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0427 - Am See der Götter

Titel: 0427 - Am See der Götter
Autoren: Unbekannt
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später tauchte der Zyklop auf. Er strampelte verzweifelt mit den Beinen und versuchte vergeblich, wieder unterzutauchen. Aber Gucky hielt ihn fest, genau auf Kollisionskurs.
    Mit aller Wucht krachte der Bug der MONOSATIS gegen den eisenharten Schädel des Riesen, der - von Gucky freigelassen - sofort wieder unterging und abtrieb. Unmittelbar hinter dem Schiff tauchte er wieder auf und trieb auf die untere Baumsperre zu, in der er sich verfing und vorerst kein Interesse mehr zeigte, an dem Überfall teilzuhaben. Er hatte genug mit sich selbst zu tun. Gucky rutschte auf das Deck zurück.
    „Nicht verzagen, Gucky fragen", flötete er zuckersüß und ging zu Atlan, der noch immer seine Waffe nach unten gerichtet hielt. „Ich glaube nicht, dass ein zweiter Zyklop tauchen wird. Übrigens scheinen sie es sich anders überlegt zu haben - sie rennen wie die Hasen."
    So war es in der Tat, und Schuld daran trug wohl in erster Linie das mörderische Feuer der Shiftkanonen. Die Felsenplatte war mit toten Angreifern übersät, Zyklopen und Urmenschen. Noch immer waren die Zentauren nicht in Erscheinung getreten. Wahrscheinlich bildeten sie die letzte Reserve und hielten sich vorerst im Hintergrund. Der Lemurer Lavas Rasony kam herbeigeeilt.
    „Der Kapitän lässt fragen, was er tun soll. Das Schiff nähert sich den über die Fahrrinne gelegten Baumstämmen. Der Bug ist zwar durch Eisenplatten verstärkt worden, aber unsere Geschwindigkeit ist zu gering, um die Sperre zu durchbrechen. Wenn wir uns allerdings stromabwärts treiben lassen würden, könnte es seiner Meinung nach möglich sein, die untere Sperre zu durchbrechen."
    „Damit wäre uns kaum gedient, entgegnete Rhodan und deutete nach vorn. „Wir werden die Baumstämme verbrennen und weiterfahren. Sagen Sie dem Kapitän, er solle so tun, als gäbe es die Sperre überhaupt nicht."
    Rasony hatte sich daran gewöhnt, die unglaublichsten Dinge für selbstverständlich zu nehmen und sich über nichts mehr zu wundern, aber diesmal konnte er seine Zweifel doch nicht so ganz unterdrücken.
    „Weiterfahren?"
    Rhodan nickte.
    „Ja. Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit benötigen wir noch zwei Minuten bis zur Sperre - und die genügen."
    Rasony rannte zum Kapitän, um ihm die erstaunliche Anweisung zu überbringen, und als er auf der erhöhten Brücke ankam, von wo aus man sowohl in Fahrt- wie auch in Heckrichtung einen guten Überblick hatte, begriff er, was Rhodan gemeint hatte.
    Die Impulskanonen der beiden Shifts beschossen die Baumsperre, ohne sich um die restlichen Urmenschen zu kümmern, die in heller Panik flohen und selbst ihre letzte Kampfreserve, einige von den Lemurern erbeutete Raketenwerfer, vergaßen und einfach stehen ließen.
    Obwohl die Bäume manchmal halb im Wasser lagen und von der starken Strömung überspült wurden, verbrannten sie unter unnatürlich grellen Leuchterscheinungen. Weißer Dampf stieg nach oben und verwehte wie Nebelschwaden. Und dann brach der Strom durch und riss die letzten noch vorhandenen Stämme einfach mit. Ohne Schaden anzurichten, trieben sie an der MONOSATIS vorbei.
    Die Sperre war beseitigt.
    Atlan sah hinüber zur Felsenplatte.
    „Die Zentauren", sagte er langsam. „Sie halten sich im Hintergrund und schicken die anderen vor, die Kastanien aus dem Feuer zu holen."
    „Im wahrsten Sinne des Wortes." Rhodan verzichtete darauf, ihnen die gebührende Lehre zu erteilen. Er hoffte, es reichte auch so. „Wir werden hoffentlich die Stromschnellen bald passiert haben. Wo steckt unser Freund Rasony?"
    Der Scout trat etwas später zu ihnen, als er von der Brücke kam.
    „Noch einige hundert Meter, dann haben wir die ersten Stromschnellen passiert. Aber damit liegt die Gefahr noch nicht hinter uns. Wir werden wieder schneller fahren können und erreichen vor dem Dunkelwerden eine seeartige Verbreiterung des Nipus. Sie wäre zum Ankern geeignet, wenn es dort keine Argazaten gäbe. Wir haben bei einem unserer Vorstöße diese Erfahrung leider machen müssen."
    „Wir werden nicht ankern, sondern auch nachts fahren. Ich hoffe, der Kapitän kann sich ablösen lassen."
    „Selbstverständlich. Ich dachte auch nur an eine kurze Ruhepause."
    „Die können wir uns zeitlich nicht erlauben. Wir schalten die starken Scheinwerfer der beiden Shifts an. Das sollte genügen, das Fahrwasser erkennen zu lassen. Und was die Argazaten anbetrifft, so wird Gucky sie rechtzeitig aufspüren."
    „Unter Wasser?"
    „Sie denken, und das genügt."
    Damit
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