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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche
Autoren: Jason Dark
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Widerliche Streifen.
    Van Akkeren fuhr mit beiden Händen um zwei Schnauzen. Die Hyänen öffneten ihre Mäuler. Sie hatten lange, leicht gebogene Zähne.
    »Geht!« flüsterte er. »Geht zu ihr…« Er richtete sich wieder auf, und seine Augen leuchteten fast so wie die der Hyänen.
    Die beiden struppigen, mageren Tiere schüttelten sich, bevor sie sich in Bewegung setzten.
    Mit schleichenden Schritten und schaukelnden Bewegungen näherten sie sich Jane.
    »Nicht bewegen!« warnte van Akkeren.
    Und Jane stand still. Den Schlag ihres künstlichen Herzens spürte sie jetzt doppelt so stark. Das Blut schoß ihr in den Kopf. Sie zuckte mit den Mundwinkeln, die Haut am Hals bewegte sich, als sie schluckte, und ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt.
    Zwei totenkalte Raubtieraugen hielten sie genau unter Kontrolle. Sie beobachteten jede ihrer Bewegungen, und als Jane zusammenzuckte, schwang ihr das gefährlich klingende Fauchen der Hyänen entgegen.
    Sofort stand sie regungslos.
    Es passierte nicht viel in dieser Zeit, aber auch das wenige reichte Jane völlig.
    Die Angst kroch in ihr hoch. Es war das drückende Gefühl, das durch die Adern lief und wie eine Klammer wirkte, die ihr Herz umgab. Wieder spürte sie das Brennen, gleichzeitig auch den Druck und merkte, daß sich der Schweiß auf ihrer Stirn sammelte. Es fiel ihr schwer, Luft zu holen.
    Sie sah vor sich das unheimliche Bild.
    Van Akkeren, der wie ein Herrscher über die Hyänen aussah, und auch die Tiere auf den Grabplatten.
    Sie hockten dort wie Denkmäler.
    Die anderen zwei Hyänen hatten Jane inzwischen erreicht. Die letzten Schritte hatten sie tappend zurückgelegt. Das Geräusch der auftretenden Pfoten war Jane Collins durch Mark und Bein geschritten.
    Neben Jane blieben sie stehen.
    Die ehemalige Hexe wurde von den beiden Hyänen eingerahmt, die sich damit nicht zufriedengaben, sondern ihre struppigen Körper so weit zur Seite bewegten, daß sie Jane berührten.
    An den Beinen spürte sie diesen Kontakt. Die Hyänen preßten sich hart dagegen. Normalerweise hätte Jane die Wärme der Körper spüren müssen, doch das war hier anders.
    Als hätten die kalten, im Innern des Tempels lagernden Schatten ihre Kälte an die Hyänen abgegeben, dachte Jane, als sie die Berührung spürte.
    Grabeskälte an den Beinen…
    Sie floß hinein in ihren Körper, aber es kam noch schlimmer, denn die Hyäne an ihrer rechten Seite sprang plötzlich in die Höhe.
    Jane Collins wurde von dieser Aktion so überrascht, daß sie einen Schrei ausstieß, nicht mehr an van Akkerens mahnende Worte dachte und vorsprang.
    Jane konnte diesen Kontakt einfach nicht mehr ertragen und wollte nur noch weg.
    Der Grusel-Star streckte seinen Arm aus. Er wollte Jane zurückpfeifen, doch es war zu spät.
    Die beiden restlichen Bestien blieben auf den Grabplatten hocken, die anderen aber stießen sich ab.
    Und sie sprangen der Frau in den Rücken.
    Jane spürte die harten Stöße der Pfoten wie Trommelschläge. Sie hörte auch das gefährliche Fauchen und bekam weiche Knie. Es war ihr klar, daß sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, zudem stolperte sie noch über die Kantenecke eines normalen Grabs, verlor den Halt und fiel zu Boden.
    Instinktiv streckte sie die Arme aus, verminderte so den Aufprall und wälzte sich sofort auf den Rücken.
    Noch in der Drehbewegung sah sie den Schatten über sich. Eine Hyäne hatte sich abgestoßen. Sie flog langgestreckt heran. Das Maul stand offen, Schleim hing zwischen den Zähnen, und die beiden Vorderbeine standen plötzlich wie Stöcke auf Janes Körper, während die Hyäne den Schädel etwas drehte und ihr Maul sperrangelweit geöffnet hatte.
    Sie brachte ihr Gebiß an Janes Kehle, und die Frau spürte die Zähne an ihrem Hals.
    Jetzt wird sie zubeißen, dachte sie!
    ***
    Ich hatte eine Zeit gebraucht, um mich von der Überraschung zu erholen. Suko sah die Sache gelassener, ich aber dachte an Jane und daran, daß sie wieder einmal in einen Fall hineingezogen worden war wie schon vor kurzem an der Knochen-Küste.
    Suko hatte die Initiative übernommen, weil ich zu sehr unter dem Druck der Ereignisse stand. Wir waren auf den kleinen Anbau zugegangen und hatten es geschafft, die Eingangstür lautlos zu öffnen.
    Mir war auch das Kreuz oder das T auf der Tür aufgefallen, und wir wußten beide, daß wir richtig lagen.
    Wieder ging Suko vor. Er bewegte sich wie ein Indianer, der sich an ein Ziel anschleicht.
    Die vier Gestalten aus der Kutsche
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