Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0438 - Der Drachenturm

0438 - Der Drachenturm

Titel: 0438 - Der Drachenturm
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sterbenden Bestie -und den drei Mädchen des Begrüßungskomitees!
    Da schnellte er sich wieder herum.
    Da sah er, wie bei den drei Mädchen ein Veränderungsprozeß einsetzte!
    Sie wurden zu Raubtieren!
    Mit Werwölfen hatten sie nur teilweise Ähnlichkeit. Das Raubtierhafte war eher ein Gemisch aus allerlei gefährlichen, menschenfressenden Bestien, und keine glich der anderen, während sie in menschlicher Gestalt sich geglichen hatten wie dreieiige Zwillinge oder wie Klone, die aus dem selben Genpool gezogen worden waren…
    Spitze Zähne in aufgerissenen Mündern, funkelnde Raubtieraugen und Finger, aus denen Krallen hervorschnellten, während die Körper sich verformten und tierhaft wurden… zu ihrer ursprünglichen Monstergestalt zurückfanden…
    Illusionen wurden zerbrochen. Die grausame Wirklichkeit packte zu.
    Drei Bestien stürmten auf Zamorra und Nicole zu, um sie mit ihren Krallen und Zähnen zu zerfetzen. Mit den beiden Menschen glaubten sie leichtes Spiel zu haben.
    Aber Gwaiyur wurde aktiv!
    Zamorra schwang das Zauberschwert.
    Er brauchte es pracktisch nur anzuheben und ihm den Feind zu zeigen. Gwaiyur übernahm die Führung. Das Schwert wirbelte schneller, als das menschliche Auge ihm zu folgen vermochte.
    Nicole schloß die Augen. Sie wandte sich ab, um den ungleichen Kampf nicht sehen zu müssen. Aber es war sehr schnell vorbei. Stille trat ein.
    Zamorra starrte die. Schwertklinge an, dann reinigte er sie von dem schwarzen Blut, das noch daran haftete. Das, was von den Ungeheuern übriggeblieben war, konnte er nicht mehr anschauen.
    Er schluckte.
    »Ein vorzügliches Schwert und ein Mann, der es exellent zu führen vermag«, hörte er eine fremde Stimme.
    ***
    Der Zauberer beugte sich vor. Was er sah, bestürzte ihn. Zamorra war gar nicht so wehrlos, wie er es eigentlich sein sollte! Im Gegenteil! Er hatte die Raubtiere erledigt! Und jetzt tauchte auch dieser Narr La-Soor wieder auf - lebend. Er war verletzt, aber er mußte den Raubtieren entwischt sein!
    Was wurde hier gespielt? Warum entglitt Gonethos das Geschehen?
    Und was war das für ein Schwert, das Zamorra mitgebracht hatte? Es hatte sich praktisch ganz von selbst bewegt und die Raubtiere niedergemacht…
    Er würde ab jetzt höllisch aufpassen müssen, daß ihm die Fäden seines Spiels nicht noch mehr entglitten.
    Aber er hatte sich das Kuckucksei selbst ins Nest gelegt. Er war das Risiko eingegangen - und jetzt mußte er sehen, wie er damit fertig wurde.
    Aber immerhin war die Situation eine ganz andere als damals vor zweihundert Jahren. Diesmal hatte der Dunkle Heimspiel…
    ***
    Zamorra starrte den nackten Hünen an, der über den Kadaver der mit dem Dolch niedergetreckten Bestie hinweg schritt. Der Mann war an mehreren Stellen seines Körpers verletzt, aber er bewegte sich sicher und schien seine Schmerzen zu kontrollieren und zu verdrängen. In der rechten Hand hielt er ein Schwert, das seltsam schimmerte. Das war kein normaler Stahl. Die Klinge mußte auf eine ganz besondere Weise behandelt worden sein. Zamorra war sicher, daß man damit Rüstungen glatt durchschlagen konnte. Er fühlte sich schwach an das Zauberschwert Gorgran erinnert, das selbst Stein mühelos zerschnitt.
    Aber das hier war nicht Gorgran. Es war ein Schwert, das er noch nie gesehen hatte.
    »Das ist er«, sagte Nicole plötzlich.
    »Wer?«
    »Der Riese. Ich erkenne ihn wieder. Der Amulett-Dieb«, stieß Nicole hervor.
    Auch der nackte Hüne stutzte jetzt. Er war bis auf ein paar Dutzend Metern herangekommen, und jetzt erkannte er Zamorra und Nicole wohl wieder. Abwehrend hob er die Hände und damit auch sein Schwert.
    »Nichts für ungut«, sagte er. »Aber ich bin selbst betrogen worden. Wollt ihr mich anhören oder sofort zum Kampf fordern?«
    Zamorra umklammerte Gwaiyurs Griff. Das Schwert zuckte leicht in seiner Hand, als wolle es sich selbständig machen. Aber er hatte es - noch -unter Kontrolle.
    Er überlegte.
    Wenn das hier wirklich der Amulett-Dieb war, wenn Nicole sich nicht irrte - und die Bemerkung des Mannes deutete ebenfalls darauf hin -, dann gab es ein weiteres Rätsel. Denn er war zwar ziemlich groß gewesen, aber alles andere als der Riese, von dem Zamorra im Keller zwei betäubende Fausthiebe kassiert hatte!
    »Ihr habt euch verwandelt, wie?« sagte der Hüne. »Von Zwergen zu normaler Größe… aber bleibt mir vom Leib mit eurer Zauberei. Der, welcher für alles verantwortlich ist, ist auch mein Feind. Ich habe eine Rechnung mit ihm offen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher