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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan
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wäre ich längst im Ausland. So aber muß ich ihn suchen — denn mit ihm werde ich abrechnen. Unter normalen Umständen hätte ich ihn schon. Aber Sie haben das verhindert. Mein Verein ist aufgelöst — die Ratten verlassen das Schiff, wie es so schön heißt. Aber deshalb bin ich noch lange nicht am Ende. Ich habe noch einiges anzubieten — sehen Sie sich diesen rollenden Kommandostand an. Hübsch, he? Damit fahre ich durch jede Polizeisperre.«
    »Sie hätten Vertrauen zu mir haben sollen«, sagte ich. »Glauben Sie, daß unser unbekannter Partner mich auf die Dauer getäuscht hätte?«
    Er lachte.
    »Das Dumme ist nur, daß ich ein Mensch bin, der zu niemandem Vertrauen haben darf. Sehen Sie sich die Lawine von anonymen Anzeigen gegen mich an. Oh, ich bin gut informiert. Die Unterwelt von New York hat entdeckt, daß man Black Sprangle in die Pfanne gehauen hat, und jetzt schleppen sie Kohle heran und schüren das Feuer. No, Cotton, ich verlasse mich immer und überall nur auf mich selbst.«
    »Da werden Sie bald ziemlich verlassen sein!«
    »Sie noch mehr — denn Sie werde ich umbringen!«
    Er sagte es mit einer erbarmungslosen Gleichgültigkeit, die mich nicht im geringsten daran zweifeln ließ, daß er es ernst meinte. Ich forschte in seinem Gesicht, aber da fand ich nichts, keine schwache Stelle in diesem Panzer aus Willenskraft, Intelligenz und Skrupellosigkeit: Ja, jetzt verstand ich, wie dieser Mann einer der größten Verbrecher von New York hatte werden können. Nur war fraglich, ob mir das noch etwas nützen konnte.
    Was Black Sprangle da von einem geheimnisvollen , Unbekannten gesagt hatte, hätte ich noch vor wenigen Stunden für einen Bluff gehalten, aber es deckte sich ziemlich genau mit meinen eigenen Beobachtungen.
    Und es erklärte vieles. Es erklärte vor allem, warum ich den Gangster so unvorbereitet getroffen hatte, es erklärte, daß bereits der erste Anstoß zu einer Lawine geführt hatte, die ihn weggeschwemmt hatte — und die jetzt auch mich zu erfassen drohte.
    Es war ganz einfach. Black Sprangle hatte immer Erfolg gehabt, weil er handelte und die Polizei darauf reagierte. Die Polizei mußte im Rahmen der Gesetze bleiben, und darauf konnte er sich einrichten. Aber jetzt war einer gekommen, der genauso skrupellos war wie Black Sprangle — und der Gangster entdeckte plötzlich, daß er es war, der reagieren mußte, und das klappte nicht schnell genug. Der andere hatte einen Anfangsvorteil gewonnen, und den nutzte er erbarmungslos aus. Wer mochte es nur sein?
    Jemand, der Grund hatte, Dirk Wayne zu beseitigen, und der sich sicher fühlte, die Tat dem gefährlichsten Verbrecher der Stadt in die Schuhe zu schieben.
    Jemand, der uns zielsicher auf Black Sprangle ansetzte…
    Und plötzlich fiel es wie Schuppen von den Augen.
    »Schluß!« sagte Black Sprangle und erhob sich. Im Schatten kam seine Größe zur vollen Wirkung. »Genug geredet, Cotton! Jetzt kommt die Arbeit!«
    »Was haben Sie vor?« fragte ich.
    »Es wird einen kleinen Unfall geben«, grinste er. »Mein Gegenspieler hat sich viel Mühe gegeben, mich als einen Experten in Unfalltod hinzustellen, und damit hat er mich auf eine Idee gebracht. Sie werden einen Autounfall haben, und der wird tödlich sein!«
    Er beugte sich über das Mikrofon.
    »Al, ihr könnt hereinkommen und ihn mitnehmen.«
    Die kleine Tür wurde geöffnet; die beiden Gorillas traten ein. Der Kleine stieß mir seinen Revolver in den Rücken.
    »Da entlang, Schnüffler!«
    Am anderen Ende des Raumes war noch eine Tür. Dahinter lag ein schmaler Raum. Ich wurde hineingestoßen. Die Tür fiel wieder ins Schloß. Ich hörte, wie der Riegel herumschnappte. Ringsum war es jetzt finster. Ich wußte, daß ich mich am Ende des Möbelwagens befand. Ein schmaler Verschlag war hier abgeteilt. Offensichtlich war es nicht das erste Mal, daß er solchen Zwecken diente.
    Am Geräusch merkte ich, daß der Möbelwagen seine Fahrt beschleunigte…
    Ich nahm an, daß Black Sprangle seinen Plan außerhalb der Stadt ausführen wollte. Wie dieser Plan aussah, wußte ich nicht, es war auch gleichgültig. Mir war nur klar, daß ich keine Chance mehr hatte, wenn sie erst einmal anhielten.
    Und jetzt? Hatte ich jetzt eine Chance? Ich begann mich umzusehen: Zum Glück hatten mir die Gangster außer der Waffe alles gelassen. Ich nahm meine kleine Taschenlampe und sah mich um.
    Der dünne Lichtstrahl wanderte durch die Dunkelheit.
    Die Tür war massiv und gesichert. Von innen war das
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