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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier
Autoren: Jason Dark
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Totenreich bezeichnen. Ich bin sicher, daß Sie diesen Fall bestimmt auflösen werden.«
    Nun, das hatte ich getan, wie viele Leser wissen. Ich bekam später mein Kreuz, jemand gab mir den Spitznamen Geisterjäger, ich lernte Suko kennen und auch die anderen Freunde.
    So vergingen die Jahre. Bis sich die Dinge plötzlich überschlugen. Aber da waren schon Jahre vergangen…
    ***
    Das Haus lag dort, wo London grün war, mit Stadtrandnähe warb und kleinen Siedlungen, wo es sich zu leben lohnte und wo jeder den Nachbarn noch kannte.
    Die Häuser hatten einst einem Industriekonzern gehört, waren dann zum Verkauf angeboten worden und gingen weg wie warme Semmeln.
    Die Menschen bauten an und um, sie renovierten, sie modernisierten, so daß praktisch eine kleine Mustersiedlung entstand, die der für diesen Stadtteil zuständige Bürgermeister gern vorzeigte.
    Auch Graham Stone wohnte mit seiner Familie dort. Der ehemalige Pilot hatte es geschafft und sich zum Fluglehrer ausbilden lassen. Das bedeutete auch mehr Freizeit und vor allen Dingen ein geregeltes Wochenende, das er grundsätzlich bei schönem Wetter im Garten hinter dem Haus verbrachte, wo er Gemüse und Obst angepflanzt hatte. War das Wetter trübe, ging er zum Angeln.
    Auch an diesem Morgen war er früh aufgestanden. Ein Freitag Mitte April. Er hatte sich einen Tag Urlaub genommen, denn ein Freund von ihm, extra aus Oxford gekommen, wollte mit ihm zusammen die dicken Fische holen.
    Geangelt werden sollte an der Themse.
    Man hatte das Wasser mittlerweile wieder so klar bekommen, daß sich Fische darin wohl fühlten. Um vier Uhr war Graham Stone schon aufgestanden, hatte sich aus dem ehelichen Schlafzimmer geschlichen und seine wetterfeste Anglerkleidung angezogen. Momentan lag der Dunst sehr dicht. Aus Erfahrung wußte er, daß die Schwaden erst im Laufe des späten Vormittags weichen würden. Und das war gut.
    Sonnenstrahlen hielten die Fische am Grund.
    In der kleinen Küche kochte er sich einen Kaffee. Als Proviant nahm er zwei Sandwiches mit. Die anderen Sachen, das Angelzeug also, lag bereits im Wagen. Er hatte es am vergangenen Abend in den Station Car gepackt.
    Als er Kaffee eingoß, erschien seine Frau. Sie war noch müde, stand in der Küche und wischte über ihre Augen. Sie trug den alten Bademantel, dessen Gürtel sie nur locker geschlossen hatte. Unter dem dünnen Stoff des Nachthemds drängten sich ihre Brüste hervor.
    »Ich dachte, du schläfst noch«, sagte Graham.
    »Nein.«
    »Ich war leise genug.« Er trank einen Schluck.
    Seine Frau ging zum Schrank und holte sich ebenfalls eine Tasse. »Du warst leise genug, Graham, aber mich weckte etwas anderes. Ein so komisches Geräusch.«
    »Wie komisch?«
    Sie hob die Schultern. »Als wäre jemand an unserem Schlafzimmerfenster entlanggestreift. Danach flog er dann über das Haus, weißt du, und ich hörte auch ein Rauschen.«
    »Von Wasser?«
    »Nein, nein. Das hörte sich an, als wäre ein großer Vogel mit gewaltigen Flügeln vorbeigeflogen.«
    »Hier?«
    »Ja.«
    »Hast du nachgeschaut?«
    »Nein, als ich aus dem Bett stieg, war das Geräusch schon verschwunden.«
    Graham Stone hob die Schultern. »Das wird der Wind gewesen sein, glaube mir.«
    »Ich weiß nicht. Wenn der Wind geht, hört es sich anders an.«
    Stone leerte die Tasse und tätschelte die Wange seiner besseren Hälfte.
    »Du hast bestimmt geträumt, Ada, und jetzt träume weiter. Du und die Kinder…«
    »Die schlafen bestimmt länger, ich aber nicht.«
    »Du hättest keinen Kaffee trinken sollen.«
    Sie winkte ab. »Wann kann ich mit euch rechnen?«
    »Gegen Mittag.«
    »Soll ich was kochen?«
    »Nein, wir bringen Fische mit.«
    »Darauf würde ich nicht bauen.«
    Beide hörten Schritte. Es war Jerry Hall, der Kumpel aus Oxford, der oben im Gästezimmer geschlafen hatte und pünktlich zur Abfahrt erschienen war.
    »Na, ihr beiden!« rief er und grinste. Jerry hatte rotblondes Haar, das zur Bürste geschnitten war und seine Kopfform oder sein Gesicht ziemlich kantig machte.
    »Willst du einen Kaffee?« fragte Graham.
    »Könnte nicht schaden.«
    Er bekam eine Tasse, trank sie schweigend leer. Ada verließ die Küche und ging wieder ins Schlafzimmer.
    Graham grinste ihr nach. »Dein Weib hat einiges zu bieten.«
    »Ja, sie hat zugenommen.«
    »Magst du das?«
    Graham zwinkerte mit dem linken Auge. »Ich lehne es zumindest nicht ab. Du magst ja auch keine dünnen Fische.«
    »Richtig, du Guppi. Laß uns fahren. Je früher der Morgen, um
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