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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti
Autoren: Larry Brent
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einer erfrischenden Dusche
nahm er sein Frühstück ein und ging auf die Straße. Er schlenderte über den
Markt, blieb an verschiedenen Ständen stehen, hörte dem Geplapper und
Geschnatter zu. Obwohl er erst kurze Zeit auf der Insel weilte, verstand er die
Eingeborenen schon recht gut. Es bereitete ihm Freude, dem Klang der Sprache
zuzuhören. Sie war verhältnismäßig einfach, und man schnappte rasch ein paar
neue Worte auf, die man dem eigenen Wortschatz eingliederte.
    Saluta ging in ein Café. Von
hier aus konnte er die Hauptstraße, die am Markt entlangführte, genau
überblicken.
    Er fühlte
sich eigenartig entspannt und ausgeruht, obwohl er erst spät zu Bett gegangen
war. In seiner Erinnerung war nichts übrig von der vergangenen Nacht.
    Dutzende von Wahine , wie die hübschen, braunen Tahitimädchen allgemein bezeichnet wurden, fuhren auf Rädern und auf Vespas vorbei. Die langen, schwarzen Haare flatterten im Wind. In seiner unmittelbaren
Nachbarschaft saßen drei Freundinnen lachend am Tisch und blickten hin und
wieder zu ihm herüber. Ihre Augen waren braun, und ihre weiche, sahnige Haut
schimmerte im Perlenglanz. Das Durchschnittsmädchen von Tahiti stammte
mindestens von zwei Rassen ab. Die am besten aussahen, waren europäischer und
chinesischer Abstammung. Das Faszinierende an ihnen waren die polynesischen
Merkmale. Eine eigenwillige und interessante Mischung!
    Die Zeit
verging wie im Flug. Enio Saluta traf ein paar alte Bekannte wieder, plauderte mit ihnen, trank drei oder vier Hinano und geriet in beste Stimmung. Gegen elf Uhr tauchte
Mike Holloway am Straßenrand auf. Der Pop-Sänger mußte warten, bis er sich
durch den dichten Straßenverkehr schlängeln konnte. Saluta winkte ihn zu sich an den Tisch.
    »Du siehst
ziemlich ramponiert aus«, bemerkte der Italiener. Er lehnte sich lachend
zurück. Die kräftigen Zähne in seinem braungebrannten Gesicht blitzten wie Perlen.
    Holloway
winkte müde ab. »Man ist nicht mehr der Jüngste. Vier Parties in einer Woche - das schlaucht. Ich bewundere deine Kondition. Du warst doch
gestern auch dabei. Und Eve war sicher auch anstrengend. Dabei siehst du aus,
als kämst du gerade aus der Sommerfrische .«
    Salutas Augen wurden
zu schmalen Schlitzen. »Dabei? Wo?«
    »Auf der
Vanessa. Purlats berüchtigte Bikiniparty dürfte jetzt
in den letzten Zügen liegen. Ich war so berauscht, daß ich gar nicht mehr weiß,
wie ich eigentlich wieder auf die Insel gekommen bin. Ich glaube, ich habe zu
fortgeschrittener Stunde ein Rettungsboot zu Wasser gelassen und bin an Land
gerudert .« Er winkte ab. »Den ganzen Abend bin ich mit
einer Schwedin herumgezogen, aber als ich heute morgen im Hotel wach wurde, lag
eine Wahine neben mir. Der Teufel mag wissen, wo ich
die Kleine aufgegabelt habe. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Aber so
down kannst du doch nicht gewesen sein, daß du nicht einmal mehr weißt, wo die
Party stattfand ?« fragte Holloway zweifelnd, während
er nach dem Bierglas griff und das Hinano in sich
hineinschüttete. »Das tut gut«, meinte er beiläufig.
    Saluta ließ sein
Gegenüber nicht aus den Augen. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Mike. Erzähl
mir mehr !«
    »Ich soll dir
mehr erzählen ?« Der Gefragte lachte. »Ich habe eher
das Gefühl, daß du mir einiges erzählen kannst. Wie eine Klette hast du gestern
abend an Eve gehangen. Auf einmal wart ihr verschwunden. Blanche suchte euch.
Vergebens! Hab das dumpfe Gefühl, daß es dir an Bord zu langweilig wurde und du
dich mit deiner rothaarigen Schönen einfach abgesetzt hast .«
    Saluta wischte sich
den Schweiß von der Stirn. »Keine Ahnung«, murmelte er dumpf. »Ich war im
Hotel. Ich war nicht auf der Vanessa .«
    Das
merkwürdige Verhalten seines Freundes berührte den jungen Amerikaner
eigenartig. Saluta war mit einem Mal wie verändert.
Mike Holloway strich sich durch den dichten, aschblonden Bart.
    »Dich muß es
ganz schön erwischt haben«, meinte er leise. »Zuviel gekokst ?«
    »Kaum. Ich
bin vollkommen fit. Aber der gestrige Abend ...«
    »Wie
weggewischt. Ich kann es mir denken .«
    Saluta biß sich auf
die Lippen. »Du bist auf dem falschen Dampfer, Mike. Ich war wirklich im Hotel.
Nein - da fällt mir gerade etwas ein .«
    »Aha.«
    Saluta schüttelte
unwillig den Kopf auf diese einsilbige Bemerkung hin. »Nichts, aha! Ich war
kurz am Strand. Ich bin geschwommen und dann ins Hotel gegangen. Das ist alles.
In der letzten Nacht ist nichts gewesen, Holloway
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