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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche
Autoren: Jason Dark
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hatten wir vergessen. Jane Collins und van Akkeren waren wichtiger.
    Ich hielt mich in Sukos Schatten. Mein Freund blieb vor der zweiten Tür stehen.
    Und sie war nicht völlig geschossen.
    Er drehte sich noch einmal zu mir um und brachte seine Lippen dicht an mein linkes Ohr. Die gehauchten Worte waren tatsächlich nur von mir zu verstehen, so leise wurden sie gesprochen.
    »Da ist noch etwas, John. Als ich durch das Fenster schaute, habe ich gesehen, daß sich vier Grabplatten allmählich zur Seite schoben. Wer dort herausgestiegen ist, weiß ich nicht.«
    Ich nickte.
    Suko drückte sich wieder zurück.
    Ich verließ mich auf mein Kreuz, die Beretta und auch auf den Dolch.
    Den Bumerang trug ich nicht bei mir.
    Suko blieb vor dem Türspalt stehen. Er hatte sich ein wenig geduckt, so daß es mir gelang, über seinen Kopf hinweg in die Halle des Tempels zu schauen.
    Suko hatte nicht gewußt, wer aus den offenen Gräbern gestiegen war.
    Jetzt sahen wir es beide.
    Zombies waren es nicht.
    Dafür vier struppige, graue, gefährlich wirkende Bestien.
    Hyänen!
    Und eine von ihnen hockte auf der rücklings am Boden liegende Jane Collins, hatte ihre Schnauze weit geöffnet, so daß ihr Gebiß Janes straff gespannten Hals berührte.
    Nicht weit entfernt stand van Akkeren. Er sah so aus, als wollte er jeden Augenblick den Mordbefehl geben.
    Ich hob meinen rechten Arm und stieß die Hand mit der Beretta an Sukos Schulter vorbei.
    Mein Freund rührte sich nicht, als ich auf Vincent van Akkeren zielte…
    ***
    Das Zischen hörte sich an, als wäre eine Gasflasche geöffnet worden, um den Inhalt zu entlassen. Jane Collins hatte es sehr deutlich vernommen, aber nicht die Hyäne gab dieses Geräusch von sich, sondern ihr Herr und Meister, van Akkeren.
    Und der Befehl galt der Hyäne.
    Sie biß nicht zu.
    Jane hatte für einen Moment die Augen geschlossen. Eine Geste, die auf irgendeine Art und Weise bewies, daß sie mit dem Leben abgeschlossen hatte, doch nach dem Zischen öffnete sie die Augen wieder und sah das Maul der Hyäne dicht vor sich.
    Sie nahm auch den Geruch wahr.
    Es war eine Mischung aus Moder und Raubtiergestank, ein furchtbarer Gestank.
    Nach jedem Einatmen durch die Nase hatte sie das Gefühl, völlig ausgefüllt zu sein. Dieser Modergestank, vermischt mit ihrer panischen Furcht, und das geringe Blickfeld, das von der Hyänenschnauze voll eingenommen wurde, trieben die Panik noch stärker in ihr hoch.
    Aber die Bestie biß nicht zu.
    Sie blieb in der Haltung stehen, der Druck ihrer Pfoten verstärkte sich, sie nahm auch die Zähne des Gebisses um keinen Millimeter zur Seite.
    Allmählich klärte sich Janes von Panik beherrschte Gedankenwelt. Die erste Todesgefahr war vorüber.
    Das bekam sie auch zu hören, denn van Akkeren sprach zu ihr.
    »Eigentlich hast du es nur mir zu verdanken, daß du noch am Leben bist. Ich habe die Hyäne zurückgehalten, verstehst du das? Sei mir dankbar.«
    Er hatte sich in Bewegung gesetzt. Jane hörte jeden seiner Schritte. Immer wenn er einen Fuß aufsetzte, ertönte ein Geräusch, das ihr auf die Dauer Kopfschmerzen bereitete.
    Neben Jane blieb er stehen.
    Die Frau hatte die Augen verdreht.
    Van Akkeren starrte auf sie nieder. »Ein Wort von mir, und die Hyäne beißt dir die Kehle durch. Sie ist ein Geschöpf der Hölle, sie haßt Menschen, obwohl sie selbst einmal ein Mensch war. Ein Templer, der dem großen Baphomet diente…«
    »Was wollen Sie denn von mir?« ächzte Jane.
    »Vielleicht irgendwann dein Leben«, erklärte er lässig, »aber zuvor möchte ich, daß du mir deine Dankbarkeit beweist.«
    Jane hätte gern gelacht, aber sie brachte es einfach nicht fertig, deshalb hielt sie den Mund.
    »Die Dankbarkeit bezieht sich auf John Sinclair!« erklärte er weiter. »Ich möchte, daß du ihn…«
    »Nein, der ist schon hier!« hallte meine Stimme durch den kahlen Raum, und die Worte schwangen noch als Echo nach, als Suko bereits das berühmte Wort hineinschrie.
    »Topar!«
    ***
    Schlagartig veränderte sich die Lage. Zwar waren noch alle Akteure vorhanden, aber sie standen für eine Zeitspanne von fünf Sekunden regungslos auf der Stelle.
    Nur einer konnte sich bewegen. Suko, der Träger des Stabs. Und der nutzte seine Chance.
    Wie ein Wiesel stürmte er in den hallenartigen Tempelraum. Er kümmerte sich nicht um van Akkeren, sondern rannte in direkter Linie auf Jane Collins zu.
    Erst drei Sekunden waren vergangen, als er sie erreichte, sich bückte, die struppige graue Hyäne
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