Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra
Autoren:
Vom Netzwerk:
Mann noch nie gesehen, wußte nicht, wer er war und was er in Golsons Villa wollte.
    Sanders blickte kurz in den Springbrunnen, in das nierenförmige Wasserbecken, ließ seinen Blick durch die Halle schweifen.
    Sanders kramte eine schwarze Hornbrille aus der Uhrentasche und setzte sie auf.
    Er betrachtete Sandra Golson eine Weile, dann deutete er eine Verbeugung an und sagte: »Guten Abend!«
    Nun wandte er sich mir zu und meinte: »Das ist sie, Mr. Cotton!«
    Ich wußte nicht, was die Szene und seine Worte zu bedeuten hatten. Mr. High hatte darüber noch nichts verlauten lassen.
    Ich wollte etwas fragen.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Hinter mir machte Sandra Golson eine schnelle Bewegung.
    Ich schnellte herum.
    In der Hand hielt sie eine Pistole vom Kaliber 22.
    ***
    »Sie bleiben bei dem Fahrer im Wagen«, sagte Bill Rodgers im Park und bugsierte Mary auf den Beifahrersitz des Funkwagens. Dann lief er weiter zu der Sandbank hinüber, wo sich seine Männer nach getaner Arbeit versammelt hatten. Sie rauchten schweigend Zigaretten.
    Rodgers schreckte sie aus ihrer Ruhe auf. »Es ist etwas im Gange, worüber wir noch nichts Genaues wissen. Auf jeden Fall kommt es darauf an, Toff Golson zu fangen. Wir nehmen an, daß er zum Hafen geflüchtet ist.« Er teilte die Männer schnell ein. Sofort darauf hetzte die Meute los.
    Rodgers lief mit zwei Mann zur Villa hinüber, wo sie die Rückseite absuchten. Dabei entdeckten sie eine schmale Tür, die offen stand.
    Rodgers drückte eine Stablampe an, stieg mit einem Mann die Treppe hinunter und betrat den Kellerraum. Sofort fiel ihm der beizende Geruch auf. Sie gingen weiter und gelangten in einen langen Gang, an dessen Ende sich die Türöffnung befand, die ins Labor führte. Dort hatte sich der Brand ausgebreitet. Die Feuerwehr war bereits von Rodgers über Funk alarmiert worden und mußte jeden Augenblick eintreffen.
    Eins war Rodgers jetzt klar: Golson war auf diesem Wege aus dem Haus entkommen!
    Sie liefen durch den Keller zurück, leuchteten an der Treppe den Boden ab, fanden aber keine Spuren.
    Kurz darauf stießen sie auf einen schmalen Trampelpfad, der durch große Rhododendronbüsche führte. »Den muß er benutzt haben«, vermutete Rodgers.
    Der Weg verlief in gerader Richtung zum Hafen, den sie kurz darauf erreichten. Auf der linken Mole erkannten sie eine schwarze Gestalt, die in einem Motorboot stand und die Leinen löste.
    Ein Motor sprang an.
    »Halt!« schrie Rodgers. »Geben Sie auf, Golson. Sie entkommen uns nicht!«
    Von der anderen Seite, wo sich der zerfetzte Holzsteg befand, näherten sich weitere Leute von Rodgers’ Team, die ebenfalls auf den Mann im Motorboot aufmerksam geworden waren.
    An der Hafeneinfahrt tauchte ein Schnellboot der Seepolizei auf, das durch Funk herbeigerufen worden war und ursprünglich zur Absuchung des Hafens nach dem verschwundenen Golson eingesetzt werden sollte.
    Rodgers und seine Leute liefen über die Mole. Das Motorboot mit dem Flüchtenden setzte sich langsam ab.
    Rodgers gab Blinksignale zu dem Polizeiboot hinüber, das sich jetzt in die Verfolgung einschaltete.
    Es gab nur ein kurzes Duell.
    ***
    »Was soll das?« rief ich laut und starrte in die schwarze Mündung der Pistole, die die Frau auf mich richtete.
    Ihr Gesicht verzerrte sich plötzlich vor Haß und Wut.
    Sanders betonte noch einmal: »Ich irre mich nicht, Mr. Cotton, das ist sie!«
    Ich sah, wie mein Kollege von Rodgers’ Team eine Bewegung machte.
    Im gleichen Augenblick zuckte ein Blitz aus der Pistolenmündung.
    Ich fühlte einen brennenden Schmerz in der Schulter. Das Gesicht, die Figur der Frau verzerrten sich. Ich starrte in die helle Ampel, die über der Treppe brannte. Auch ihre Formen verzogen und verwischten sich. Neben mir entstand ein Handgemenge. Jemand schrie laut auf.
    Dann wurde mir schwarz vor Augen.
    Ich stürzte zu Boden.
    ***
    »Hier spricht Peter Parker vom New York Television Central«, sagte der schwarzhaarige Mann auf der Bildröhre, dessen Keep-smiling auf seinem sympathischen Gesicht wie aufgenietet wirkte. Seine Zähne mußten aus Porzellan sein, so glänzten und strahlten sie. Peter Parker war ein bekannter Reporter der New Yorker Fernsehgesellschaft.
    Er befaßte sich hauptsächlich mit der Übertragung von Gerichtsberichten. Mir gefiel vor allem seine sachliche Art und sein Können, das auf einer umfassenden Kenntnis des jeweiligen Vorgangs oder Materials beruhte.
    Ich lehnte mich in den Sessel zurück, wobei meine Schulter schmerzte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher