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0427 - Zurück aus dem Grab

0427 - Zurück aus dem Grab

Titel: 0427 - Zurück aus dem Grab
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Laufe der Zeit abgewöhnt«, stöhnte Zamorra. »Aber wie es aussieht, feiert er fröhliche Urständ.«
    Nicole umarmte ihn und drückte ihm einen Kuß auf die Wange. »Ich wußte, daß du mich verstehst, heißestgeliebter aller Professoren«, verkündete sie. »Und jetzt laß uns hier verschwinden, ehe wir noch die Aufmerksamkeit aller anderen Gäste auf uns ziehen.«
    ***
    Laura Edwards fühlte sich wie gerädert. Das spurlose Verschwinden zweier Menschen, die schlaflose Nacht, dann die paar Stunden Schlaf am Vormittag, die mit Alpträumen von jenem riesigen schwarzen, schattenbringenden Vogel durchsetzt waren… sie fühlte sich alles andere als wohl. Und irgendwie war sie froh, daß für diesen Tag keine Gesprächstermine im Büro anlagen, daß sie nicht arbeiten und Kunden umdisponieren mußte.
    Sie wußte nicht, wie sie es hätte tun können. Sie wußte auch noch nicht, ob sie es morgen schaffen würde. Aber sie mußte es schaffen. Dumpf entsann sie sich an drei recht wichtige Termine…
    Aber das war erst morgen.
    Der Dreiklang des Telefons riß sie aus ihren Gedanken. Nachricht über Don Blossom? Atemlos hob sie ab und meldete sich. Ihr Herz setzte einen Takt aus, als sich ein Elkanah Wright meldete und als Deputy von Sheriff Spices zu erkennen gab.
    »Sind Mister Blossom und der Sheriff wieder aufgetaucht?« stieß Laura hervor.
    »Tut mir leid, Miß Edwards. Das nicht. Aber es gibt da einige Unklarheiten in bezug auf dieses Herrenhaus. Vielleicht könnten Sie, um diese Unklarheiten auszuräumen, einmal mit den entsprechenden Unterlagen bei mir vorbeischauen. Sie sagten doch, Ihr Chef besäße die Verkaufsrechte…?«
    Energisch schüttelte sie den Kopf, obgleich das ihr Gesprächspartner am anderen Ende der Telefonverbindung natürlich nicht sehen konnte. »Sorry, Mister Wright, aber so etwas ist nicht üblich. Ich kann und darf Ihnen keinen Einblick in unsere Geschäftsunterlagen gewähren, es sei denn, Sie hätten eine richterliche Anordnung.«
    »Hm, ja«, murmelte Wright. Er klang etwas verdrießlich. »Na schön. Hilft es Ihnen, sich dafür zu entscheiden, wenn ich Ihnen mitteile, daß hier jemand ist, dem das Haus gehört?«
    »Es hilft nicht, Deputy.«
    »Könnten Sie denn wenigstens so hier vorbeikommen? Wissen Sie, wo unser Büro in Lawrenceville ist?« Er beschrieb ihr den Weg.
    Diesmal fuhr sie vorschriftsmäßig. Deshalb brauchte sie in dèr Mittags- rush-hour auch fast eine Stunde. Immerhin war es eine willkommene Ablenkung. Aber als sie dann das Sheriff-Büro betrat, befanden sich außer dem Neger Will Ransome und einem untersetzten Mann mit Halbglatze und Hornbrille, der sich als Wright vorstellte, keine weiteren Personen mehr anwesend.
    »Ich dachte, hier sei jemand, der Besitzansprüche an das Haus erhebt«, sagte Laura spitz. »Was soll das, Deputy Wright?«
    »Die Lady war der Ansicht, nicht auf Sie warten zu wollen«, sagte Elkanah Wright schulterzuckend. »Trotzdem haben Sie den Weg hierher sicher nicht umsonst gemacht.«
    »Sicher nicht«, wiederholte sie. »Ich werde Ihrer Dienststelle die Fahrtkosten in Rechnung stellen.« Wenn sie etwas in der Zeit ihrer Tätigkeit als Assistentin bei Don Blossom gelernt hatte, dann, keinen Cent zu verschenken und nach allem zu greifen, was in erreichbarer Nähe war. Mehr als ein ›Nein‹ konnte nicht kommen, aber meistens wurden gestellte Forderungen erfüllt.
    Zähneknirschend.
    Wright knirschte nicht. Er lächelte nur, ging aber nicht einmal auf die Forderung ein. »Sie haben jetzt eine Nacht Zeit gehabt, zur Ruhe zu kommen, Miß Edwards. Vielleicht könnten Sie mir den Hergang des gestrigen Vorfalls aus Ihrer Sicht noch einmal genauer schildern.«
    »Aus welchem Grund? Das hat Sheriff Spices doch schon zu Protokoll genommen.«
    »Ja, Lady, und Sheriff Spices ist spurlos verschwunden… das zumindest ist konkrete Tatsache, während das mutmaßliche Verschwinden Mister Blossoms vorgetäuscht sein könnte. Vordringlich liegt mir daran, das Verschwinden des Sheriffs zu klären, und dazu brauche ich auch Ihre detaillierte Aussage. Bitte… ich bin ganz Ohr.«
    »Sie haben mich hierherbestellt, um mit dieser angeblichen Hausbesitzerin zu reden, nicht zu einem Verhör. Guten Tag, Deputy«, sagte Lama und erhob sich.
    »Wir sind noch nicht miteinander fertig, Lady«, sagte Wright. »Sobald Sie die Türklinke anfassen, wird Ransome Sie festnehmen wegen Beihilfe zur Entführung Sheriff Spices.«
    Sie sah Wright aus großen Augen an. »Sie sind ja
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