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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier
Autoren: Jason Dark
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davor bekommen, denn sie flogen dicht nebeneinander und bildeten, weil sie ihre breiten Schwingen fast ausgefahren hatten, so etwas wie eine gefährliche, heranrasende Wand.
    Blitzschnell spritzten wir auseinander.
    Die Geier trennten sich deshalb.
    Zwei von ihnen segelten auf mich zu, weil ich derjenige war, der die Schuld an allem trug.
    Sie waren verflucht schnell, und sie wollten auch in meine Kleidung ihre scharfen Krallen hacken, um uns vom sicheren Boden her in die Höhe zu reißen.
    Ich war gewarnt und reagierte entsprechend. Schon spürte ich den Windzug, hörte das monotone Schlagen der Flügel, als ich mich aus dem Lauf heraus zu Boden warf, zuerst auf dem Bauch landete, mich aber sofort drehte und meinen rechten Arm mit dem Dolch in die Höhe riß.
    Der eine Geier ließ sich auf mich niederfallen. Vielleicht sah er den Dolch, spürte auch die Gefahr, aber es war bereits zu spät. Ich hatte schon ausgeholt und trennte mit einem Schnittschlag den Geierhals in der Mitte durch.
    Plötzlich kippte der Kopf weg.
    Eine rotgrüne Flüssigkeit schoß aus der Halswunde hervor, klatschte auf meine Schulter, rann auch auf den Rasen. Es begann ein wildes Flügelschlagen, von dem ich auch noch einiges abbekam, es aber nicht als tragisch ansah, denn das heftige Schlagen der Flügel behinderte gleichzeitig seinen Artgenossen.
    Ich kam gut unter dem zusammenbrechenden und um sich schlagenden Vogel weg, auch wenn ich über den nassen Rasen kriechen mußte wie ein Rekrut über das Stoppelfeld.
    Für einen Moment bekam ich freie Sicht auf Suko.
    Er kämpfte mit dem Vogel. Beide standen auf den Beinen, auch der Geier hatte sich hochgewuchtet, flatterte, und der Schädel mit seinem breiten Maul sowie den scharfen Zähnen hackte nach Suko, der noch nicht zum Schlag gekommen war.
    Ich kam hoch.
    Noch in der Bewegung spürte ich den Schlag auf meinem Rücken, als der Geier mit beiden Krallen zudrosch. Die Wucht konnte ich nicht mehr ausgleichen, wurde nach vorn katapultiert und fiel abermals auf den nassen Boden.
    Diesmal bäuchlings. Eine Lage, die gefährlich war, denn der verdammte Geier konnte, wenn er wollte, seine spitzen Zähne in meinen Nacken schlagen.
    Zum Glück umklammerte ich noch immer den Dolchgriff. Ich schlug meinen rechten Arm in die Höhe und gleichzeitig auch herum. Über mir entstand ein wildes Flattern, ich mußte einen der Flügel erwischt haben, aber nicht so, daß der Geier tödlich getroffen worden wäre.
    Er fing sich noch einmal.
    Ich bockte wie ein störrisches Maultier, drückte mich hoch, krümmte den Rücken und spürte an meinem Mantelstoff ein verdammt scharfes Reißen, als die Zähne zupackten.
    Immer wieder schlug ich meinen rechten Arm im Halbkreis zurück. In der Hoffnung, den Geier irgendwann tödlich zu erwischen. Das schaffte ich zwar nicht, aber ich brachte ihn irgendwie aus dem Konzept, denn die Krallen lösten sich.
    Gebückt und stolpernd lief ich einige Schritte zur Seite, fing mich dann und drehte mich.
    Der Geier wollte angreifen.
    Gleichzeitig erreichte ein wilder, krächzender Schrei meine Ohren aus einer anderen Richtung stammend.
    Suko hatte es geschafft.
    Seine Peitsche, wuchtig geschlagen, löste den verdammten Menschengeier auf.
    Noch einer war da.
    Und der wollte alles auf eine Karte setzen, als er mich anflog. Er war schnell, aber mein Dolch hielt mit.
    Ich hatte ausgeholt und ihn mit voller Wucht nach vorn geschleudert. Ein mächtiger Wurf, ein silberner Blitz, der dem Geier entgegenraste, unter seinem Schädel hinwegfuhr und mit immenser Wucht in die breitete Brust rammte.
    Der Dämonengeier stemmte sich hoch. Der lange Hals mit dem Menschenkopf peitschte zurück. Die Augen schienen sich aus den Höhlen stemmen zu wollen, eine klaffende Wunde hatte der Dolch gerissen, aus der das grünrote Dämonenblut in einem breiten Strom floß und sich auf dem nassen Boden verteilte.
    Der Geier aber stürzte ab.
    Er klatschte genau in die Lache hinein, sein Kopf zuckte noch eine Weile auf und nieder, dann lag er still. Suko und ich schauten in Augen ohne dämonisches Leben.
    »Erledigt«, kommentierte mein Freund.
    »Zum Glück.«
    Als wären unsichtbare Hände am Werk, so veränderte sich der Schädel des Geiers. Er zog sich zusammen, die Haut erinnerte dabei an die einer alten, runzeligen Zwiebel, und die Augen in dem jetzt kleinen Kopf waren nur mehr blasse Flecken.
    »Das Ende des letzten Geiers«, sagte Suko und lachte leise auf. »Das sollten wir eigentlich feiern.«
    »Dies
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