Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eingesehen, daß eine Verfolgung sinnlos war. Verborgen in der tintigen Dunkelheit des Speichers, aber dort lauernd und auf seine neue Chance wartend.
    Bills Gesicht verzog sich, als er die Schmerzen in seinem Nacken spürte. Er fühlte mit der Hand nach, schaute dann hin und sah das klebrige Blut auf seiner Handfläche.
    Das hätte ins Auge gehen können. Hätte ihn das Schreckgespenst bekommen, wäre es ihm so ergangen wie Marylin.
    Schritte vertrieben seine Gedanken. Bill stemmte sich an der Wand ab, als er sich drehte, und er sah plötzlich seinen Freund John Sinclair die Stufen hocheilen.
    »John«, ächzte Bill und spürte, daß ihm plötzlich schwarz vor Augen wurde…
    ***
    Auch ich sah, daß mit meinem Freund etwas nicht stimmte, beeilte mich noch mehr, und als er mir entgegenkippte, war ich schnell genug, um ihn aufzufangen.
    Er drückte sich gegen mich. Ich hörte ihn keuchend atmen, sah seine Verletzungen und auch das Grinsen auf seinem Gesicht. »Sorry, John, aber ich hatte plötzlich einen Blackout.«
    »Alles klar.«
    »Ich habe es gesehen.« Bill wollte nicht mehr gehalten werden und stemmte sich ab. »Ich habe dieses verdammte Schreckgespenst gesehen, John.« Mein Freund lehnte an der Gangwand und atmete heftig. »Es hielt sich auf dem Speicher versteckt.«
    Ich deutete den Gang hinunter, wo ich auch die ausgefahrene Leiter sah. »Da oben?«
    »Klar.«
    »Ist es noch da?«
    »Ich habe es gesehen, mehr nicht. Es ist mir auch nicht mehr nachgelaufen. Zudem weiß ich nicht einmal, wie ich die Leiter runtergekommen bin. Ich bin gefallen, okay, aber das ist auch alles. Gebrochen habe ich mir nichts, obwohl es verdammt weh tut, nur…«
    »Okay, ich sehe nach.«
    »Du…«
    »Bill?« Wir hörten Sheilas Ruf. Ihre Stimme klang besorgt trotz der Lautstärke:
    »Es ist alles in Ordnung, Sheila, du kannst kommen!« rief ich zurück.
    Mein Freund grinste schief. »Oder fast alles in Ordnung«, fügte er leise hinzu.
    Sheila hörte es trotzdem, weil sie schon ziemlich nahe war. Sie erschrak, als sie ihren Mann sah, warf mir einen fragenden Blick zu, aber ich konnte nur die Schultern heben.
    »Was ist denn passiert?« Sie stützte ihren Mann ab.
    »Das mußt du ihn fragen, Sheila. Er hat das Schreckgespenst aber gesehen.«
    »Was?«
    Ich wollte auf den Speicher und lief, ohne mich noch um Sheilas weitere Fragen zu kümmern.
    Die Leiter hatte Bills Fall besser überstanden. Noch während ich hochstieg, zog ich meine Beretta. Nur mit der linken Hand hielt ich mich am Rand fest und war auch entsprechend vorsichtig, als ich meinen Oberkörper durch die Luke schob.
    Der Speicher war fast finster. Ein unheimlich wirkender Raum, an dessen schrägen Seiten ich nur die Umrisse der grauen Dachfenster sah, der ansonsten aber im Finstern lag.
    Sehr langsam richtete ich mich auf. Je mehr ich in die Höhe kam, um so stärker wurde der Luftzug, der gegen meinen Körper wehte und schließlich das Gesicht erreichte.
    Er drang von der linken Seite. Ich schaute dorthin und sah den Grund. Eines der Fenster stand offen. Durch das Viereck wehte mir die kühlere Nachtluft entgegen.
    Lange zu rätseln, was dies bedeuten konnte, brauchte ich nicht.
    Das Monstrum hatte, aus welchen Gründen auch immer, das Weite gesucht und war über das Dach geflohen.
    Ich steckte die Beretta wieder ein, trat an das schräge, offene Dachfenster und schaute hinaus.
    Mein Blick fiel in den Garten, wo die Party stattgefunden hatte.
    Auch weiterhin standen einige Gäste in Gruppen beisammen und diskutierten. Über die Lichtinseln hinweg schaute ich bis zu den wellenartig verlaufenden Kronen der hohen Bäume, wo kein Lichtstrahl hindrang und die Dunkelheit einen idtealen Fluchtweg schaffte.
    Nein, da gab es keine Chance für uns die Bestie noch einzuholen.
    Sie hatte ihr Ziel erreicht.
    Ich wandte mich ab. So gut es ging, durchsuchte ich den Speicher, fand viel Gerümpel, allerlei Zeitschriften, aber keine Spur von dem Schreckgespenst.
    Etwas enttäuscht und auch ärgerlich verließ ich den Speicher über die Leiter. Im Flur befand sich niemand mehr. Sheila und Bill fand ich in der Halle, wo sich der Arzt der Mordkommission um die Verletzungen meines Freundes kümmerte.
    Auch Florence hatte das Haus noch nicht verlassen. Sie saß auf einer Sessellehne und rauchte. Ihr Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Wahrscheinlich hatte sie den ersten Schmerz überwunden und dachte jetzt schon an Rache oder ähnliches.
    Ich ging zu ihr. Sie schaute mich an. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher