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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder
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noch lief. Ihr Wagen fiel in der Menge der anderen nicht auf.
    Lo und Chat warfen noch einen letzten Blick auf einen Plan, der im Handschuhfach steckte, dann verließen sie den Wagen und überquerten die Straße. Fred steckte sich einen neuen Glimmstengel an und nahm den Platz am Steuer ein. Er hatte genau dreißig Minuten zu warten und dann den Rückzug einzuleiten.
    Der niedrige Zaun um den großen Park war für die beiden Gangster kein Hindernis. Niemand sah sie, als sie gewandt wie Katzen über das Hindernis stiegen und in den Büschen verschwanden. Dicht neben einem Kiesweg marschierten sie ein paar Minuten südlich, bis sie an der 69. Straße waren.
    Hier befand sich ein Kiosk, der nachts geschlossen war. Zwanzig Schritt weiter hatten sie den Punkt erreicht, der auf ihrem Plan angegeben war. Ein dunkler Gullydeckel unterbrach die helle Kiesfläche.
    Schweigend legten sie Jackett, Hose und Hemd ab. Darunter trugen sie schwarze enge Trainingsanzüge, die in der Dunkelheit nicht auffielen. Die Anzüge versteckten sie in den dichten Büschen, nachdem sich Lo das kleine Päckchen in den Hosenbund gesteckt hatte.
    Mit vereinten Kräften hoben sie den gußeisernen Deckel an und leuchteten mit einer Kugelschreiberlampe in die Tiefe. Eiserne Krampen führten in die Tiefe. Chat zog den Deckel wieder zu, bevor er hinabstieg. Sie kamen in einer gemauerten Röhre von knapp fünf Fuß Höhe an, in deren Mitte ein dünnes Rinnsal floß. Hintereinander marschierten sie auf den glitschigen Steinen in östlicher Richtung.
    Mit seiner Stiftlampe schnitt Lo kreisrunde Stücke aus der Finsternis. Obwohl es nur ein paar Häuserblocks waren, kam ihnen der Weg verteufelt lang vor. Zweimal stieß Chat sich den Kopf an der niedrigen Decke und schickte ein halbes Dutzend Flüche in die Röhre.
    An der zweiten größeren Abzweigungsstelle fiel durch einen Gullydeckel genügend Licht, um die Hand vor Augen zu erkennen. Flüsternd gab Lo noch ein paar Anweisungen, dann übernahm Chat die Führung. Sie konnten jetzt nicht mehr fehlgehen. Sie brauchten nur den nächsten Gullydeckel anzusteuern. Ein Blick auf die Uhr zeigte Lo, daß ihnen noch zehn Minuten blieben.
    Chat stoppte plötzlich, so daß sein Kumpan ihm auf die Fersen trat. Er stieß einen unwilligen Zischlaut aus, doch Chat winkte ab. Er lauschte nach vorn, und jetzt hörte auch Lo das anund abschwellende Heulen einer Polizeisirene. Dicht über ihren Köpfen hinweg fegte eine’ Funkstreife dem Einsatzort zu. Nach etwa dreißig Sekunden verlor sich der Heulton in der Ferne.
    Lo drängte weiter, und kurz darauf standen sie vor dem nächsten Einstieg.
    Lo ging zuerst nach oben, bis er mit den Schultern unter dem eisernen Deckel stand. Er drückte sich dagegen und hob millimeterweise die Platte.
    Schnell warf er einen Blick auf die menschenleere Straße, um festzustellen, daß ihr Plan haargenau stimmte. Sie befanden sich nur zwei Schritte von der Umfassungsmauer des FBI-Gebäudes entfernt, und zwar genau in Höhe der Gefängniszellen. Nur noch die sechs Fuß hohe Mauer hatten sie zu überwinden.
    Bevor Lo ganz an die Oberfläche kam, holte er das Päckchen hervor und wickelte es aus. Drei kleine Glaskugeln kamen zum Vorschein und eine Steinschleuder: eine schmale Gabel mit zwei kräftigen Gummibändern. Primitiv, aber genau richtig für ihren Zweck.
    Mit einem letzten Ruck rutschte der Deckel zur Seite, und wie eine Ratte kroch Lo hervor. Eine Sekunde später stand Chat neben ihm, eilte die zwei Schritte zur Wand und lehnte sich dagegen. Lo verlor keinen Augenblick.
    Er stellte einen Fuß in die gefalteten Hände seines Komplicen, kletterte dann auf seine Schultern und konnte bequem über den oberen Rand sehen. Die risikoreichsten Sekunden lagen vor ihm, denn wenn zufällig ein Wagen vorbeikam, mußte er sofort absteigen.
    Aber er hatte Glück, die Straße blieb ruhig und wie ausgestorben. Und im Schatten der Mauer waren ihre zwei dunklen Gestalten kaum auszumachen.
    Zwei der mit Gas gefüllten Kugeln lagen vor ihm auf der Mauer, die dritte hatte Lo zwischen die Gummistreifen geklemmt.
    Seine scharfen Augen hatten erkannt, daß die Zellenfenster offenstanden. Das verminderte die Gefahr eines Fehlschlags, obwohl die Glaskugel so dick war, daß sie Fensterglas durchschlug. Sorgfältig zielte er auf das äußerste Fenster links und ließ dann den straff gespannten Gummi los. Bevor noch die Kugel in die Höhlung flog und mit leisem Klirren auf dem Steinfußboden zerplatzte, lag schon das
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