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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel
Autoren: Jason Dark
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mußte dem Zug der Peitsche nachgeben und fiel Suko entgegen.
    Der ging zurück, ohne allerdings die zu einer Würgeschnur zweckentfremdete Peitsche loszulassen.
    Der Feuermann ging in die Knie.
    Er drehte sich dabei, so daß Suko von oben- her in das Gesicht des Gegners schauen konnte.
    Es sah scheußlich aus.
    Verzerrte Züge, ein graues Gesicht, Augen, in denen das Feuer allmählich erlosch und die Flammen nicht nur kleiner wurden, auch nach innen verschwanden, als würden sie sich in sehr tiefe Höhlen zurückziehen. Aus dem Kopf schössen plötzlich die kleinen, zuckenden Zungen. Sie tanzten über das dunkle Haar und sorgten dafür, daß es zu einer schwarzen, teerartigen Masse zusammenschmolz.
    »Du wirst keinen mehr verbrennen«, keuchte Suko, »du nicht!«
    Jiri verging.
    Er sah zwar aus wie ein Mensch, aber Suko hatte sich von dem Gedanken befreit, einen Menschen vor sich zu haben. Das war ein Teufel, der nur die Gestalt des Menschen angenommen hatte.
    Das Feuer richtete sich gegen ihn, und es zerstörte. Aus dem Mund, den Nasenlöchern und den Ohren glitten die fingerlangen Feuerzungen hervor. Sie umtanzten dabei den Kopf und waren so heiß, daß sie auch die Haut wegschmolzen.
    Jiri fand sein Ende!
    Schräg lag er auf dem Boden. Mit einer Hand versuchte er noch, sich abzustützen, was ihm jedoch nicht gelang, denn die Kraft rann ebenfalls aus seinen Armen. Er knickte weg.
    Fast hatte er die gleiche Haltung eingenommen wie damals Christopher Lee in dem berühmten Dracula-Film, als van Heising vor ihm stand und die Fenster von den Vorhängen befreit hatte, damit das Sonnenlicht in den Raum strömen konnte.
    Auch Jiri verging.
    Nur verfaulte er nicht wie der Graf Dracula. Er verbrannte durch das magische Feuer.
    Der Effekt war der gleiche.
    Zurück blieben Reste, dann nur noch Asche…
    Sie wurden von einem über den Boden gleitenden Windstoß erfaßt, hochgehoben und fortgetragen. Noch war das Gesicht zu sehen, aber jeder Windhauch wehte mehr von der allmählich verschwindenden Haut fort, so daß blanke Knochen zurückblieben, die auch irgendwann vergehen würden.
    Suko löste die Peitsche vom Hals. Kaum war dieser Halt verschwunden, als sich der Kopf löste und auf die Graberde rollte. Auf eine Erde, die nicht mehr von einem magischen Feuer erhellt wurde, sondern wieder dicht und normal geworden war.
    Der Inspektor hatte es geschafft.
    Die Magie war zurückgedrängt worden, aber der Kampf ging noch weiter.
    Suko drehte sich um. Er suchte die Zombies, die Peitsche ließ er ausgefahren, seine rechte Hand umklammerte hart den kurzen Griff.
    Doch wohin er auch schaute, von seinen Gegnern war nichts zu erkennen.
    Der Friedhof blieb still.
    Suko ging. Er blieb nicht auf den Wegen. Quer über die Gräber schritt er, den Blick überall dorthin gerichtet, wo eine Gefahr lauern konnte.
    Hohe Grabsteine gaben ihm Schutz. Einer davon war geschmolzen und hatte sich auf dem Boden verteilt.
    Der Inspektor erreichte die hohe Mauer, ohne daß ihm eine weitere lebende Leiche begegnet wäre. Er fand trotzdem jemanden.
    Sergio Ivic lag im Schatten der Mauer und rührte sich nicht. War er tot?
    Suko sah nach, drehte ihn auf die Seite und stellte fest, daß Ivic sich ins Reich der Bewußtlosigkeit abgesetzt hatte. Er war ein wichtiger Zeuge.
    Suko wollte nicht, daß er, wenn er erwachte, wieder verschwand.
    Deshalb fesselte er ihn mit den Handschellen, die Suko stets bei sich trug. Ivic merkte davon nichts. Er würde sich erst wundern, wenn er wieder zu sich kam.
    Der Inspektor sah keinen Grund mehr, noch länger auf dem Friedhof zu verweilen. Er dachte daran, daß die Toten aus den Gräbern gestiegen waren und den Weg zu den Menschen gesucht hatten.
    Sie mußten gestoppt werden.
    Aber Suko entdeckte noch jemanden. Es war Bogdan Smiric, der auf dem Boden hockte und mit seinen Nerven am Ende war. Er weinte. Suko hätte den Mann gern getröstet, diese Zeit blieb ihm nicht mehr, er mußte zur Brücke.
    Kaum hatte er den alten Friedhof verlassen, als er schon den Lichtschein sah. Er fiel zuckend über die Brücke hinweg. Suko sah auch die Gestalten, die sich die Fackeln geholt hatten; und zwischen dem roten Licht tanzte ab und zu der bleiche Lichtfinger einer Taschenlampe.
    Leider konnte der Chinese nicht verstehen, was die Leute redeten. Er fragte trotzdem, benutzte mehrmals das Wort Zombie, in der Hoffnung, daß wenigstens das Wort ein Begriff war.
    Er hatte richtig getippt.
    Zwei Männer nickten. Sie zogen Suko herum und deuteten
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