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0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Friedhof.
    Als Nicole und Carlotta das Tor erreichten, war von Ted Ewigk und der Dämonin nichts zu sehen…
    ***
    Die Dämonin streckte die Hand aus. Aus ihren Fingern lösten sich rasende Blitze, die Ted Ewigk trafen und bis an die Mauer zurückschleuderten. Er stöhnte auf; sein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen, seine Nervenbahnen glühten. An der Mauer krümmte er sich zusammen. Die Dämonin hatte sich hoch aufgerichtet, und jetzt holte sie aus zum letzten Schlag.
    Aber Ted ließ seine Chance ebensowenig ungenutzt verstreichen, wie Stygia es getan hatte. Er brauchte nur ein paar Sekunden, um einen Abwehrschirm um sich aufzubauen, an welchem der nächste Angriff der Dämonin zerschellte. Ehe sie ihrerseits begriff, was geschah, hatte Ted sie bereits wieder im Griff.
    Mühsam richtete er sich auf. Sein ganzer Körper schmerzte, aber er versuchte, diesen Schmerz zu ignorieren und auch keinen prüfenden Blick an sich herunter zu werfen. Er registrierte nicht einmal, daß der Nebel sich auflöste und allmählich wieder klare Sichtverhältnisse eintraten. Er durfte sich keine weitere Ablenkung erlauben.
    Er trat auf die Dämonin zu, die wie gebannt den glühenden Sternenstein in seiner Hand anstarrte.
    »Du wirst es doch nicht wirklich tun, Mensch?« stieß sie hervor.
    Er war sich nicht sicher, ob ihre Angst echt war oder nur gespielt, um seine Wachsamkeit einzuschläfern.
    »Was tun?«
    »Mich töten, wie es diese Frau verlangt! Sie haßt mich. Sie kennt mich von früher.«
    »Das dachte ich mir schon«, sagte Ted. »Du bist meine Feindin. Du hast mich bekämpft. Du hast dafür gesorgt, daß Menschen starben.«
    »Aber ich habe euch auch geholfen«, keuchte Stygia.
    Unwillkürlich hob Ted die Brauen.
    Es ist ein Fehler, dachte er. Unterhalte dich nicht mit dieser Bestie. Sie lullt dich ein, und dann schlägt sie irgendwann möderisch zu, wenn du nicht mehr damit rechnest…
    Aber irgendwie hatte Stygia seine Neugierde geweckt. Eine Dämonin hatte ihnen geholfen?
    »Du vesuchst deinen Hals mit Lügen zu retten«, sagte er schroff. »Noch nie hat ein Dämon einem Menschen wirklich geholfen, es sei denn, es wurde ein Pakt geschlossen. Das aber hat keiner von uns mit dir getan.«
    »Ich verrate es dir«, keuchte Stygia.
    »Ich war die Frau in der schwarzen Kutte, die euch warnte und euch den Hinweis auf den Friedhof gab! Glaubst du mir nun? Willst du mich immer noch töten, aus Dankbarkeit für meine Hilfe?«
    Ted preßte die Lippen zusammen. Es mußte ein Trick sein! »Welchen Grund sollte eine Dämonin haben, uns zu helfen? Was steckt dahinter?«
    »Welchen Grund sollte der ERHABENE haben, mich nicht sofort zu töten, sondern lebend in seine Gewalt zu bringen?« stellte sie ihre Gegenfrage und verblüffte ihn damit maßlos.
    »Ich bin kein ERHABENER«, sagte er.
    Sie lachte. »Natürlich nicht. Aber du warst es. Ich erkenne dich. Du bist Ted Ewigk, der Mann mit dem Machtkristall.«
    »Ich bin Teodore Eternale.« Und ich bin ein Idiot, mich hier in ein Streitgespräch verwickeln und zu einer Rechtfertigung zwingen zu lassen! Sie spielt auf Zeit, hofft vielleicht, daß ihre Hexen sie heraushauen…
    »Ich habe dir einmal geholfen, aus ureigensten Interessen, und ich bin bereit, dir noch einmal zu helfen, sofern du mich leben läßt«, lockte sie.
    Diesmal war es Ted, der lachte. »Du mir helfen? Da klappert der Pferdefuß… Wenn ein Dämon einem Menschen hilft, verlangt er dessen Seele…«
    »Nein. Meine Hilfe gegen mein Leben und meine Freiheit« sagte die Dämonin. »Wir sollten einen Handel abschließen.«
    »Und mit meinem Blut unterschreiben, wie?«
    »Nein. Ich gebe dir freie Hand«, sagte sie. »Wort gegen Wort. Ich hindere dich nicht daran, die beiden Hexen zu töten. Ich will sie los werden, aber ich kann es nicht selbst. Und ich kann dir eine Information geben, die dir so wichtig ist wie dein Leben.«
    »Und die wäre?«
    »Ich weiß, wo du den derzeitigen ERHABENEN finden kannst«, sagte sie.
    Und damit hatte sie Ted an der Angel…
    ***
    Allmählich fanden Una und Terzia wieder zu sich selbst. Sie stellten fest, daß sie sich wie Närrinnen verhalten hatten. Kopflose Flucht paßte nicht zu ihrer Macht, aber sie waren doch zum ersten Mal auf ernsthaften Widerstand gestoßen…
    Jetzt aber sannen sie auf Rache. Duane war tot, und das durften die beiden anderen nicht ungesühnt lassen. Außerdem stellten sie jetzt fest, daß ihre Herrin in Gefahr war.
    Der Mann, der mit seinem Dhyarra-Kristall schon
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