte es einschalten, doch die Anlage war defekt, zerschossen von den Gangstern.
    Wütend schleuderte Vicky das Mikro auf den Boden, drehte das Steuerrad und zog die Yacht in eine enge Kurve. Niemand würde ihr helfen. Sie war auf sich allein gestellt – hatte zwei Leichen an Bord, zwei gefesselte Mafiosi, zwei junge Menschen, die sich liebten, obwohl es nicht sein durfte… Welch eine Fracht!
    Das blonde Mädchen hoffte, Erfolg zu haben, wenn sie mit der Yacht auf Kollisionskurs ging. Das Schiff drehte sich, aber Momo Castaglieri durchschaute Vicky Bonneys Absicht sofort und brachte sein schnelleres, wendigeres Boot aus dem Gefahrenbereich, während seine Freunde die Schnellfeuergewehre weiter rattern ließen.
    Ihre Kugeln zerstörten schließlich auch die Ruderübersetzung, und auf einmal konnte Vicky Bonney das Steuerrad wild hin und her wirbeln, ohne daß die Yacht darauf ansprach.
    Damit war ihr Schicksal besiegelt; mit einer manövrierunfähigen Yacht konnte man den Mafiosi nicht mehr entkommen.
    Momo Castaglieri grinste breit, und sein Komplize Alberto Gaspari begriff, daß er auch ohne seinen Glücksbringer, einer Hasenpfote, die er zu Hause vergessen hatte, Erfolg haben konnte.
    »Jetzt gehen wir aufs Ganze!« schrie Castaglieri und steuerte näher an die Yacht heran.
    Es war seine Aufgabe gewesen, darauf zu achten, daß Laura die Villa des Don nicht verließ, aber er war dieser Aufgabe nicht gerecht geworden.
    Die Nichte Don Primos hatte ihn niedergeschlagen und war geflohen, um ihrem Geliebten auf der Feuerinsel beizustehen. Aber nun würde Momo Castaglieri das Mädchen zurückbringen, und alle Wogen würden sich glätten.
    Er wagte nicht daran zu denken, was der Don mit ihm gemacht hätte, wenn Laura Poccani und Federico Cazzale verschwunden wären. Auf einem Höllenrost zu schmoren, war ein Vergnügen gegen das, was einem Don Primo antun konnte.
    »Paßt auf!« rief Castaglieri seinen Freunden zu. »Wenn wir neben der Yacht sind, springt ihr rüber!«
    »Cazzale hat eine Waffe!« wandte Alberto Gaspari ein.
    »Er wird nicht wagen, sie abzufeuern.«
    »Und wenn doch…?«
    »Dann bist du eben schneller und legst ihn um.«
    »Cazzale!« brüllte Alberto Gaspari hinüber. »Wirf die Pistole ins Meer!«
    Federico Cazzale gehorchte nicht.
    »Nun mach schon, Cazzale!« schrie Gaspari. »Oder müssen wir dich umpusten?« Er ließ das Schnellfeuergewehr hinter sich fallen und zog einen großkalibrigen Trommelrevolver.
    Nino Bozzi, Castaglieris zweiter Freund, folgte seinem Beispiel und wartete auf den Augenblick, wo die beiden Boote dicht nebeneinander über das Tirrenische Meer rasten.
    Das Wasser gischtete auf, die Bugwellen der beiden Boote überschlugen sich, klatschten
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