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0428 - Jiri, der Flammenteufel

0428 - Jiri, der Flammenteufel

Titel: 0428 - Jiri, der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht, und ich hatte plötzlich Oberwasser.
    An die Beretta dachte ich in diesen Momenten nicht mehr. Ich wußte, daß Ivic nicht aufgegeben hatte, ließ den Fuß los, und als er sich herumdrehte und hochschnellen wollte, traf ihn mein Hieb.
    Geschlagen mit der Handkante und sehr genau gezielt.
    Sergio Ivic konnte möglicherweise viel wegstecken, aber der Knaller war zuviel für ihn. Er schien in der Haltung bleiben zu wollen, schaute mich starr an, und ich sah, wie sein Blick glanzlos wurde, bevor der Mann zusammensackte und sich schlafen legte.
    Ich ging zwei unsichere Schritte zurück und atmete erst einmal tief durch. Geschlagen hatte ich mit der linken Hand. Die rechte war zwar nicht taub, aber es bereitete mir Mühe, den Arm normal zu heben. Ich dachte wieder an meine Beretta, die mir entfallen war, und machte mich auf die Suche. Jemand kroch auf mich zu. Der Mann hatte sich versteckt gehabt wie ein kleines Kind. Er hatte sich auch nicht getraut, den Friedhof zu verlassen, um den unheimlichen Gestalten zu folgen. Jetzt umklammerte er meine Beine, preßte seine Wange gegen den schmutzigen Hosenstoff und begann zu weinen wie ein kleines Kind, das seine Mutter sucht.
    Er verstand mich zwar nicht, trotzdem redete ich mit ihm und versuchte, meiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Möglicherweise half dies, das Grauen bei ihm zu überwinden.
    Die Waffe sah ich dicht an der Mauer liegen. Vorsichtig löste ich die Arme des Einheimischen, nahm die Beretta wieder an mich und bewegte auch die Finger der rechten Hand.
    Das klappte leidlich.
    Die Kreuzritter-Zombies aber hatten den Friedhof verlassen. Wohin sie sich wenden würden, war klar.
    Lebende Leichen machten Jagd auf Menschen, und der Ort lag praktisch vor ihrer Nase.
    Aber wie war es Suko ergangen? Ich lief einige Schritte in die Tiefe des Friedhofs hinein, sah den Feuerschein, der die Räume zwischen den Grabsteinen und Baumstämmen ausfüllte, aber meinen Partner entdeckte ich nicht.
    Zweiteilen konnte ich mich nicht. So schwer mir die Entscheidung auch fiel, ich ließ Suko allein auf dem Friedhof zurück und kümmerte mich um die lebenden Leichen.
    Einen Zombie hatte ich ausschalten können. Er lag auf dem Weg und war zerfallen.
    Und die anderen?
    Mein Blick fiel zurück. Die Dunkelheit war einfach zu dicht, um etwas Genaues erkennen zu können, aber ich vernahm plötzlich die hellen, kreischenden Stimmen der Dorfbewohner. Selbst gestandene Männer stießen Schreie des Schreckens aus, und da wußte ich Bescheid.
    Die lebendigen Leichen waren schon an der Brücke!
    ***
    Suko starrte in Jiris Augen, sah darin das Feuer und auch den Haß, der ihm entgegenleuchtete.
    Konnte ein Mensch das Feuer beherrschen?
    Wenn ja, war er kein Mensch. Zumindest war er dann anderen überlegen und auch Suko.
    Das gestand sich der Chinese ein. Er hatte einen Angriff des Mannes überlebt, bei einem zweiten würde er wohl kaum soviel Glück haben.
    Und dieser Flammenmann stand auf einem Grab, das von innen her erleuchtet war, so daß die schaurigen Gestalten zu sehen waren, die es bevölkerten.
    Alte Leichen…
    Männer, die vor Hunderten von Jahren gekämpft hatten und gestorben waren, ohne völlig zu Staub zerfallen zu sein, wie es eigentlich normal gewesen wäre.
    Das mußte seinen Grund gehabt haben.
    Möglicherweise konnte Jiri ihm darauf Antwort geben. Zudem dachte Suko noch an seinen Freund John Sinclair, der für ihn gewissermaßen eine Rückendeckung darstellte. Wenn es ihm gelang, Jiri hinzuhalten, konnte John vielleicht etwas erreichen.
    Die Augen des Mannes bestanden aus feurigen Kreisen. Ansonsten war seine Gestalt menschlich, aber Suko entdeckte bei genauerem Hinsehen einen bläulichen Schimmer, der über die Hände tanzte.
    Dünnes Feuer.
    Dieser Mann konnte wahrscheinlich ohne die Flammen nicht mehr existieren.
    »Wer bist du?« fragte Suko. Er hatte Englisch gesprochen und hoffte, daß der andere ihn verstand.
    »Jiri.«
    »So heißt du also?«
    »Ja.«
    »Wie ist es möglich, daß du mit dem Feuer spielst und es sogar beherrschst? Bist du ein Mensch, ein Dämon oder beides?«
    »Ja, ich bin beides.«
    »Wie kam es dazu?«
    Suko hoffte, daß er den anderen aufhalten konnte und dieser ihm seine Geschichte erzählte. Oft reagierten Dämonen oder mächtige Menschen so, daß sie sich einem Feind, den sie schon besiegt glaubten, offenbarten. Hier konnte das ebenso laufen.
    Er berichtete. »Auch ich war ein Kind wie jedes andere. Aber meine Eltern gehörten zu den

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