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0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra

Titel: 0430 - Die Hexe mit der blauen Kobra
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und deutlich ein Ticken zu vernehmen.
    »Hörst du das?« fragte Rodgers leise.
    »Natürlich. Was kann es sein?«
    »Ich dachte gerade an Stephen Lund, der mit einer Höllenmaschine beseitigt wurde, Jerry«, meinte Rodgers. Er tat gelassen. Ich merkte ihm aber an, wie aufgeregt er war.
    »Suchen wir sie. Stellen wir fest, woher das Ticken kommt und wodurch es erzeugt wird«, sagte ich.
    Er faßte mich am Ärmel und zog mich zur Tür zurück. »Das ist Wahnsinn, Jerry«, meinte er dabei. »Wir wissen nicht, wann das Ding losgeht. Es kann jeden Augenblick geschehen. Los, wir verfolgen Golson durch den Garten.«
    Wir Standen jetzt im Kellergang neben der angelehnten Stahlblechtür.
    Plötzlich begann es hinter uns zu donnern.
    Die Tür wurde aus dem Rahmen gerissen und fegte wie ein übergroßes Blatt aus Metall an uns vorüber. Sie flog durch den Kellergang, streifte die Gewölbedecke und klatschte an die Wand, wo sie scheppernd niederfiel. Der aus der Türöffnung sausende Luftdruck warf Bill und mich um. Mary schrie in ihrem Versteck auf. Wir blieben sekundenlang benommen liegen. Beizender Pulvergeruch drang aus dem Labor.
    Wir richteten uns an der Wand auf. Ich wollte zur Tür gehen.
    »Bist du nun überzeugt?« rief Bill und hustete.
    Da knallte es zum zweitenmal in dem Kellerlabor. Wir wurden an die Wand geschleudert.
    Meine rechte Kniescheibe schmerzte, als sei sie von einem Nagel durchbohrt worden. Mary, der Hausgeist, schrie und wimmerte in ihrem Versteck.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Mary«, schrie ich.
    Da knallte es zum drittenmal.
    Glassplitter sirrten durch die Luft, Holzfetzen, Mörtel und Steine sausten herum. Der Knall bohrte sich erneut schmerzhaft in unsere Ohren.
    Danach trat Stille ein.
    Rodgers und ich waren gewarnt und wagten es jetzt nicht, sofort aufzustehen. Wir warteten auf den vierten Knall. Doch der blieb aus.
    Minuten verstrichen.
    Brandgeruch strömte aus dem Kellerlabor. Auf der Erde liegend, kroch ich langsam auf die zerfetzte Türöffnung zu. Immer auf der Hut vor einer erneuten Explosion, peilte ich um die Ecke und sah in den Raum, der als Labor eingerichtet war. Das Licht an der Decke brannte nicht mehr, da die Lampe zertrümmert worden war. Dafür erhellte Feuerschein den verwüsteten Raum. Putz war herabgefallen und lag über dem Chaos aus Glasscherben, Metall und Holz. Ein Tisch an der einen Seite brannte. Ich vermutete, daß dort die Höllenmaschine gestanden haben mußte.
    Inzwischen war Bill auch gekommen. Wir gingen dicht an der Wand entlang, damit wir nicht direkt in eine Explosionswelle gerieten, wenn es im Labor nochmals knallen sollte.
    Doch es blieb still. Nur das Feuer knisterte und knackte. Wir nahmen die am ganzen Leib zitternde Mary am Arm und führten sie durch den Keller. Sie weinte lautlos vor sich hin.
    Wir stiegen die Treppe hoch und gelangten in die Halle, wo niemand zu sehen war.
    »Bill«, sagte ich zu Rodgers, »nimm Mary mit nach draußen, teil deine Männer ein und nimm die Verfolgung auf.«
    »Und du?«
    »Ich habe hier noch im Haus zu tun.«
    Wir standen an der großen Tür. Bill verschwand mit Mary nach draußen.
    Ich drehte mich um, ging zur Tür des Swimming-pools und sah in das Monsterbad samt anschließendem Zoo, wo die Tiere lärmten. Dann durchquerte ich die Halle und ging auf die geschwungene Treppe zu.
    »Mrs. Golson!« rief ich.
    Oben klappte eine Tür. Ich wollte die Treppe hochgehen, da hörte ich Schritte.
    Sie kam langsam die Treppe herunter.
    Als sie vor mir stand, sagte sie: »Was ist passiert, Mr. Cotton? Ich hörte etwas knallen.«
    »Im Keller sind drei Sprengladungen hochgegangen«, erklärte ich ihr und sah sie an. Sie zeigte keine Spur von Aufregung oder Nervosität. »Was sagen Sie da? In unserem Keller?«
    »Ja, im Labor.«
    »Wie konnte das denn passieren? Toff hat sich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Er experimentiert dort. Es ist sein Hobby«, fügte sie hinzu. »Sagen Sie, wo ist mein Mann eigentlich? Haben Sie ihn wiedergefunden?«
    Ich sah sie an und stutzte.
    ***
    An der großen Eingangstür ertönten Stimmen. Schritte polterten über die Steine. Ich drehte mich um.
    Den einen Mann kannte ich. Er gehörte zu Bill Rodgers Team. Der andere war mir fremd.
    Er trug einen sandbraunen Kordanzug, der ihm viel zu groß war.
    Als die beiden um den Springbrunnen gingen, nahm der Fremde seinen Filzhut ab.
    »Jerry«, rief mir mein Kollege zu. »Ich bringe Mr. Sanders zu dir. Er wurde uns von Mr. High zugeschickt.«
    Ich hatte den
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