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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl
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ich ihm zu. Er war überrascht und fragte mich, was es zu bedeuten hätte, daß ich mit dem Auto zur Arbeit fahren wollte. Ich erklärte ihm, daß der Wagen zur Inspektion müßte, daß wir aber genügend Zeit hätten und daß ich ihn — Reading — vorher in seiner Dienststelle absetzen würde. Er stieg ein und ich fuhr los. Ich hatte alles vorbereitet. Als wir durch eine wenig belebte Straße kamen und ich an einer Kreuzung halten mußte, stieß ich zu. Er sank in sich zusammen, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich ließ ihn so neben mir sitzen — er sah aus wie ein Schlafender.«
    »Es war nicht so schlimm, wie ich dachte. Im übrigen hatte ich auf die Polster Plastikbezüge gespannt — die habe ich später verbrannt.«
    »Sie fuhren sofort zu der leerstehenden Fabrik?«
    »Ja — dort konnte ich die Leiche deponieren, ohne befürchten zu müssen, daß sie sofort entdeckt wird.« Er trank abermals aus der Flasche. »Natürlich wollte ich sie dort nicht liegenlassen. Mir war durchaus bewußt, daß man mich bei einer zufälligen Entdeckung des Toten verdächtigen konnte. Schließlich war ich einer von denen, die das Grundstück wiederholt betreten hatten! Es war meine ursprüngliche Absicht, den Toten eines Nachts ‘runter zum Hafen zu bringen — aber dazu kam ich nicht.«
    »Von den Schlüsseln haben Sie sich Abdrücke verschafft?« fragte ich.
    Er nickte. »Das war einfach. Im übrigen sah ich keine Gefahr darin, daß der Tote in dem leeren Büro lag. Ich wußte, daß die Abbrucharbeiten erst im Herbst beginnen sollen. Ohne das verdammte Liebespaar wäre es mir gelungen, den Plan auszuführen.«
    »Mclntyre haben Sie bestochen?«
    »Ja. Ich war sicher, daß er mich nicht kennt und bat ihn, eine Aussage zu machen, die die Polizei auf eine falsche Fährte lockte. Das kostete mich zweihundert Dollar! Erst wollte er dafür fünfhundert haben, aber so viel besaß ich nicht — und schließlich machte er‘s für weniger als die Hälfte! Natürlich ahnte er nicht, daß ich einen Mord begehen wollte. Ich faselte ihm etwas von Eheschwierigkeiten vor und baute darauf, daß er auch dann nicht zur Polizei gehen würde, wenn die Geschichte mit dem Mord herauskäme. Durch die falsche Aussage hatte er sich ja mitschuldig gemacht!«
    »Sie schafften es also, zur gewohnten Zeit im Büro zu sein?« fragte ich.
    »Es ist möglich, daß ich mich um einige Minuten verspätete, aber niemand nahm davon Notiz.«
    Es klopfte. Ein kleiner, dicker Mann mit rosigen Zügen und einer randlosen Brille trat ein.
    »Mr. Cotton vom FBI«, stellte Burrough vor. »Doktor Humphrey.«
    Wir gaben uns die Hand. Die Hand des Arztes war feucht und roch nach einer scharfen Seife. Offenbar hatte er sich gerade die Hände gewaschen. »FBI?« wunderte er sich und schaute Burrough fragend an.
    »Ja«, nickte Burrough steif. »Wir haben einige — äh — gemeinsame Interessen. Das gleiche Problem, wenn Sie wollen. Sie werden bald mehr darüber in den Zeitungen lesen. Würden Sie jetzt bitte so freundlich sein, Mr. Cotton zu erklären, wie es mit meiner armen Frau steht? Mr. Cotton ist ein sehr mißtrauischer Mann. Es könnte sein, daß er erwägt, ob ich meine Frau mit Gift oder ähnlichen Methoden auf die Straße des Todes gebracht habe.«
    »Unsinn!« meinte der Arzt. »Davon kann nicht die Rede sein.« Er rückte die randlose Brille zurecht. »Ich fürchte, sie wird die nächste Nacht nicht überleben«, fügte er leise hinzu.
    »Darf ich Sie bitten, jetzt zu gehen?« fragte Burrough. Sein Gesicht war blaß und maskenhaft. Er sah um Jahre gealtert aus. »Sie werden begreifen, daß ich die letzten Stunden an der Seite meiner Frau verbringen möchte.« Er blickte mich an. »Falls Sie meinetwegen in Sorge sind, steht es Ihnen selbstverständlich frei, das Haus bewachen zu lassen.«
    Ich erhob mich. »Wir sehen uns morgen.« Ich hatte einen Mörder überführt, aber ich empfand kein Gefühl des Triumphes.
    »Ich verstehe nicht recht«, meinte der Arzt verwirrt und schaute von einem zum anderen.
    »Schon gut, Doktor«, sagte Burrough. »Ich versteh‘s ja selber nicht.«
    ***
    Ich fuhr zu Leutnant Harris.
    Noch ehe ich ihm mitteilen konnte, was sich ereignet hatte, sagte er zu mir: »Wir haben sie.«
    »Bitte?«‘fragte ich.
    »Die Leiche«, sagte er. »Mr. Flinch.«
    »Und den Wagen?«
    »Auch«, nickte er.
    Gruber lehnte am Fenster und rauchte eine Pfeife. »Drüben in Jersey gefunden — ohne Fingerabdrücke.«
    »Was ist mit Flinch passiert?« fragte
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