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043 - Das Geheimnis der Schattenhand

043 - Das Geheimnis der Schattenhand

Titel: 043 - Das Geheimnis der Schattenhand
Autoren: A.F.Morland
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er ist es!
    Zombies!
    Wir hatten erwartet, daß Franz Kolesik zu Hause erscheinen würde, aber er war hier, zusammen mit Otto Baumann.
    Wer die beiden anderen Männer waren, die verzweifelt um ihr Leben kämpften, wußte ich nicht. Ich nahm an, daß sie das Loch in die Mauer geschlagen hatten. Welchen Grund sie dafür hatten, würden sie mir vielleicht später sagen.
    Der eine war Brillenträger. Er schlug mit einem Klappspaten wie von Sinnen um sich, während der andere Otto Baumann mit einer Spitzhacke zu treffen versuchte, aber dem Zombie gelang es immer wieder, sich vor dem niedersausenden Metall in Sicherheit zu bringen.
    Ich brachte den Colt in Anschlag und schoß auf Franz Kolesik, doch im selben Moment wuchtete sich der Untote vor und schlug dem Mann, den er töten wollte, den Spaten aus der Hand.
    Sein unverhoffter Angriff bewahrte ihn vor dem Ende. Einen zweiten Schuß konnte ich nicht riskieren, denn der Zombie packte den Brillenträger, riß ihn an sich und drehte sich mit ihm.
    Es bestand die Gefahr, daß meine geweihte Silberkugel den Falschen traf. Kolesik stieß plötzlich einen markerschütternden Schrei aus, ließ den Brillenträger los und griff sich mit beiden Händen an die Stirn.
    Was hatte das zu bedeuten? Was war passiert? Ich sah es im nächsten Moment. Der Brillenträger hielt ein Bronzekreuz in der Linken. Vermutlich war es geweiht, sonst hätte es nicht soviel Kraft gehabt.
    Der Untote torkelte zurück, wandte sich mir zu, ohne mich zu sehen, denn seine Hände bedeckten Stirn und Augen. Jetzt ließ er sie langsam sinken, und ich sah die Spur des Kreuzes, das sich in seine Stirn gebrannt hatte.
    »Ernst!« schrie der Brillenträger. Seine Stimme überschlug sich vor Aufregung. »Ernst, nimm dein Kreuz! Es klappt! Es klappt!«
    Ernst ließ die Hacke los, die der Zombie gepackt hatte und ihm entreißen wollte, faßte in seine Jackentasche, und ich sah auch in seiner Hand so ein Bronzekreuz.
    Auch Baumann sah es und wich knurrend zurück.
    Endlich konnte ich Franz Kolesik ins Visier holen. Er kam auf mich zu, sein Gesicht glich einer fahlen, haßverzerrten Maske.
    Töten! Er wollte immer noch töten!
    Doch meine Kugel stoppte ihn. Als ich abdrückte, krachte der Schuß im Stollen mit ohrenbetäubendem Getöse. Der Mündungsblitz zuckte auf, und Franz Kolesik taumelte zwei Schritte zurück. Er warf die Arme hoch, während er nach hinten kippte und auf die Gesteinsbrocken fiel, die den Tunnelboden bedeckten.
    Der Mann war keine Gefahr mehr.
    Aber Baumann existierte noch. Ernst und Guido wollten ihn gemeinsam mit ihren Kreuzen bedrängen, doch er streckte den Brillenträger mit einem blitzschnellen Faustschlag nieder, ergriff einen schweren Stein, hob ihn hoch und wollte Ernst damit den Schädel zertrümmern.
    Zum Glück war ich mit Kolesik fertig und konnte mich um den untoten Reporter kümmern. Bevor der Stein auf Ernst niedersauste, schoß ich. Meine Kugel drang dem Zombie in den Rücken.
    Er fiel nach vorn und begrub Ernst unter seinem zuckenden Körper. Der Mann, dem ich das Leben gerettet hatte, kämpfte sich atemlos unter Baumann hervor.
    Der untote Reporter bäumte sich ein letztesmal auf, streckte sich dann und lag still.
    Die beiden Männer sahen mich an, als wäre ich ihnen vom Himmel geschickt worden.
    In ihren Augen standen große Fragezeichen, und so sagte ich ihnen, wer ich war und warum ich mich in diesem Gebäude aufhielt.
    Anschließend verlangte ich eine Erklärung für ihre Anwesenheit, und plötzlich erkannte ich all die Zusammenhänge, nach denen ich gesucht hatte. Ich erfuhr, daß Franz Kolesik mit Ernst Mrozek und Guido Jure befreundet gewesen war, hörte den Grund, weshalb die beiden Männer das Loch in die Wand geschlagen hatten und erfuhr auch, daß Mrozek der anonyme Anrufer gewesen war, der Otto Baumann hierher schickte.
    Nichts wäre passiert, wenn Franz Kolesik nicht dieses Buch gelesen hätte, oder wenn er seinen Freunden gegenüber geschwiegen hätte, oder wenn diese das Loch nicht in die Mauer geschlagen hätten.
    Aber so hatten sie einen Stein ins Rollen gebracht, der bis jetzt zwei Menschenleben gefordert hatte, und beinahe wären auch sie beide auf der Strecke geblieben.
    Es war jetzt nicht der richtige Augenblick, ihnen Vorwürfe zu machen. Sie bereuten ehrlich, was sie getan hatten.
    »Aber wir konnten doch nicht wissen, welches Grauen wir damit heraufbeschworen«, sagte Mrozek kleinlaut.
    Ich riet den beiden, sich der Polizei zu stellen.
    Guido Jure nickte
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