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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett
Autoren: Jason Dark
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bin dabei, John. Nur müsstest du mich mitnehmen. Du weißt ja, alte Wagen muss man schonen.«
    »Wie recht du hast, mein Freund.«
    ***
    Wir folgten Benders blauem Nissan die zahlreichen Kurven der Straße hinauf, die von Lindau aus in die Ausläufer des Allgäus führte, wunderbar zu fahren war und später, wenn sie die Höhenlage erreicht hatte, herrliche Ausblicke in die Umgebung bot.
    Manchmal bewegten wir uns dicht an der Grenze zu Österreich entlang, und auch die Schweiz war nicht sehr weit entfernt.
    Will Mallmann zeigte sich skeptisch. »Glaubst du wirklich, John, dass du über das Bett weiterkommst?«
    »Und über das Mädchen. Zwischen beiden muss es eine Verbindung geben. Davon bin ich überzeugt.«
    »Und du hast keine Furcht davor, dass du das Mädchen damit in ernste Schwierigkeiten bringen könntest?«
    »Doch.«
    »Halt die Kleine raus.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Aber sie ist der auslösende Faktor.«
    »Bist du denn davon überzeugt, dass Schwarze Magie eine Rolle spielt?«
    »Noch nicht ganz.«
    »Bender ist es nicht.«
    Ich hob eine Hand und ließ sie wieder auf den Lenkradring fallen.
    »Kann man das verlangen?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Er will Beweise, und er ist frustriert, dass man ihm die Aufklärung des Mordes abgenommen hat. Deshalb würde ich an deiner Stelle manchmal nachsichtig über gewisse Reaktionen hinwegsehen.«
    »Das mache ich auch.«
    Wir hatten inzwischen die Höhe erreicht. Der Nissan huschte an einem schnaufenden Lkw vorbei, ich Schloss mich ihm an und überholte ebenfalls. Gerade noch rechtzeitig, denn ein Motorradfahrer brauste uns entgegen und wäre in einer Kurve fast auf unsere Seite gelangt.
    »Der kann sie auch nicht mehr alle stramm haben«, schimpfte Will. »So ein Wahnsinnskerl.«
    Ich gab dem Kommissar recht.
    Ein weites, herrliches Stück Land breitete sich vor uns auf. Manchmal hatte ich das Gefühl, über den Almen und Bergkuppen zu schweben.
    Orte lagen idyllisch verstreut in den weiten, grünen Talsenken. Von Umweltverschmutzung verspürte man hier äußerlich wenig.
    Man bekam Urlaubsgefühle.
    Bei diesem Wetter war es auch für mich, den alten Profi schlecht vorstellbar, Dämonen oder andere magische Geschöpfe zu jagen. Am liebsten hätte ich angehalten und in irgendeinem der zahlreichen Lokale, an denen wir vorbeifuhren, etwas getrunken, gegessen und mir in Ruhe die Gegend angeschaut. Das war nicht möglich, denn Axel Bender hatte es eilig und beschleunigte ziemlich rasch.
    »Du kennst das Haus des Toten nicht?« fragte ich Will.
    »So ist es.«
    »Wohnte der Mann allein dort?«
    »Ja, bis auf eine Haushälterin, die dreimal in der Woche kam. Eine gewisse Carola Seidel. Wie die Frau aussieht, kann ich dir auch nicht sagen. Selbst die Benders haben sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Max hielt sie von seinen engsten Verwandten versteckt. Vielleicht hatten die beiden etwas miteinander.«
    »Schon möglich.«
    Nach einer etwa zwanzigminütigen Fahrt sah ich die Bremsleuchten des Nissan aufglühen und gleich darauf das rechte Blinklicht flackern. Wir schienen am Ziel zu sein.
    Axel Bender fuhr rechts ran, drehte aber dann das Lenkrad noch schärfer herum, bevor er in einen kleinen Feldweg einbog, der talwärts zu einem Haus führte, das nicht einmal 50 Meter entfernt lag und sich in eine Senke schmiegte.
    Von dem Gebäude war ich schon beim ersten Anblick angetan.
    Auf alten Mauern war ein modernes, sich der Landschaft aber anpassendes Gebäude errichtet worden, dessen Dachausbau besonders ins Auge stach. Die beiden seitlichen Giebelfronten bestanden aus Glas, das von dicken, braunen Balken gehalten wurde.
    »Das hat was gekostet«, murmelte Will, Ich stimmte ihm zu.
    Den BMW lenkte ich auf den kleinen Parkplatz neben dem Haus, wo auch schon der Nissan stand. Die beiden Benders waren ausgestiegen. Er hielt bereits den Haustürschlüssel parat.
    Aus einem Kran rann Wasser in einen ausgehöhlten Baumstamm, der als Brunnen gebaut worden war. Das Plätschern hatte für mich etwas Beruhigendes an sich.
    Ute blieb bei ihrem Vater, der bereits vor der hellen Haustür stand.
    Bender schob den Schlüssel in das Schloss und schüttelte den Kopf, als er sich wunderte. »Da ist nicht abgeschlossen?«
    »Wie das?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Das Haus ist durchsucht worden.«
    »Natürlich. Man hat es nur nicht versiegelt, soviel ich weiß. Aber es wurde verschlossen.«
    Ich wollte nicht vorgreifen und ließ es zu, dass Bender die Haustür öffnete und
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